Mitteldeutsche Zeitung vom 8.1.2015: Warten auf den Arzttermin

Der Beitrag auf Seite 2 beschreibt die Bevorzugung von Privatpatienten vor Kassenpatienten. Nun ist das keine besonder Neuigkeit, sondern seit Jahrzehnten bekannt. Auch der Umstand, dass die Wartezeiten bei Fachärzten unglaublich lang sind, ist den Patienten längst zur Gewohnheit geworden.

Aus eigenem Erleben kann ich zusätzlich berichten, dass ich bereits bei der Anmeldung eines jährlichen Kontrolltermins in einer internistischen Praxis bereits bei der Majestät des Emfangstresens mehrmals gescheitert bin, da dort nur an zwei bestimmten Wochentagen zu ganz bestimmten Uhrzeiten Termine vergeben werden.
Aus beruflichen Gründen kann ich mich aber diesem Bestellregime nicht unterwerfen. Ich kann meiner Kundschaft nur sehr schwer erklären, dass ich mich eben mal nicht um sie kümmern kann, weil ich einen Arzttermin vereinbaren muss, den ich sonst nicht bekomme.

Ich habe mich also dazu entschlossen, meiner Hausärztin mitzuteilen, dass ich mich nicht mehr weiter um einen Kontrolltermin bemühen werde. Mit soviel Menschenverachtung wie in dieser Praxis muss ich nicht mit mir umgehen lassen, denn die Majestät des Empfangstresens wird schließlich auch von meinen Krankenversicherungsbeiträgen bezahlt, die ich erst einmal erarbeiten muss. Sterben müssen wir alle einmal und so werde ich eben etwas früher sterben.

Irgendwelche Termingarantien per Gesetz, wie sie von der Bundesregierung geplant sind, werden an dem Ist-Zustand der Terminvergabe nichts ändern. Das sind nur Beruhigungspillen, verordnet von Herrn Gröhe.

Bürgerreporter:in:

Irene Gorski-Scarbart aus Naumburg (Saale)

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