BC Marburg verpasst Pokal-Halbfinale

Alex Wilke erzielte für das Pharmaserv-Team gegen Osnabrück 13 Punkte. Foto: Laackman/PSL
  • Alex Wilke erzielte für das Pharmaserv-Team gegen Osnabrück 13 Punkte. Foto: Laackman/PSL
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Eine Halbzeit zum Vergessen

Toyota DBBL-Pokal, Viertelfinale:
BC Pharmaserv Marburg – Giro-Live-Panthers Osnabrück 61:66.

Der BC Pharmaserv Marburg ist im Viertelfinale des deutschen Pokal-Wettbewerbs ausgeschieden. Die erste Halbzeit war zu schwach, um gegen den Erstliga-Konkurrenten Giro-Live-Panthers Osnabrück zu bestehen. Erfolgreichste Punktesammlerin der Partie war Marburgs Kapitänin Marie Bertholdt (17).

Beim BC gingen Hanna Crymble und Mali Sola angeschlagen in die Partie, Rachel Arthur konnte erst gar nicht erst mitwirken. Ebenfalls nicht dabei war Megan Mullings. Sie hat Marburg bereits aus privaten Gründen, die der Verein respektiert, verlassen. „Damit habe ich nicht gerechnet, das kam für uns alle überraschend“, sagte Alex Wilke zur kurzfristigen Abreise der US-Amerikanerin, die erst vor der Saison zum BC gekommen war.

Der linke Korb war Schuld

Die erste Halbzeit war aus Marburger Sicht eine zum Vergessen. Teilweise machte es den Eindruck, als ob ein Stück der durchsichtigen Plastikwände, die das Kampfgericht coronagerecht vom Spielfeld abschirmen, auf dem Marburger Korb liegen würde. Gerade einmal jeder fünfte Feldwurf des Pharmaserv-Teams fand vor dem Seitenwechsel ins Ziel. Insgesamt ließ jener Korb 54 Punkte zu, der andere 73.

Denn während die Osnabrückerinnen – Viertplatzierter in der Bundesliga – auf beide Körbe je 33 Punkte erzielten, verdoppelten die Gastgeberinnen ihre Ausbeute aus der ersten Halbzeit (21) in den zweiten 20 Minuten beinahe (40). Denn phasenweise ließen sie ihr Können aufblitzen. Gefolgt von haarsträubenden Fehlern, Einwürfen zum Gegner, gepaart mit Abstimmungsproblemen.

Ein paarmal wieder dran

Mit 23:38 lag der BC in der 23. Minute schon zurück. Ein 7:0-Lauf und vier Minuten später war das Pharmaserv-Team auf 36:42 dran und hatte Ballbesitz. Eine unglückliche Situation leitete sieben unbeantwortete Zähler der Gäste binnen einer Minute ein, und nach 30 Minuten lag Marburg 36:49 hinten.

In der 34. Minute war der wieder dran (46:51). Und Alex Wilke sorgte per Dreier zum 49:56 erneut für Hoffnung (37.). Die nur wenige Sekunden anhielt, als Osnabrück per Dreier konterte.

Osnabrück im Fastbreak klar besser

Als die Gäste bei 2:45 Minuten auf der Uhr dann noch einen Megaglücksdreier mit Ring und Brett zum 62:51 versenkten, schien der Ofen aus. Bis auf 59:64 kämpften sich die Marburgerinnen nochmal heran. Doch die verbleibenden 48 Sekunden waren zu wenig Zeit.

Die Panthers machten genügend Dinge besser, unter anderem 23 Punkte aus Schnellangriffen, Marburg nur 8. Auf die Frage, ob ihr Team das Spiel an einem normalen Tag hätte gewinnen können, sagte Wilke nur: „Wir haben schlecht gespielt und mit fünf Punkten verloren.“ Den Rest kann man sich denken.

Julian Martinez (Marburg, Trainer):
„Wir waren nicht in der Lage, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen hatten und was wir können. Wir haben schlechte Entscheidungen getroffen und teilweise mit wenig Energie gespielt. Wir wussten, was wir machen wollten, aber es ging einfach nicht. Den Spielerinnen fehlt das Training. Das soll keine Ausrede sein. Aber wenn man sieht, dass Nördlingen, die erst am Sonntag aus der Quarantäne gekommen sind, heute mit fast 30 Punkten in Heidelberg, die selbst personelle Probleme haben, aber wenigsten trainieren durften, verloren haben, sagt das schon etwas aus.“

Alex Wilke (Marburg, Spielerin):
„Wir haben schwach angefangen. Vor allem die Fastbreaks und die Offensivrebounds konnten wir nicht stoppen und haben so viele einfache Punkte zugelassen und selbst in der ersten Halbzeit nicht scoren können. Wir wussten vorher, was auf uns zukommt, aber wenn man dann auf dem Feld steht, ist das was anderes. Vor allem Spielrhythmus ist wichtig. Wir waren wegen der Quarantäne zehn Tage ganz raus, während Osnabrück durchtrainieren konnte.“

Statistik:
Viertel: 10:16, 11:17, 17:16, 23:17.
Marburg: Arthur (n.e.), Baker 4 Punkte (3 Steals), Bertholdt 17/1 Dreier (9 Rebounds), Crymble 7, Kiefer 2, Klug 10 (3 Assists), Lukow (n.e.), Reeh, Simon 8 (7 Reb., 4 St.), Sola, Wilke 13/1 (3 Ass.).
Osnabrück: Blockton 14/3 (7 Reb., 4 Ass.), Bühner, Dölle 2, Eichmeyer 15 (9 Reb., 3 St.), Fuehring 7/1 (6 Reb.), Knopp 9/1, Poros, Strozyk 7, Takacs 12/2.
SR: D.Damm, E.Saeidi; Z: 0 (Corona).

Fun Facts: Marburgs Zweierquote in der zweiten Halbzeit: 60,9 Prozent (14/23).

Fail Facts: Marburgs 21 Punkte zur Halbzeit sind die wenigsten in einem Heimspiel seit 31.10.2015 (20, 62:70-Niederlage gegen Herne). / 11,1 Prozent (2/18) von der Dreierlinie ist Marburgs schwächste Quote in nationalen Wettbewerben seit 21.12.2018 (6,7%; 1/15; 57:73-Heimniederlage gegen Keltern).

Pokal-Viertelfinale:
Rhein-Land Lions (2. Liga) – Rutronik Stars Keltern 63:69
BC Pharmaserv Marburg – GiroLive-Panthers Osnabrück 61:66
SNP Bascats USC Heidelberg – Xcyde Angels Nördlingen 94:65
Falcons Bad Homburg (2. Liga) – TSV 1880 Wasserburg (14.01.)

Nächstes Spiel:
Samstag, 09.01., 19 Uhr, Bundesliga-Heimspiel gegen Herner TC.

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Bürgerreporter:in:

Marcus Richter aus Marburg

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