Heimsieg bringt das Auswärtsspiel

Finja Schaake (am Ball, hier gegen Denise Beliveau) hat mit dem BC Pharmaserv Marburg den amtierenden Deutschen Vizemeister geschlagen. (Foto: M.Schneider / belichtbar.net)
  • Finja Schaake (am Ball, hier gegen Denise Beliveau) hat mit dem BC Pharmaserv Marburg den amtierenden Deutschen Vizemeister geschlagen. (Foto: M.Schneider / belichtbar.net)
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1. Damen Basketball Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – Rhein-Main Baskets 74:71.

Mit dem zweiten Sieg gegen die Rhein-Main Baskets in dieser Saison haben die Marburgerinnen zu Platz zwei aufgeschlossen. Gleich vier Team stehen dort jetzt punktgleich hinter dem unangefochtenen TSV Wasserburg: Halle, Herne, Marburg und Rhein-Main, getrennt nur durch den direkten Vergleich.

Mit dem Heimsieg hat der BC nun den sechsten Platz sicher, und wird damit beim Season Opening der kommenden Saison als Auswärtsteam geführt. Das bedeutet ein tatsächliches Heimspiel mehr als das hintere Sextett. Ein Plus für die Zuschauer, ein Plus für die Kasse.

Intensiv, abwechslungsreich und spannend. Die 750 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Gefehlt hat eigentlich nur eine Verlängerung. Doch die blieb dem Pharmaserv-Team erspart. „Das war ein sehr, sehr schweres Spiel. Am Ende hatten wir auch ein bisschen Glück“, bekannte BC-Trainer Patrick Unger. Es war der achte Marburger Erfolg vor heimischer Kulisse in Serie.

Ausschlaggebend dafür war ein taktischer Schachzug. Nachdem Alyssa Karel in der ersten halben Stunde starke 21 Punkte markiert hatte, bekam die Schlüsselspielerin der Baskets nun Sonderbewachung. Meist durch Tonisha Baker. Nur vier Zähler der US-Amerikanerin im Schlussviertel, insgesamt nur sieben der Gäste, und die Überlegenheit im Rebound brachten schließlich die Wende zu Gunsten der Gastgeberinnen.

Der „1. Sparkassen-Game-Day“ begann mit einem Blitzstart des Pharmaserv-Teams. Doch nach dem 5:0 übernahmen die Südhessinnen das Zepter. Rhein-Main war sehr gut eingestellt auf den Marburger Angriff, machte die Räume eng. Der BC fand nicht das richtige Gegenmittel. Über 11:7 holte sich der Vizemeister den ersten Durchgang mit 25:22.

Offensiv machten sich die Lahnstädterinnen das Leben oft selbst schwer. „Wie haben einige Bälle sinnlos weggeschmissen“, ärgerte sich Unger. 20 Ballverluste sind natürlich zu viel. Doch bemühte der BC-Coach gleich eine andere Statistik: „18 Assists sprechen eine deutliche Sprache. Wir haben wieder guten Team-Basketball gezeigt, Kompliment an die Mädels.“

Mit diesem mannschaftlich geschlossenen Auftreten holten sich die Marburgerinnen im Endspurt das zweite Viertel. Nach dem 37:41 erzielten sie in den letzten zweieinhalb Minuten sieben Zähler in Folge und gingen mit einer Vier-Punkte-Führung in die Kabine.

Der dritte Durchgang gehörte dann wieder den Gästen. Dreh- und Angelpunkt des Spiels war Alyssa Karel. „Fast jedes Mal wenn sie den Ball hatte gab es Punkte“, zollte ihr Unger Respekt. Ob durch sie selber oder durch ihre Landfrau Denise Beliveau. Außer diesem Duo trug sich in diesem Durchgang nur Pia Dietrich in die Korbschützenliste der Baskets ein. Aber wie. In der 30. Minute donnerte sie mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr einen Wahnsinnsdreier zum 64:58 durch den Ring.

Dann die taktische Umstellung bei Marburg. „Da haben wir viel besser verteidigt. Die Spielerinnen haben das perfekt umgesetzt. Nur sieben gegnerische Punkte im letzten Viertel sprechen für sich“, freute sich der BC-Trainer. Und die volle Halle war da, als sie gebraucht wurde. Bemerkenswert: Die ersten sechs erfolgreichen Abschlüsse gingen auf das Konto von sechs verschiedenen Marburgerinnen.

Tonisha Baker per Dreier zum 65:66, Kellindra Zackery zum 67:66. Der letzte Führungswechsel.
57 Sekunden vor Schluss verkürzte Pia Dietrich per Dreier auf 71:73. Kellindra Zackery verwandelte mit 6,3 Sekunden auf der Uhr einen von zwei Freiwürfen und der letzte Versuch der Südhessinnen verfehlte das Ziel.

Vor zwei Wochen: Klassenerhalt gesichert. Vorige Woche: Playoffs klargemacht. Jetzt: das Extra-Heimspiel für die kommende Saison gebucht. Und nun? „Wir wollen natürlich so hoch wie es geht, die bestmögliche Ausgangssituation für die Playoffs holen. Wir haben es aber nicht ganz in eigener Hand“, sagt der Marburger Übungsleiter.

Der Besuch des Spiels war der krönende Abschluss des Eintages-Camps unter dem Motto „Mädchen spielen Basketball“. 149 junge Athletinnen hatten sich unter der Anleitung von mehr als 30 Trainern und Betreuern, darunter Bundestrainerin Alexandra Maerz, zunächst sportlich betätigt. Dann feuerten sie die Mannschaften laustark an.

Statistik:
Viertel:
22:25, 23:16, 13:23, 16:7.
Marburg: Baker 9 Punkte / 3 Dreier (5 Rebounds), Degbeon 4, Gohrke 6, Schaake 12/1 (3 Assists), Skuballa 20 (7 Reb., 4 Ass.), Smith 4 (6 Ass.), Zackery 19 (9 Reb., 3 Blocks); Masek, Winterhoff (beide n.e).
Feldwürfe 47 Prozent (30/64), Freiw. 71 Prozent (10/14), Reb. 36 (def. 26), Turnover 20, Ass. 18, St. 4, Bl. 5, Fouls 10.
Rhein-Main: Beliveau 19/1 (9 Reb., 4 Steals), N.Dietrich 4 (5 Ass.), P.Dietrich 9/3, M.Greunke, Karel 27/3 (6 Reb.), Oosdyke 5 (8 Reb.), Rexroth 7/1 (3 Ass.); Bondzio, Pieczynski (beide n.e.).
Feldw. 37 Prozent (28/76), Freiw. 78 Prozent (7/9), Reb. 27 (d. 16), TO 8, Ass. 13, St. 10, Bl. 3, Fo. 17.
SR: Lehnen, Dirks. Z: 750.

Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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