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Das unbekannte Steinbild hat einen Namen

  • Frank Hüller zeigt wie seine spätere Arbeit einmal aussehen soll
  • Foto: Eberhard Kaufmann
  • hochgeladen von Peter Schunke

Nach meinem Bericht " Das unbekannte Steinbild" wendete ich mich mit meiner Suche an das Stadtarchiv. Ich durfte dort in den Zeitungen von 1990 stöbern. Man hatte mir aber auch schon freundlichst entsprechende Artikel herausgesucht. Und ich war überrascht, doch so viel darüber zu erfahren. Auch waren zwei schöne Original-Fotos von damals dabei, die ich aber aus urheberrechtlichen Gründen natürlich nicht kopieren durfte. Aber auf den Fotos war der Stempel des Fotografen und nach einem kurzen Telefonat saß ich am anderen Tag mit ihm zusammen und durchstöberten seine gut sortierten Fotokisten. Und ich war an die richtige Adresse geraten. Eberhard Kaufmann begleite 1990 im Auftrag der Stadt unter anderen das Bildhauer-Pleinair mit der Fotokamera. Herr Kaufmann konnte mir ausführlich und interessant von damals berichten. Also auch vom Schöpfer unseres unbekannten Steinbildes. An dieser Stelle vielen Dank für seine Bemühungen.
Am Nachmittag überraschend eine E-Mail vom Bildhauer Frank Hüller: „Ja, die Skulptur hab ich während des Pleinairs geschaffen. Schön, dass es sie noch gibt“. Heute haben wir telefoniert und er erzählte mir ausführlich über das Pleinair, die Arbeit als Bildhauer und seine Sicht für die Erschaffung seiner Skulptur.

Frank Hüller "Herme"

Das Wort „Herme“ aus dem griechischen bezeichnet einen Pfeiler mit aufgesetztem Kopf. In unserem Fall einer Doppelherme, auch Januskopf genannt. Herr Hüller hatte die Vorstellung von einem antiken Grenzstein. Auf der einen Seite ein männliches Gesicht, nachdenklich in ein Buch schauend, auf der Suche nach Wissen und Rationalität. Die andere Seite zeigt gegensätzlich ein Frauengesicht mit einem Äskulapstab in der einen Hand – Sinnbild für Gift und Heilung – mit der anderen Hand greift sie in ein Zahnrad, was Stillstand erzeugen soll. Zwischen beiden Köpfen sitzt eine Eule mit einem Apfel – Symbol der Weisheit und der Erkenntnis. Die Skulptur steht bzw. sollte auf einem quadratischen Sockel mit vier angedeuteten Stadttoren stehen.

Frank Hüller wurde 1960 in Pößneck/ Thüringen geboren. Nach Studium an der Hochschule für Kunst und Design Halle, arbeitet er ab 1989 als freischaffender Künstler im eigenen Atelier in Halle. Vorrangig setzt er Stein, Holz und Keramik ein und beschäftigt sich mit Malerei und Grafik. Seit 1997 lebt er in Berlin. Er arbeitet unter anderen mit Kinder und Jugendlichen in kunst- und sozialpädagogischen Projekten.

  • Frank Hüller zeigt wie seine spätere Arbeit einmal aussehen soll
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  • Der Bildhauer Frank Hüller bei Arbeiten an seinem Werk "Herme"
  • Foto: Eberhard Kaufmann
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  • Jeder Klöppelschlag muss sitzen
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  • Das Model dabei immer im Auge
  • Foto: Eberhard Kaufmann
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  • Laut einer Entscheidung vom 18.04.1991 des Sozial- und Kulturausschusses der Stadt Naumburg sollte an die Stelle der Litfaßsäule die Figur von Frank Hüller platziert werden.
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  • Die Litfaßsäule steht heute noch.
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  • Das Kopfstück der "Herme" steht im Garten der Museumsverwaltung in der Grochlitzer Str. 49. Der Verbleib des Sockels ist noch unklar.
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  • Tibor Szilagyi "Der Schrei" Eine thematische Aufarbeitung der Ereignisse in den 68ern in der CSSR - Diese Skulptur sollte am Theaterplatz vor der Reichskrone stehen
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  • Die Arbeiten von Hüller und Szilagyi
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  • Teilnehmer des 2. Bildhauer-Pleinair 1990 im Bürgergarten Naumburg: v.l. Tibor Szilagyi, Victor Koroljow, Igor Koslow, Frank Hüller, Peter Fiedler und Stefanie Weskott
  • Foto: Eberhard Kaufmann
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  • Stefanie Weskott mit einem Model ihrer Figur "Frau mit Koffer"
  • Foto: Eberhard Kaufmann
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  • Stefanie Weskott arbeitet an der "Frau mit Koffer"
  • Foto: Eberhard Kaufmann
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  • Das wohl bekannteste im Bildhauer-Pleinair 1990 entstandene Steinbild
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  • Anatans Snaras aus Vilnius war Teilnehmer am 1. Pleinair 1988
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  • Seine Werk "Das Schiff" steht im Rosengarten
  • Foto: Eberhard Kaufmann
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10 Kommentare

Peter, ist ist schon mal wichtig, daß Du ein dieses kulturelles Versäumnis hiermit in Erinnerung bringst.

Vielleicht ist das von Seiten der Stadt ja mal neu zu bedenken und aufzugreifen!?

Von Seiten der Stadt wäre fürderhin reiflicher zu bedenken, die bachliegende Gestaltungskraft sinnvoller zur Erhaltung desjenigen einzusetzen, das vorherige Generationen schon abgeliefert haben. Der pardon grob gehauene Quatsch liegt jetzt da wo er hingehört, etwas abseits. Zum Üben hätte der Künstler sich auch mal ein profiliertes Gesims oder eine Türfasche vornehmen können. Aber solche profanen Dinge sind natürlich für die niederen Arbeiter und nicht die Künstler. Kein Wunder, dass einen überall der zerfressene Stein der Faschen und Bögen traurig anschaut. Aber hoch lebe die geförderte Kunst. Der Naumburger Meister hätte erstmal dreissig Stockschläge geben lassen, wel so schönes Material verhunzt wurde.

Sehr schöner Bericht,weiter so.

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