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Ein bisschen Nostalgie: Gesine und die grünen Wagen. Von Lotte Betke

Ende der fünfziger Jahre veröffentlichte die Theaterschauspielerin und Schriftstellerin Lotte Betke (1905 - 2008) den Jugendroman "Gesine und die grünen Wagen". Die kleine Bibliothek des Ev. Pfarramtes in Nieder-Ohmen besaß dieses Buch. Ich lieh es mir aus und war begeistert. Jetzt habe ich es mir antiquarisch gekauft und zum zweiten Mal gelesen. Auch heute, Jahrzehnte später, hat mich das Schicksal des jungen, elternlosen Mädchens so gerührt, dass ich am Ende - ich gestehe - feuchte Augen hatte und ein Taschentuch brauchte.
Mitte des 19. Jahrhunderts verlässt die minderjährige Erbin eines Gutshofes in Männerkleidung ihr Elternhaus im Dithmarschen, weil Onkel und Tante, die nach dem reichen Erbe gieren, ihr das Leben zur Hölle machen. Unterwegs trifft sie auf einen kleinen Wanderzirkus. Die Artisten nehmen den vermeintlichen Burschen bei sich auf und Gesine Asmussen zieht eine Weile mit den armen, ehrlichen und herzensguten Menschen durch das Land. Bevor ihr Geheimnis entdeckt wird, flieht sie erneut. Ein freundlicher, alter Schäfer findet das erschöpfte Mädchen und bringt es auf einer kleinen Hallig bei Wiebke Möllers unter. Dort kommt Gesine endlich zur Ruhe und kann später mit Hilfe der alten Dame, ihres Sohnes und eines weisen Hardesvogt, einer Art Richter, ihr Erbe von den verlogenen Verwandten zurück erhalten.
Lotte Betke wurde in Hamburg geboren und starb hochbetagt in Siegburg im Alter von 102 Jahren. Während ihrer ersten Theaterengagements hatte sie nur wenig Zeit zum Schreiben. Erst in den 1930ern begann sie mit plattdeutschen Gedichten und Volksstücken. Betkes Familie hatte kein leichtes Leben im sogenannten "3. Reich". Ihr Bruder war schizophren und galt für die damaligen Machthaber als "unwertes Leben". Die Angst vor einem Abtransport des kranken Mannes war allgegenwärtig. Zudem wurde sie denunziert, weil sie jüdische Freunde hatte. Gegen Ende des Krieges zog sie mit ihren Kindern ins Schwäbische, wo viele ihrer Jugendromane und Kinderbücher entstanden. Im Mittelpunkt dieser Geschichten steht oft ein junges Mädchen aus schwierigen Verhältnissen, das seinen Weg ins Leben finden muss.
Mehr zu Lotte Betke:
http://www.bik-buch.de/Lotte%20Betke%2090.htm

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BuchtippDie BücherwürmerJugendbuch

3 Kommentare

Es ist schön, wenn man sich an Kinder- und Jugendbücher erinnert und wieder einmal nachliest. Ein mir bisher nicht bekanntes Buch und seine Autorin sehr schön vorgestellt.

Ich bin auch gerade auf der Kinderbuch-Welle, zur Zeit lese ich Erich Kästner!
Dieses Buch kenne ich allerdings nicht.
Kennst Du auch "Pucki" von Magda Trott?

LG Sabine

Oh ja, Sabine, die "Puckis" habe ich damals auch alle gelesen. Und Nesthäkchen und Trotzkopf und Bettina und ...

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