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Radieren = etwas entfernen, wegnehmen, kratzen

  • Mein besonderes Interesse galt einer altertümlichen und an eine Wäscherolle erinnernden Presse
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Naumburg am 03.09.11 Kunst im Hof
Mein besonderes Interesse galt einer altertümlich wirkenden und an eine Wäscherolle erinnernde Presse. Ich hatte mir bisher noch nicht die Zeit genommen, mich mit der Kunstform – Radierung – zu beschäftigen. Das sollte sich jetzt ändern. Also nahm ich meinen Fotoapparat und fragte höflich nach, ob mir Herr Kahl das Entstehen einer solchen Radierung einmal demonstrieren würde. Ja, er war so freundlich und erläuterte mir die einzelnen Vorgänge bis hin zum fertigen Druck.

Das Grundmaterial der Druckplatte ist eine spezielle Folie. Unter diese wird das zu druckende Motiv, hier eine Federzeichnung, gelegt, um es dann mit einer Radiernadel und anderen Werkzeugen ritzend oder kratzend auf die Druckplatte zu übertragen. Danach wird Druckfarbe aufgetragen und in die Vertiefungen eingerieben. Soviel ich mitbekommen habe, hat sie auch eine besondere Zusammensetzung – ähnlich der Druckerschwärze (?). Herr Kahl verwendete ein dunkles Braun, um die Konturen weicher erscheinen zu lassen. Nach diesem Arbeitsgang wird die Oberfläche der Druckerfolie sorgfältig von den überschüssigen Resten der Farbe gereinigt, damit auch auf dem Druck eine weiße Fläche erscheint, während die Vertiefungen von der Farbe gefüllt bleiben. Nun beginnt der eigentliche Druckvorgang. Dazu legt er die Druckerplatte auf eine glatte Unterlage und bedeckt die Oberseite mit dem zu bedruckenden – hier weißen – Papier. Danach setzt er manuell die Presse in Bewegung. Die Platte wird mehrmals durchgezogen wurde. Vorsichtig hebt er dann das Papier von der Platte ab. Die Radierung erscheint seitenverkehrt und ist hervorragend gelungen. Er erklärt mir, dass man ein Original an der Tiefenprägung in dem Papier erkennt. Die Platte wird ca. 30 Mal verwendet und jedes Blatt ist ein nummeriertes Unikat.

Ich habe also gelernt: Radierung (von lateinisch radere = kratzen, wegnehmen, entfernen) bezeichnet ein grafisches Tiefdruckverfahren der künstlerischen Druckgrafik. ...

Die Blütezeit der Radierung als Reproduktionstechnik lag im 18.Jahrhundert. Künstler, die ihre eigenen Arbeiten bereits als Mappenwerke planten und eigene Bildentwürfe in Drucktechnik übertrugen, wurden im Gegensatz zu den Reproduktionsstechern als "Peintre-graveur" (auch "Malerradierer", "Maler-Stecher", "Stechmaler") bezeichnet (Quelle:Wikipedia)

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  • die dem Herr G. Kahl gehörte.
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  • Er erklärte mir, wie eine Radierung entsteht
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  • Hier ist er grad beim "Ritzen"
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  • Dazu benötigt er vor allem diesen Griffel, dessen Spitze extra gehärtet ist
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  • und mit diesen Werkzeugen rauht er wie mit Raspeln die Oberfläche der Folie auf und erzeugt dadurch gewünschte Grauabstufungen
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  • ist die Oberfläche fertig bearbeitet, wird die Druckerfarbe eingerieben
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  • und anschließend die Oberfläche von der Restfarbe gereinigt
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  • auf die blaue Unterlage auf dem Druckstock(so nenne ich mal die Presse), darauf die fertige Folie, darauf das weiße Papier
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  • dann musste er nur noch an der Kurbel drehn
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  • die fertige Radierung . Hier das Vorher-Nachher-Bild seitenverkehrt
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  • Die wie ein Rahmen erscheinende Tiefenprägung ist das Zeichen für ein Original
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8 Kommentare

Heute in der Zeitung,Guten morgen "stöckchen" !
Hast Du schon das Neue Magazin,es lohnt sich zu holen ?

nein, ich habs noch nicht, Manfred.

Danke, danke, danke, liebe Renate, du hast für mich alles nachgeholt. Genau das interessierte mich ebenfalls, konnte mir aber beim Besuch "Kunst im Hof" nicht die Zeit dafür nehmen. Deine Schilderung war sehr anschaulich und hat viel Arbeit gemacht!
LG Annemarie

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