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Gesehen auf dem 21. Naumburger Töpfermarkt:

Knöpfe mit zwei, drei und vier Knopflöchern.

Ich weiß, das ist so nicht korrekt, sind doch Knopflöcher, die, durch die man den Knopf drückt, will man ein Kleidungsstück schließen. Ich meine aber die Löcher in den Knöpfen.

Und die fand ich in zigfacher Ausführung, in vielerlei Größen, Farben und Löchern. Doch was sehen da meine verwirrten Töpfermarktaugen? Drei Löcher, ich bin zu feige und frage nicht nach. Vielleicht finde ich ja noch einen Tipp im Internet. Jedenfalls haben die meine Neugier geweckt.
So so, das ist kein besonders prickelndes Thema? Und doch werde ich gewisse Zweifel nicht los, dass es lohnt, sich wieder einmal mit Knöpfen und der Kunst des Knopfannähens zu befassen.
Bereits auf dem Heimweg wurde mir klar, dass diese Knopfgeschichte mich in eine echte Nachmittagsbeschäftigung hinein manövrieren würde. Das geht doch schon los bei der Frage nehme ich nun einen Knopf mit 2 oder mit 4 Löchern, mit oder ohne Steg. Ich bin da eher der Zweiertyp ohne Steg!
Folgende Utensilien sollten bereit liegen: Nadel, Faden, Garn, Schere, Wachs, dazu für den kleinen Steg Zahnstocher, für den großen Holzgrillspieße. Wachs macht den Faden reißfester und lässt ihn besser verarbeiten. Ich praktiziere so was eher nicht. Ach ja, der Faden müsste annähernd in Farbe und Stärke zum Kleidungsstück und zum Knopf passen, und bitte das Einfädeln nicht vergessen. Vielleicht sieht man ja noch die Einstichlöcher vom abgefallenen Knopf, dann kann man sich das Abmessen ersparen. Kreative Leute nehmen sich die Freiheit und geben dem Knopf eine neue Lage. Das wiederum wirft weitere Fragen auf. Näht man den Knopf kreativ an, sind Nachbesserungen unvermeidlich und in den laufenden Arbeitsprozess mit einzubeziehen …

Weiter geht’s: Nadel von hinten einstechen und den Faden durchziehen. Das sollte in einem Zug geschehen, aha, geht nicht, der Faden flutscht durch. Knoten vergessen? Dazu wickle man den Faden 2mal um den Zeigefinger und rolle ihn mit Hilfe des Daumens nach vorn ab. . Ist der Faden durch gezogen und der Knoten am Stoff, nimmt man, je nach dem ob rechts- oder LinkshänderIn, den Knopf zwischen Daumen und Zeigefinger der einen oder der anderen Hand, führt die Nadel zum 2. Loch, sucht auf dem Stoff die alte Einstichstelle und sticht sie durch. Man sollte unbedingt darauf achten, wie die übrigen Knöpfe angenäht sind, entweder ist die Stichrichtung längs oder quer. Das wiederholt man ca. 5-mal. Beim letzten hinteren Stich, wird die Nadel vor dem Knopf durch gezogen, dann den Faden 3-mal um den Knopf wickeln und noch einmal nach der Unterseite durchstechen. Zum Abschluss zwei bis dreimal eine Lasche ziehen, den Stich vernähen und den Faden abschneiden. Besonders bei der Jugend hat sich das Abbeißen des Fadens eingebürgert, siehe Flaschenöffnermentalität. Achtung, diese Methode kann Flecke auf dem Stoff hinterlassen oder den Zahn demolieren. Nun ist der Zweierknopf wieder an der gewohnten Stelle. Und noch ein Hinweis in eigener Sache, es muss nicht in jedem Fall ein Keramikknopf sein, oft befinden sich an den Kleidungsstücken Ersatzknöpfe, die eignen sich besonders gut, wenn man sie denn wieder findet.
Übrigens Reiß- und Klettverschlüsse sind echte Knopfannäher-Killer.

Sollte ein Gähnen nach der ausführlichen Anleitung des Knöpfeannähens jedoch nicht unterdrückt werden können und dieses ganze Drumherum nicht die erhoffte Anregung auslösen, hier ein weiterer Tipp: Es gibt noch die Möglichkeit des Knöpfe Anklebens. Dann ist das Problem – vorausgesetzt man verwendet Sekundenkleber – in Sekunden erledigt.

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6 Kommentare

Danke Frau Stock - war sehr nett zu Lesen

Vielen Dank, ja es ist schön, wenn man über solche wahren Geschichten noch schmunzeln kann, also dann Ihr Lieben, bis auf weiteres!

Brilliant und sehr vergnüglich zu lesen, liebe Renate.

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