myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Buchtipp: „Der Traum von Meer und Wind“ von Carla Federico

Ich träume oft und gerne von Meer und Wind. An der Reling eines Schiffes stehen, auf Wasser und Wellen schauen und den Wind in den Haaren spüren. Was für ein Gefühl! Ich liebe Schiffsreisen über alles und somit war es nur zwangsläufig, dass ich auf diesen äußerst unterhaltsamen Roman stieß.
An Hand der Lebensgeschichte zweier Familien und deren befreundeter Töchter, erfährt der Leser, wie es überhaupt zu Kreuzfahrten kam. 1891 bricht der Passagierdampfer „Auguste Victoria“ zu seiner ersten, dreimonatigen, damals noch Lustreise genannten, Fahrt ins Mittelmeer auf. Der Reeder Albert Ballin (1857 – 1918), späterer Generaldirektor der HAPAG hatte die Idee, damit die in den Wintermonaten ungenutzt im Hafen liegenden Schiffe sinnvoll und natürlich gewinneinbringend einzusetzen. Die Familien Ahlhusen und Borgmann sind als Passagiere mit an Bord. Bei den Beschreibungen der Erlebnisse ihrer fiktiven Protagonisten, folgt die Autorin u.a. den Reiseberichten damaliger realer Passagiere. Natürlich liest man keine ausführliche Dokumentation der ersten Kreuzfahrt der Geschichte, denn die Begebenheiten während der Schiffsreise machen nur ein Drittel des Buches aus. Doch das Bordleben der illustren Gesellschaft – nur die reiche Oberklasse konnte sich solche Exkursionen leisten - die teils abenteuerlichen Landausflüge und andere Details der Fahrt sind sehr anschaulich geschildert. Ganz so, als wäre man mit dabei.
Hauptthema neben der Reise ist, wie Anfangs schon erwähnt, der Werdegang der beiden Freundinnen, Mina Ahlhusen und Bethy Borgmann, die sich in einer von Männern dominierten Welt durchsetzen müssen. Insbesondere Mina. Sie übernimmt nach dem Tode ihres trunksüchtigen Vaters die Leitung der vor dem Ruin stehenden Familien-Werft und hat mit Ressentiments aller Art zu kämpfen. Ob Ende des 19. Jahrhunderts tatsächlich eine Frau in eine derartige Position gelangen konnte, sei mal dahingestellt. Sprach man dem weiblichen Geschlecht doch jegliches Verständnis für technische und finanzielle Dinge ab. Sie hatten sich um Haushalt und Kinder zu kümmern. Punktum! Einer Werft vorstehen? Kredite beantragen und Arbeitern – Männern! - Anweisungen geben? Unmöglich! Wie Mina dies dennoch schafft und ihre Freundschaft mit Bethy dabei nicht zerbricht, erfährt man in einer gut erzählten, flüssig geschriebenen Geschichte. Hat mir gefallen. Ich empfehle den Roman gerne weiter, auch an Nichtkreuzfahrer, die es aber vielleicht noch werden wollen.
Carla Federico ist das Pseudonym der österreichischen Autorin Julia Kröhn. Sie wurde 1975 in Linz geboren und studierte u.a. Geschichte. Für ihre Romane betreibt sie ausführliche Recherchen.
Bibliographische Angaben: Carla Federico: Der Traum von Meer und Wind. Knaur Verlag. 2015. Euro14.99

Weitere Beiträge zu den Themen

BuchtippKreuzfahrt

2 Kommentare

Liebe Ingrid,

schön wieder mal von Dir zu lesen.

Ich möchte Dir auf diesem Wege noch ein gesundes Neues Jahr mit vielen Glücksmomenten und schönen Lesestunden wünschen.

Deine Romanvorstellung spricht mich sehr an. Ich liebe Geschichten über Freundschaft und starke Frauen. Ich bin mir sicher, dass Ende des 19. Jahrhunderts Frauen schon solche Positionen inne hatten. Man denke nur u.a. an die Dynastie Faber-Castell.

Von Carla Federico habe ich bereits den Roman "Im Land der Feuerblume" gelesen, sie hat wirklich einen guten Schreibstil und man merkt, dass ihre Romane gut recherchiert sind.

Ich hoffe, bald wieder von Dir zu lesen!

Liebe Grüße von Sabine

Vielen Dank, Sabine. Ich wünsche Dir ebenfalls ein Gutes Neues Jahr. Ich habe ja immer viele Krimis gelesen, bin aber inzwischen etwas davon abgekommen.

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite