Die Kurve bekommen

Paige Bradley (am Ball) erzielte für Marburg gegen Chemnitz fünf Punkte. Foto: Melanie Weiershäuser
  • Paige Bradley (am Ball) erzielte für Marburg gegen Chemnitz fünf Punkte. Foto: Melanie Weiershäuser
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Planet-Photo-DBBL: BC Pharmaserv Marburg – Chemcats Chemnitz 72:52.

3. Oktober, 3. Spieltag, 3. Viertel gewonnen. Am Ende fiel der erste Liga-Erfolg des Pharmaserv-Teams etwas zu deutlich aus. Bis Mitte des dritten Abschnitts war die Partie des einzigen hessischen Mitglieds im Damen-Basketball-Oberhaus ausgeglichen.

Mit einem 10:5-Lauf in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel hatten die Chemnitzerinnen sich die erste Führung seit der Anfangsphase (15:14, 6. Minute) erobert. Die Gäste agierten in der Verteidigung aggressiver, erzwangen Marburger Fehler. „Geht das schon wieder los?“, mag der eine oder andere BC-Anhänger gedacht haben. Die Minuten nach der Halbzeitpause hatten den Lahnstädterinnen schon in den beiden vorangegangenen Ligaspielen die Punkte gekostet.

Bis zum eigenen 47:46 blieben die Sächsinnen dran. Dann übernahmen Finja Schaake und Tonisha Baker das Zepter und holten die vorentscheidende 56:48-Führung für den BC nach 30 Minuten heraus. Eine 8:0-Serie in der Mitte des Schlussakts schraubte den Abstand in die Höhe.

Mitentscheidend dafür, dass der Feiertag auch einer für die Gastgeberinnen wurde, waren die starke Trefferquote und die Rebound-Ausbeute. 54 Prozent auf dem Feld trafen die Marburgerinnen. Da waren auch 20 Ballverluste zu verschmerzen. Auch unter den Brettern zeigte sich der BC bei einer Bilanz von 40:26 stark verbessert, wobei Chemnitz auf seine verletzte Centerin Clarissa Ober verzichten musste.

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Der Sieg war wichtig. Wir sind alle ein bisschen erleichtert. Es war nicht so schlimm, dass wir die ersten beiden Spiel verloren haben, aber wir hatten uns da nicht in der Art präsentiert, wie wir uns das gewünscht hatten. Aber das haben wir heute definitiv getan. Die Mädels haben das im dritten Viertel gut gemacht, indem sie sich weiter reingekämpft haben. Das hat den Ausschlag gegeben: Dass wir über 40 Minuten gekämpft haben. Wir haben sehr aggressiv den Korb attackiert, das hat mir gut gefallen. Dadurch haben wir Zugriff aufs Spiel gefunden, dadurch wurden die Räume enger, dadurch haben wir die Kicks nach außen gefunden und dann auch wieder die Dreier getroffen, die uns erfolgreich machen.“

Marie Bertholdt (Spielerin Marburg):
„Es ist ein super Gefühl, endlich den ersten Sieg in der Liga zu holen. Wir haben heute viel richtig gemacht und sind mit viel Intensität rausgekommen, waren aggressiv in Offense und Defense, haben gut gereboundet, haben besser geworfen. Wir hätten in den beiden ersten Ligaspielen vieles besser machen können. Das hat uns geärgert, und heute haben wir es besser gemacht. Im dritten Viertel haben wir nach ein paar Minuten die Kurve bekommen und so aggressiv gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wenn viele Fans in der Halle sind, wie heute, macht es mehr Spaß zu spielen. Je voller es ist, desto lauter wird es, und man hört nicht immer alles, was der Trainer oder die Mitspielerinnen einem zurufen, aber Anfeuerung bringt uns immer viel Motivation.“

Amanda Davidson (Trainerin Chemnitz, 2007-2013 Spielerin Marburg):
„Es ist immer nett, wieder hier in Marburg zu spielen, und die bekannten Fans zu sehen. Und ich bin immer noch mit Finja Schaake sehr gut befreundet und einer ihrer größten Fans. Aber natürlich liegt der Fokus auf meiner Mannschaft. Wir haben verloren, weil uns Disziplin gefehlt hat. In der entscheidenden Phase haben wir zwei Mal in der Defense nicht das gespielt, was wir vorher gemacht haben. Dadurch haben wir einen Dreier von Finja abgegeben und im nächsten Angriff einen Korbleger. Dann haben wir in der Offense zwei Mal nicht das gemacht, was besprochen war, und zwei Ballverluste produziert. Zu voriger Woche haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht. So bin ich auch stolz auf meine Spielerinnen. Aber wenn wir uns an unsere Vorgaben über die gesamten vier Viertel gehalten hätten, hätten wir eine richtig gute Chance auf den Sieg gehabt. Und es gibt keinen Grund, mit 20 zu verlieren. “

Statistik
Viertel: 25:18, 14:17, 17:13, 16:4.
Marburg: Baker 13 Punkte / 1 Dreier (5 Assists, 3 Steals), Bertholdt 11/1 (7 Rebounds), Bradley 5/1, Greunke (3 Ass.), Schaake 12/1 (4 Ass.), Voynova 13 (8 Reb.), Wagner 3, Wilke 4, Winterhoff 3/1, Yohn 8.
Chemnitz: Asoro 12/1 (7 Reb., 4 Ass.), Flasarova, Klerx 2, McQuade 8/1, Mandic 6, Noble 8, Peroche 6 (3 Ass.), Vidal-Geneve 10 (5 Ass.).
SR: M.Schupke, D.Rey. Z: 600.

Fun Facts: Wenigste Punkte in einem Viertel zugelassen (4/4: 4) seit 26.09.2015 (3/4: 4 gegen Donau-Ries). – 54 Prozent Trefferquote aus dem Feld (29/54). – 40 Rebounds. – Zum ersten Mal diese BL-Saison das dritte Viertel gewonnen.

Fail Fact: Zweites Spiel in Folge mit 20 Ballverlusten.

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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