Wurzeln schlagen – nur Geduld auf Balkonien

Katze vor Katzengamander – Stecklinge von den vormals hier stehenden Altpflanzen
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Wer Wurzeln schlagen will, muss Geduld und etwas Geschick mitbringen. Das zeigt sich sehr deutlich auf dem eigenen Balkon. Selbst die beengte Fläche bringt einige mehrjährige Pflanzen hervor, die besonders schön sind. Gerade bei Saatpflanzen ist jedoch jede Pflanze anders. Wieso nicht Setzlinge nehmen und schauen, ob sie Wurzeln schlagen? Die Erfahrung zeigt, dass es beim Rosmarin sehr leicht ist, bei Salbei bereits schwieriger wird und Lavendel oder Katzengamander dann wirklich nur noch mit viel Geduld Wurzeln schlagen.

Ein Topf wird mit sauberem Sand aus dem Baumarkt gefüllt. Dieser soll nass sein. Geeignete Zweige werden in passender Länge vom Strauch getrennt. Mit einem scharfen Messer, am besten einem Skalpell, wird das untere Ende noch einmal schräg angeschnitten. Dieses Ende kommt ca. 5 cm tief in den nassen Sand. Ist der Topf groß genug, werden direkt mehrere Triebe hineingesetzt.

Der Sand soll nicht durchgehend klitschnass, aber feucht sein. Er darf nie zu trocken werden, solange die Setzlinge noch keine Wurzeln haben. Doch wenn sie auch nur eine einzige Wurzel haben, können sie in Blumenerde anwachsen. Das aber auch nur bei mildem Wetter und nicht zu viel Sonne.

Kalte Nächte sind weniger das Problem als warme Sonnentage. Während Rosmarin und Salbei selbst im milden Mai noch schnell genug anwurzeln, klappt das bei Lavendel und Katzengamander nicht. Diese wären im milden Herbst in nassen Sand zu setzen. Dieser soll im Winter nicht zufrieren und feucht bleiben. Dann aber stehen die Chancen gut, dass einige der Triebe bis zum Frühjahr Wurzeln schlagen und zu schönen Pflanzen heranwachsen.

Wurzeln schlagen ohne Thripse

Während Lavendel und Katzengamander nur mit viel Zeit Wurzeln schlagen sind Rosmarin und Salbei leider sehr anfällig für Thripse. Die kleinen Fliegen kommen, legen Eier und vermehren sich zu Scharen. Sie zerstechen dabei die Nadeln beziehungsweise Blätter. Selbst angewurzelte Setzlinge bleiben stecken, beim Rosmarin ist es besonders schlimm. Die einzige Mischkultur, die sich anbietet, wäre Römische Kamille oder vielleicht eine andere Kamille. Diese muss jedoch dicht bei den Problempflanzen ganze Teppiche bilden.

Wenn Römische Kamille keimt, bildet sie eine Pfahlwurzel. Später bildet sie Ausläufer, die eher oberflächlich wurzeln. Besser ist es, wenn Römische Kamille als Saat aufgeht. Diese lässt sich bei Sparziergängen einsammeln. Wenn möglich, werden direkt ein paar Jungpflanzen mit Pfahlwurzeln entnommen. Diese halten nach einem wuchernden Anwachsen für die Setzlinge, Jungpflanzen oder auch älteren Pflanzen die Thripse ab.

Salbei hat eine enorme Wuchskraft und wird die Römische Kamille überwuchern. Diese kommt nach dem Rückschnitt wieder hoch. Auch hier braucht es Geschick, beim Salbei wird nie in verholzte Teile geschnitten, da sonst die ganzen Triebe absterben.

Erst Wurzeln schlagen, dann wachsen

Wer noch keine Wurzeln hat, kann nicht wachsen. Fängt der Steckling an zu wachsen, hat er also Wurzeln und lässt sich einsetzen. Doch etwas Pflege braucht es noch, bis die Pflanze kräftig ist und allein durch einen trockenen Sommer kommt.

Genauso ist es in vielen Bereichen, auch als Jungautor bei myHeimat.de – erst Wurzeln schlagen, dann wachsen. Mit etwas Pflege entstehen hier hoffentlich viele weitere kleine Ratgeber- oder Infoartikel.

Bürgerreporter:in:

Robert Brungert aus Münster (NW)

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