Menschen im Abseits der Gesellschaft

Motiviert, einen gesellschaftskritischen Artikel zu schreiben, wurde ich durch eine Dokumentation im TV. In dieser Sendung ging es um Menschen, die sich in Haft befinden und wie sie mit dieser Lebenssituation zurecht kommen, abseits der Gesellschaft und abgestempelt als Kriminelle. Es ist ein Thema über das keiner gerne spricht und schreibt, aber es gehört zu unserer Gesellschaft dazu, denn die Kriminalität hat es immer schon gegeben.

Da sich in unserer Gesellschaft nur wenige Menschen mit dieser Thematik auseinandersetzen - was durchaus zu verstehen ist, denn wer will sich schon freiwillig mit Menschen befassen, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind – geraten diese Betroffenen ins Abseits. Zu groß sind oft die Vorurteile in der Bevölkerung und die fehlende Akzeptanz, dass man diesen Menschen auch Beachtung entgegenbringen soll. Doch nicht alle Menschen denken so. Es gibt Menschen, die eine andere Sichtweise haben und Toleranz sowie menschliche Anerkennung für diese Betroffenen zeigen.

Bei meiner Recherche zu diesem Thema, bin ich auf Personen aufmerksam
geworden, die es sich zur Aufgabe machen - sei es aus Nächstenliebe oder aus dem Wunsch heraus zu helfen - sowie auf Aussagen von Sozialarbeitern und ehrenamtlichen Helfern, die über ihre Erfahrungen, bei der Hilfe und Betreuung von Gefangenen berichten - gestoßen.

Es stellt sich heraus, dass bei fast allen ein positives Gefühl vorherrscht, Menschlichkeit walten zu lassen, verurteilten Menschen Beistand zu geben, sowie etwas Gutes und Sinnvolles zu vollbringen. Sie geben den Gefangenen das Gefühl, dass sie nicht alleine dastehen, dass es Menschen gibt, die sich nicht von Ihnen abwenden und die sich um die Belange und Interessen der Inhaftierten kümmern.

Besonders wichtig ist die Seelsorge der Gefangenen, die überwiegend aus kirchlichen oder karitativen Institutionen besteht. Sie versuchen den Häftlingen Halt, Zuversicht und Kraft sowie eine positive Denkweise zu vermitteln, sowie das Gefühl, doch noch ein wertvoller Mensch in der Gesellschaft zu sein.
Alle Betreuer berichten einheitlich, dass der Dank der Inhaftierten sehr groß ist.

Statistisch ist belegt, dass von allen Inhaftierten, nur ein kleiner Anteil wegen Schwer- und Kapitalverbrechen in den Haftanstalten einsitzt, die große Masse der Häftlinge besteht aus Alltagskriminalität.

Viele Gefangene befinden sich in Haft wegen Delikten die zur Kleinkriminalität zählen. Einige dieser Häftlinge haben auch intakte Familien, Kinder, Ehefrauen oder Eltern, die zu den Gefangenen stehen und sie regelmäßig besuchen. Diese können sich glücklich schätzen, denn sie werden durch die Familie aufgefangen. Andere jedoch, haben nicht dieses Glück, sie stehen alleine da und haben niemanden, oder wurden durch die Situation der Inhaftierung, von Freunden oder Familie verlassen. Gerade diesen Häftlingen sollte man Unterstützung zukommen lassen.

Nach Aussagen von ehrenamtlichen Betreuern und Sozialarbeitern besitzen viele Häftlinge, obwohl sie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, einen guten Charakter und sind keine Gewalt- oder Schwerverbrecher. Diese Betroffenen werden aber in unserer Gesellschaft genau so eingestuft wie Schwerkriminelle und haben selten eine große Chance, in der Gesellschaft wieder aufgenommen und akzeptiert zu werden.

Diesen Menschen sollte man eine neue Chance auf Wiedereingliederung, Resozialisierung und Anerkennung in der Gesellschaft ermöglichen.
Natürlich muss man differenzieren und unterscheiden zwischen Mord, Kapital- und Schwerverbrechen.

Mir geht es in meinem Artikel um die Menschlichkeit und die Würde vor dem Menschen.

Herzlichst
Angelika Huber

Copyright © Angelika Huber, Muenchen, 2011-02-27

Bürgerreporter:in:

Angelika Huber aus München

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