Was ist los mit der Jahreskarte für den Naumburger Wenzelskirchturm?

Was schreibt denn da der Wenzel?
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Als kulturpolitischer Laie könnte man meinen, dass 500 Jahre Türmerwohnung im stadteigenen Wenzelskirchturm (ich berichtete neulich darüber) ein Pfund sein sollte, mit dem man als Stadt wuchern kann. Nicht nur, um viele Besucher anzulocken, der Tourismus ist schließlich kein unbedeutender Wirtschaftsfaktor unserer Stadt, sondern auch, weil wir uns gemeinsam mit der Region auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe befinden.

Bis zum heutigen Tage war von einer Reaktion auf das Jubiläum allerdings nichts zu bemerken, kein Pressebeitrag, kein Hinweis in der Tourist-Information oder auf dem Turm selber. Auch eine kleine Sonderausstellung auf dem Turm hätte ich mir vorstellen können, doch bis jetzt: Fehlanzeige.

Doch heute änderte sich einiges. Der Wenzel schrieb im Naumburger Tageblatt, dass sich die Naumburger Stadtverwaltung eine Dauer-Besuchskarte für den Wenzelskirchturm einfallen lassen hat. Diese Karte zum Preis von zehn Euro ist eine Stempelkarte, auf der man sich jeden Aufstieg bestätigen lassen und am Ende als Hauptpreis einen kleinen Urlaub für zwei Personen an der Ostsee gewinnen kann.

Hat man das Jubiläum doch nicht vergessen, dachte ich, nun geht es endlich los. Da ich schon länger für die Einführung einer Jahreskarte plädiert hatte, war ich natürlich sehr erfreut darüber. Zunächst stattete ich der Tourist-Information einen Besuch ab. Die dortige Mitarbeiterin hatte schon etwas von der Aktion gehört, aber keine solche Karten im Angebot. Die gibt es auf dem Wenzelskirchturm, meinte sie. Also stieg ich wie geplant die 202 Stufen zur Türmerwohnung hoch. Die Mitarbeiterin, die mich dort wie immer freundlich empfing, konnte mir allerdings auch keine Dauer-Besuchs-Stempelkarte verkaufen, sie hatte davon noch Garnichts gehört.

Wie geht es also weiter? Wahrscheinlich müssen die Karten und Plakate für die Aktion erst noch gedruckt werden, ehe der Startschuss erfolgen kann, oder hapert es vielleicht am Informationsfluss in der Stadtverwaltung? Natürlich kann auch das Naumburger Tageblatt etwas veröffentlicht haben, was noch nicht spruchreif ist. Wer weiß?

Ich stehe jedenfalls in den Startlöchern und hoffe, mit mir noch viele andere. Dabei geht es für mich nicht um einen Preis, sondern um die schöne Aussicht, mit der man belohnt wird, wenn man auf der Aussichtsplattform angekommen ist. Das dabei die körperliche Fitness verbessert wird ist ein positiver Nebeneffekt, der auch nicht zu verachten ist.

Bürgerreporter:in:

Gerd Henschel aus Naumburg (Saale)

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