eine wahre Begebenheit aus den 70er Jahren (2)

Curd Jürgens, der große Schauspieler, war zu irgendwelchen Aufnahmen für einige Tage in die Fernsehstudios nach München Unterföhring eingeladen.
Er wohnte wie immer in einem der Münchner Nobelhotels.
Der Fernsehsender hält normalerweise für derartig hochrangige Gäste einen entsprechenden Fuhrpark bereit, mit dem der Gast von seinem Hotel dann jeweils abgeholt und zurückgebracht wird.

Da Curd Jürgens neben seiner Großartigkeit als Schauspieler aber auch für einen gewissen Hang zur Arroganz bekannt war, lehnte er dieses Angebot des Senders vehement ab.
Er wollte mit seinem eigenen Auto, einem nagelneuen Rolls Royce, vorfahren.

In den Studios angekommen, wurde er gebührend empfangen und begrüßt. Er erzählte jedem, der es wissen wollte (vermutlich aber auch jenen, die es nicht wissen wollten), dass er mit seinem nagelneuen Rolls Royce hier sei, den er mit einer Sonderlackierung in einem lila Farbton hatte versehen lassen. Ein Unikat sozusagen, und jeder konnte ihm seinen Stolz darauf anmerken.
Einige der Anwesenden klebten an den Fenstern im zweiten Stockwerk und sahen hinunter zum Parkplatz, wo dieses herrliche Auto auf dem Parkplatz prangte.

Da fing es gerade an, zu regnen.

Plötzlich hatte einer der Fernsehleute eine Idee.
Er rief bei den Dekoleuten im Keller an, die normalerweise für Kulissen zuständig sind und bat einen von ihnen, einen Eimer Wasserfarbe in exakt diesem lila Farbton, wie dem, des Rolls Royce auf dem Parkplatz, zu mischen und um das Auto herum auszukippen.

Etwa eine halbe Stunde später - der Regen hatte etwas nachgelassen - bat der Aufnahmeleiter Herrn Jürgens mit den Worten ans Fenster:
„Sehen Sie mal Herr Jürgens, was mit Ihrem Auto passiert ist, der Regen wäscht ja Ihre ganze Sonderlackierung herunter!“

Curd Jürgens war außer sich, tobte, lief hinunter zu seinem Auto und prüfte mit den Fingern den Lack seines Wagens, beugte sich zu den lila Pfützen hinab die sich um sein Auto gebildet hatten, prüfte, schüttelte verzweifelt mit dem Kopf und war wütend.
Er drohte den Wagen zurückzugeben, den Händler zu verklagen und vieles andere mehr...

Schade nur, dass seinerzeit keiner daran gedacht hatte, eine versteckte Kamera aufzubauen.

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Kreiner aus München

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