Das Blutbad der Vammpire

Bist Du gesundheitlich am Ende;
schwache Muskeln , kalte Hände ;
der Kopf schlapp hin und her nur wedelt,
dann wird ganz schnell Dein Blut veredelt.
Du machst dann durch eine Verwandlung,
man nennt das „Eigenblutbehandlung“.
Hast Du nur Schmerzen rund herum
piekst wild man auf der Haut herum.
Das hinterlässt kaum eine Spur;
das nennt man dann Akupunktur.
Dr. D. . . ist schon lange da,
er akupunktiert erfolgreich schon Jahr für Jahr.
Dr. H. . ., der kann das ganz prima,
er war zum Erlernen auch in China.
Doch bei der Eigenblutbehandlung,
macht die Behandlung eine Wandlung.
Da sucht man nicht nach irgendwelchen Nerven,
da muss man dicke Nadeln schärfen
und sticht dann in die Vene rein,
auch wenn die Opfer zucken oder gar auch schrei`n.
Ich muss als Patient mich schämen,
denn ich habe dünne Konfirmandenvenen;
die zu treffen, führt zu Problemen.
Dieses Hindernis ist auch für Spezialisten schwer zu nehmen.
Frau N, , , schaut da skeptisch drein,
sie fürchtet, da kommt sie nicht rein.
Als „kleiner Vampir“ kommt sie aber gleich
und kocht mich in heißem Wasser windelweich.
Dass ich mich gründlich wusch, das ist ja schade,
da kennt Frau N, , , trotzdem keine Gnade.
Das normale Wännchen ist zu klein,
ich muss gleich in den Eimer rein.
Dort sollen an ganz bestimmten Stellen
meine Venen zu wahren Schläuchen quellen.
Dann werde ich – als Opa schon bejahrt –
auf der Liege aufgebahrt.
Mit Kissen, Rollen und Decken gab sie mir den
letzten Segen;
indische Ayurveda, das ist nichts dagegen.
Es fehlt nur noch, dass sie mir altem Tropf ,
gießt warmes Öl auf meinen Kopf.
Und ich fühle mich hier schnell,
wie im Urlaub im Sechssterne-Hotel.
Ist man so für das Blutbad vorbereitet,
der Obervampir zur Tat jetzt schreitet.
In dieser Klasse gibt es sogar zwei
und jeder hat zwei Stiche frei.
Hab` ich dann Glück, ich armer Mann,
kommt der Zweite nicht mehr dran,
weil der Erste in der Tat
die Vene schon getroffen hat.
Die Vampire brechen dann in Jubel aus
und sind vor Freude aus dem Haus
wenn sie sehen , wie mein Blut heraus schießt
und sich in Strömen in die Flasche gießt.
Doch oft sind sie auch aufgeregt,
weil Beamtenblut sich nicht so schnell bewegt.
Die Vene reagiert nur unzulänglich auf den Reiz,
dann erkennt man des Patienten Geiz.
Obwohl er ist ganz müd` und schlapp,
gibt ungern hier sein Blut er ab.
Damit der Erschöpfte neue Kräfte speichert,
wird sein Blut mit Gasgemisch jetzt angereichert.
Das ist wirklich fast zum Schrei`n,
kaum ist es raus, soll`s rückwärts wieder in die Vene rein.
Obwohl die Flasche hoch am Ständer hing,
der Rückfluss auch nicht schneller ging.
Ich muss mich als Beamter schämen,
bin unbestechlich, darf nichts nehmen.
Doch um wieder zu Kräften dann zu kommen,
hab` ich mein Blut doch angenommen.
Weil sie mit Nadeln mich traktieren,
muss man Beamtenbestechung diagnostizieren.
Am denkwürdigen 20. April
stand der Blutfluss plötzlich wieder still.
Der Doktor war alleine und hatte wenig Zeit;
Da war Frau N. . . zur Heldentat bereit.
Innerlich hat sie sich richtig aufgebaut ,
dass sie zu stechen sich jetzt traut.
Und es geschah das große Wunder,
das Blut, das floss auf Anhieb runter
Das war trotz ihrer Bedenken toll,
denn bald war meine Flasche voll.
wir beide hatten großes Glück,
das Blut floss auch einwandfrei zurück.
Dieses hervorragende Ergebnis,
war für den kleinen Vampir ein Erfolgserlebnis
Ich möchte ihr gefällig sein
Und nach Gehaltserhöhung schrei`n.
Ist die Eigenblutbehandlung nun gelungen,
bin frisch gekräftigt von der Bahre ich gesprungen.
Jetzt muss ich nicht mehr humpeln und nicht schwanken,
Ich möchte allen großen und kleinen Vampiren
Herzlich danken.

PS.: Und macht` ich hier auch allzu viel Klimbim,
in Wirklichkeit war alles halb so schlimm.
Eine humorvolle Beschreibung
lebt nun einmal von der Übertreibung.
Sollten Sie meine Scherze missverständlich als Respektlosigkeit seh`n,
will ich im Büßergewand demnächst zur Praxis geh`n.
Ich bedauere, so etwas lag mir nicht im Sinn,
nehmen Sie es dann als dummes Geschwätz des Hofnarren der Praxis hin.