Nachtwächtergässchen in Marburg

"Hört ihr Leut' und lasst Euch sagen, unsere Uhr hat zwölf geschlagen ...", so tönte es damals, als der Nachtwächter mit Laterne, Blashorn, Schlüsselbund und Hellebarde durch Marburgs Straßen zog. Von den frühen Abendstunden bis ins Morgengrauen drehte er seine Runden durch die Stadt, um an bestimmten Stellen sein Horn erschallen zu lassen. Die Nachtwächtergänge führten ihn durch dunkle Gassen, die oft nur mit einer Gaslampe sehr sparsam beleuchtet waren, über verborgene Plätze und steile Treppen bis hinauf zum Schloss.

Am Barfüßertor, gegenüber dem alten Friedhof, entdeckte ich vor einiger Zeit ein blaues Schild mit dem Namen "Nachtwächtergäßchen" - allerdings nur als Privatweg deklariert. Die Touristen werden bei den Stadtführungen immer wieder auf den wegen seines ureigenen Aromas sehr wohlschmeckenden Kräuterlikör mit dem bezeichnenden Namen "Marburger Nachtwächter" hingewiesen. Fast so wichtig, wie die Elisabethkirche, das Schloss und das Rathaus!

Ein ruhiges Gässchen, etwas abseits vom täglichen Verkehr, aber sicher ein geeigneter Ort, wo der Nachtwächter nach einer langen Nacht sein müdes Haupt ungestört niederlegen konnte. Leider wird meine Vermutung nirgendwo bestätigt.
Oder doch ... ?

Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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