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Finanzkrise: Denn sie wissen nicht, was sie tun!

Angela Merkel hat sich durchgesetzt: In Europa herrscht die Schuldenbremse. Ähnlich unbeleckt von volkswirtschaftlichen Binsenweisheiten wie die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten und die Mehrheit der Hessen_innen, zeigen sich Europas Staatenlenker und unterzeichnen einen Fiskalpakt. Nicht mehr als 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes darf künftig das Wachstum der Staatsschulden in Europa betragen.

Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man darüber lachen. Der monetäre Analphabetismus greift jetzt auf ganz Europa über. Das Wachstum der Staatsschulden zu begrenzen, ohne gleichzeitig das Wachstum der Geldvermögen zu beschneiden gleicht dem vergeblichen Versuch der Bürger von Schilda, Licht in Säcken in ein fensterloses Rathaus zu tragen.

Warum ist das so? Nun: Geldvermögen ist kein Ding, das in einer Schatztruhe aufbewahrt werden kann. Geldvermögen ist eine Beziehung von Wirtschaftssubjekten untereinander. Wobei gilt: Geldvermögen ist die Summe aus Zahlungsmitteln und Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten (=Schulden). Da die Menge der Zahlungsmittel im Verhältnis zu den Geldforderungen volkswirtschaftlich gesehen recht klein ist, gilt volkswirtschaftlich: Das Geldvermögen der einen sind die Verbindlichkeiten (=Schulden) anderer Menschen, von Vereinen oder kleinen und großen Unternehmen. In einer Volkswirtschaft ist die Summe aus Geldvermögen und Verbindlichkeiten nahezu Null.

Wenn also in der Bundesrepublik Deutschland Unternehmen und Privathaushalte ein sehr großes Geldvermögen angesammelt haben, muss es zwangsläufig irgendwo Wirtschaftssubjekte geben, denen die dazugehörigen sehr großen Verbindlichkeiten (=Schulden) zuzurechnen sind. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Und diese Wirtschaftssubjekte sind der Staat und das Ausland. (Sehr schön nachzulesen übrigens in den Veröffentlichungen der Bundesbank "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen".)

Und wenn diese kleinen, großen und sehr großen Geldvermögen weiter wachsen sollen, müssen die Verbindlichkeiten (=Schulden) spiegelbildlich mitwachsen. Aus diesem Dilemma führt weder das strengste Spardiktat der Welt heraus noch helfen drakonische Strafen. Die einzige Möglichkeit: Die Geldvermögen müssen schrumpfen. Wie so etwas gehen kann, zeigt zum Beispiel Jörg Buschbeck im Blog von Global Change 2009 .

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1 Kommentar

Das mag alles so stimmen, hat aber nichts damit zu tun, ob Menschen, Vereine, Kommunen oder Staaten für X und Y was ausgeben und das ggf. auf Pump machen oder nicht.

Wirtschaftstheorien haben nichts damit zu tun, ob ich mein Konto überziehe oder nicht oder etwas auf Raten kaufe oder es mir anspare oder ganz verzichte - oder ob Kommunen oder Staaten Kitas bauen, U-Boote verschenken oder den Ökos EEG-Gewinne in den Rachen werfen oder nicht. Diese Entscheidungen kann man völlig unabhängig davon treffen.

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