Lacrosse: U17 Junioren-Saints zeigen Potential und Teamgeist

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U17 Junioren-Saints zeigen Potential und Teamgeist beim 3. Jugendspieltag in Marburg

Nach einigen Wochen der Organisation und des regen Treibens in der Marburger Lacrosseabteilung war es endlich soweit. Am Abend des 16.04.10 erreichten die ersten Jugendpieler der Deutschen Lacrosse-Jugendliga die Stadt an der Lahn um sich am kommenden Wochenende mit Gleichaltrigen zu messen und Punkte für die Deutsche Jugendmeisterschaft zu sammeln.
Insgesamt umfasste das Riesenevent im Gaßmannstadion ca. 110 Jugendspieler und Betreuer aus Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Berlin und natürlich den Heiligen aus der Elisabethstadt an der Lahn.
Bereits das erste Spiel am Samstagmorgen sollte eine Standpunktbestimmung und die erste große Prüfung bereithalten: Es ging gegen die favorisierten Düsseldorf Antlers. Schnell wurde klar dass Düsseldorf sich vor allem technisch und durch Spieler des ältesten Jahrgang natürlich auch körperlich als eine Nummer zu groß für die Saints erweisen würde. Doch angeführt von Marburgs Mittelfeld Felix Filmer und Paul Weber steckten die Saints niemals auf, kämpften sich durch die ruppige Partie und konnten durch konzentriertes Spiel, sowie körperliche Verteidigung eine durchaus akzeptable und sportlich genommene 11:5 Niederlage erspielen. Trotz der bereits vor dem Spiel deutlich angeheizten Atmospäre gelang es den Lahnstädter mit dem Herzen eines Champions und erhobenem Haupt das Feld zu verlassen.
Das nachfolgende Spiel, gegen den Berliner Hockeyclub sollte sich als deutlich angenehmer erweisen, wenn auch klar war, dass der Gegner ein eingespieltes und technisch starkes Team auf den Kunstrasen bringen würde. Nach einem ausgeglichenen spannenden Spiel, einigen schönen Paraden von Goalie Lukas Velt, sowie einigen sehenswerten Toren von Nikolas Woscidlo stand am Ende leider eine knappe 7:5 Niederlage auf dem Spielberichtsbogen. Doch gerade in diesem Spiel gegen den späteren Turniersieger konnten die jungen Heiligen beweisen dass sie sich auch vor den deutschen Spitzenteams nicht verstecken brauchten. Einziger Wehmutstropfen war die Verletzung von Teamkapitän Felix Filmer, der nach hervorragenden vier Toren und drei Vorlagen allein in den ersten beiden Turnierspielen, für den Rest des Turniers ausfallen musste. Ein Phänomen das sich noch wie ein roter Faden durch den weiteren Turnierverlauf ziehen würde.
Der nächste Gegner auf der Tagesordnung, kurz nach der Mittagspause waren die Hamburg Braves, die aus personellen Gründen größtenteils mit der U14 Mannschaft anreisen mussten. Angeführt von einem starken Adam Eakins, der das Turnier durch sein Spiel bereichern konnte starteten die Hamburger ins Spiel. Durch Verletzungsprobleme auf Marburger Seite mussten einige Spielerwechsel und Improvisation herhalten. Der defensive Mittelfeldspieler Till Balla tauschte somit seinen Longstick gegen einen Mittelfeldschläger, sprang für den verletzen Filmer ein und heftete sich sofort an Eakins‘ Fersen. Angeführt von Ballas druckvoller und sauberer Verteidigung sowie einiger erneut guter Saves von Lukas Velt gelang es der Marbuger Defense Eakins das Leben schwer zu machen und somit nur ein Gegentor zuzulassen- sicherlich auch begünstigt durch die altersbedingte körperliche Unterlegenheit der Hamburger. Dieser Altersunterschied kam jedoch dem jüngsten Saint Julius Woscidlo zu Gute, der viel Einsatzzeit bekam und durchaus zeigen konnte dass auch er mit dem Lacrosseschläger umzugehen weiß. Seinen Einstand feierte außerdem Lorenz Mild, der mit seinem allerersten Tor den Endstand von 9:1 markierte.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Hamburg Braves ihrem Namen alle Ehre machten und auch den durch die Bank größeren und älteren Gegenspielern mutig gegenüber traten.
Abschließende Partie für diesen Tag sollte ein alter Bekannter aus dem Süden sein: die Stuttgart Stallions. Durch konzentriertes Spiel , sehenswerte Weitschusstore von Paul Weber und einiger starker Tore des Attack-Duos Marc Kahnke/ Nikolas Woscidlo bot sich die Möglichkeit in der Defensive ein wenig umzustellen und somit die beiden bereits im Herrenteam erprobten Vollblutverteidiger Harun Mustaan und Felix Auer gegen die etwas unerfahreneren David Bartels und Michael Becker einzutauschen. Die zeigten welche Tiefe im Marburger Kaders steckt und wussten positiv zu überraschen und zeigten den ein oder anderen schönen Bodycheck. Nach einem sportlichen und fairen Spiel mussten sich die immer kämpfenden Stallions am Ende deutlich geschlagen gegeben.
Obwohl die Saints nicht mit einem positiven Momentum ins Turnier starten konnten standen somit doch noch zwei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto der Lahnstädter. Ausschlaggebend für die endgültige Bilanz des Spieltags war somit jedoch das am Sonntag stattfindende Spiel gegen den befreundeten Nachbarn aus Frankfurt. Nach einer kleinen Grillfeier mit Rahmenprogramm fielen wahrscheinlich alle Spieler müde und in freudiger Erwartung des nächsten Tages in ihre Kissen (oder auch auf ihre Isomatten).
Das Spiel gegen Frankfurt ließ zunächst an Konzentration zu wünschen übrig, was aufgrund der guten vereinsübergreifenden Beziehung der Hessenteams zu Erwarten war. Doch nach einem Rückstand von zwei Toren wurden die Saints wach, schließlich wollte keines der beiden Teams die Punkte auf der Strecke lassen. Durch weitere Verletzungen waren die Saints soweit dezimiert dass nun auch der Verteidigungs- und Bodycheckspezialist Philipp Kuschel ins Mittelfeld aufrückte. Der Turniertopscorer Tillmann Zizka hielt die Saints-Defense immer weiter auf Trab. Nach einem aufopferungsvollen Kampf der verletzungsgeschwächten Marburger und einer kurzzeitigen Führung konnte Frankfurt das Spiel kurz vor Ende wieder drehen und für sich entscheiden. Somit gelang den Mainstädtern in einem spannenden und wirklich sehenswerten Spiel die Revanche für die ebenso knappe Niederlage beim letzten Spieltag.
Erwähnenswert waren außerdem die beiden „Spieler-der-Partie-Auszeichnungen“ für Till Balla, sowie Nikolas Woscidlo, das von vorne bis hinten ehrgeizige und engagierte Auftreten der Marburger Defensive, angeleitet vom Goalie Velt, sowie den erfahrenen Spielern Mustaan und Auer, das technisch stark spielende Marburger Offensiv-Paket mit Kahnke, Lenhard und den Woscidlo-Brüdern sowie den Distanzschützen Filmer und Weber, die im Mittelfeld zu gefallen wussten.
Abschließend kann der 3. Spieltag in Marburg nur als Erfolg gewertet werden. Das Wetter spielte mit, Zuschauer kamen um das Lacrosse-Event mitzuerleben und alle Spieler konnten ihrer Lieblingssportart nachgehen. Ein rundum gelungenes Wochenende.
Die Marburger Jugendlacrosser zeigten dass auch ein verletzungsgeschwächtes Team mithalten kann, wenn es füreinander einsteht und zusammenrückt und merkten deutlich in welchen Bereichen noch Arbeit bevorsteht. Auch wenn insgesamt drei Spiele verloren gingen und somit die positive Bilanz nicht erreicht wurde, kann der Vereinsvorstand zufrieden auf das Turnier zurückblicken und sich auf weitere Neuigkeiten seitens der männlichen Jugend freuen- denn eines steht fest: Dieses junge Team wird noch für die ein oder andere Überraschung sorgen. Vor allem wenn man bedenkt dass die erfahrensten Spieler erst seit sechs Monaten dem kanadischen Nationalsport nachgehen.
Großer Dank geht an das Marburger Sportamt für die Bereitstellung der Infrastruktur, die Eltern der Marburger Spieler für die Mithilfe und Sorge um das leibliche Wohl aller Spieler, allen Gastmannschaften für interessante und größtenteils faire und vor allem sehenswerte Spiele sowie Captain Lax für die Bereitstellung der Spielerauszeichnungen.

Von Jean-Pierre Rechlin

Bürgerreporter:in:

VfL 1860 Marburg aus Marburg

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