Willkommenskultur - Warum sie so schwer fällt - Versuch einer Erklärung

Ein Gespennst geht in Europa um, das Gespenst der "Überfremdung".
So oder ähnlich sind die Befürchtungen.

Was aktuell passiert, das hunderttausende Menschen ihr Heil in der Flucht suchen, ist ein Zeichen für eine völlig verfehlte Wirtschafts-, Sozial-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik, nicht nur in den Ländern, aus denen Menschen fliehen, sondern auch in denen Sicherheit und Zukunft gesucht wird.

Warum lehnen so viele Menschen die Hilfesuchenden ab? Man kann ganz in die Vergangenheit gehen, wo mit den Völkerwanderungen Heimat geschaffen aber auch genommen wurde. Man kann in das 20. Jh. sehen, wo neue Linien auf den Karten geschaffen wurden zum Leid des Einen, zum Nutzen des Anderen.

Und man kann heute hinsehen, wenn man den will. In Deutschland sind die Bedingungen für ein Großteil der Bevölkerung immer schlechter geworden. Der Reallohnabbau, der Verlust von auskömmlichen Arbeitsplätzen im Austausch gegen befristete und schlechtbezahlte Jobs, die Verschlechterung des Bildungssystems, die Herabstufung des Wertes der Menschen und ihrer Leistungen. Begleitet alles vom Werteverlust, Drangsalierung, Mobbing, Sanktionen. Wir sind mitten in einer Ellenbogengesellschaft, wo der Kampf hart und ungerecht ist und die Verlierer feststehen.

Und nun kommen die Flüchtlinge die alles verloren haben. Familie, Heimat, Hab und Gut. Und sie haben rosige Vorstellungen von dem Land, wo sie nicht nur Asyl suchen, sondern auch eine dauerhafte Heimat für ihre Zukunft.

Und von den Menschen die hier seit Jahrzehnten in der kalten Gesellschaft zurechtkommen müssen, wird auf einmal erwartet, das sie etwas teilen, was sie selber nie erhalten haben: Aufmerksamkeit, Liebe, Entgegenkommen, uneigennützige Hilfe, Sicherheit, Zukunft, Wohnung, Ausbildung und Arbeit.

Viele Einheimische sind somit masslos überfordert, das die Hinzukommenden das erhalten was sie nie bekamen. Wen wundert es wenn sie nicht Willkommen sagen!

Und wer noch eine stichhaltigen Nachweis braucht, hier ein Artikel aus Der Welt: "Armutsrisiko steigt . . ."

Bürgerreporter:in:

Erster Geschichtenerzähler aus Naumburg (Saale)

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