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Dokumentation: ARD-Berichterstattung Griechenlandkrise

Immer wieder wird „den öffentlich-rechtlichen Medien“ vorgeworfen, ihre Berichterstattung sei einseitig und tendenziös. Immer wieder widersprechen die Verantwortlichen. Können Programmbeschwerden nun gar nicht mehr zurückgewiesen werden und – wenn es gar nicht anders geht – müssen Beiträge gerügt werden, so sind dies immer nur „Einzelfälle“ und „einmalige Ausrutscher“.

Medienkritiker: Ständige Publikumskonferenz der öffentlich rechtlichen Medien

Der Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich rechtlichen Medien“ – vor zwei Jahren aus der online-Petition „Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag!“ hervorgegangen, die wegen einer unsäglichen Sendung von Markus Lanz mit Sahra Wagenknecht initiiert wurde - erhielt bei Programmbeschwerden ebenfalls immer wieder die Auskunft über die „Einzelfälle“ und „einmalige Ausrutscher“. Um dieser Ausrede ein für alle mal die Grundlage zu entziehen, hat sich Verein der Mühe unterzogen und die ARD-Berichterstattung zur Griechenlandkrise akribisch dokumentiert und ausgewertet.

Framing und Manipulation

Die Dokumentation trägt den Titel „Storytelling – die Kunst, Geschichten zu erzählen“ . In der Dokumentation wird auch gezeigt, mit welchen „Tricks“ Kommunikation gelenkt werden kann und gesteuert wird, ohne dass Lenkung und Steuerung sofort als plumpe Fälschung erkannt werden kann. Diese in der Fachliteratur „Framing“ genannte Vorgehensweise (z.B. Elisabeth Wehling, „Politisches Framing Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht“) , aktiviert unbewusst ablaufende Prozesse beim Empfänger einer Information. Jeder gute Geschichtenerzähler wendet diese Techniken meist unbewusst an. Die Geschichtenerzähler der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten tun dies, um das Publikum einseitig und regierungsnah im Sinne des „Mainstreams“ zu konditionieren.

Für die bisherige Arbeit des Vereins „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich rechtlichen Medien“ und der Vorsitzenden Maren Müller gilt: Auch wenn die Verantwortlichen in den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten sich alle Mühe geben, die Programmbeschwerden der “Ständigen Publikumskonferenz” regelmäßig abzubügeln, so wirkt allein das Wissen bei den Redakteuren, um das Dasein einer zivilgesellschaftlichen Kontrollinstanz in die Redaktionsstuben hinein. Auch wenn es nicht nach außen dringen mag, aber so eine gut begründete Programmbeschwerde mit entsprechender Aufmerksamkeit und Arbeitsaufwand fangen sich die Meinungsmacher in den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten sicherlich nicht gerne ein.

Für die vorgelegte Dokumentation gilt dies erst recht.

Storytelling – die Kunst, Geschichten zu erzählen

Auszüge aus dem Vorwort

„Das Lügenfernsehen. So manche scheinbar wahre Fernseh-Geschichte ist in Wirklichkeit frei erfunden, wie zahlreiche Beispiele zeigen.“

Wer sagt das?

Rechte, Linke, Querfrontler, Verschwörungstheoretiker, Agenten, Trolle oder sonstiger Mob?
Anja Reschke, Leiterin der Abteilung Innenpolitik des NDR. Sie und ihr Team zeigen in dem Beitrag „Lügenfernsehen“, „wie Zuschauer in die Irre geführt werden.“ Das war am 7. Juli 2011. Und der Vorwurf des „Lügenfernsehens“ richtete sich gegen das Privatfernsehen.

Der Begriff der Lüge war niemals ein Unwort, solange er nur Teil der Kritik war an den privaten Medien. Der Vorwurf der Manipulation war niemals eine Verschwörungstheorie, solange er nur den privaten Medien galt. Zum Sakrileg wurde der Vorwurf der Manipulation erst in jenem Moment, als der von der ARD erhobene Vorwurf des „Lügenfernsehens“ gegen die bislang sakrosankten öffentlich-rechtlichen Sender selbst erhoben wurde. Seitdem ist die Enttäuschung groß:

„Leider [sic] haben das die Leute gemerkt, dass auch unsere Berichte geprägt sind“, bedauert die Leiterin der Abteilung Innenpolitik des NDR Anja Reschke in ihrer viel zu wenig beachteten Dankesrede anlässlich ihrer Auszeichnung zur Journalistin des Jahres 2015.

Einseitig? Regierungsnah? Manipulativ? Feindbilder?
Kann man das auch nachweisen? Sachlich belegen? Oder ist das nur dumpfes Geschrei von Wutbürgern, Lügenpresse-Rufern und sonstigem Mob?

Wir werden am Beispiel der ARD-Griechenland-Berichterstattung 2015 anhand einer Vielzahl von Belegen sachlich präzise den Vorwurf einer erstens einseitigen, zweitens regierungsnahen, drittens manipulativen und viertens Feindbild konstruierenden Berichterstattung innerhalb der Hauptnachrichtenformate der ARD nachweisen.

Damit begegnen wir der wiederholt an uns gerichteten Kritik, bei den von uns in der Vergangenheit monierten Verstößen gegen den Rundfunkstaatsvertrag handele es sich angeblich nur um bedauerliche Einzelfälle, die der menschlichen Fehlbarkeit geschuldet seien. Gleichzeitig tragen wir mit dieser Arbeit aber auch einer bedenkenswerten Kritik Rechnung, die Wolfgang Michal in seinem Blogartikel „Wozu überhaupt noch Medienkritik?“ anschaulich formuliert:

„Kaum ein Medienkritiker setzt eigene Themen – vielmehr hecheln sie den Themen nach, die von den Medien gesetzt werden. Das führt zu der absurden Situation, dass in dem Augenblick, in dem Medienkritiker mit ihren tiefergehenden Analysen beginnen, das Thema meist schon wieder durch ein neues abgelöst ist. Ist ein Thema aber erst einmal „durch“ (NSA, Griechenland, Landesverrat, Flüchtlinge, Köln), hören auch die Kritiker auf zu kritisieren. So geht es im Schweinsgalopp von Katastrophe zu Skandal, von Enthüllung zu Unglück, von Terroranschlag zu Minister-Fehlverhalten. […] Damit folgt die Medienkritik – wie hypnotisiert – jenen an- und abschwellenden Empörungszyklen, die sie eigentlich kritisieren müsste.“

Diesem „Wettlauf zwischen Hase und Igel“ (Wolfgang Michal) entziehen wir uns mit der vorliegenden Analyse der ARD-Griechenlandberichterstattung des vergangenen Jahres.

....

Dass Falschinformationen transparent an geeigneter Stelle korrigiert werden, halten wir für selbstverständlich. Ein klammheimliches Korrigieren oder gar Löschen von fehlerhaften Beiträgen widerspricht nicht nur journalistischen Berufsnormen, sondern missachtet einmal mehr die berechtigten Ansprüche des zahlungspflichtigen Bürgers.

Deswegen appellieren wir an die ARD, keine der von uns als Quelle angegebenen Sendungen jetzt Hals über Kopf aus der Mediathek zu entfernen, sondern dem Beitragszahler die eigenständige Überprüfung unserer Analysen zu ermöglichen.

Unsere Leser möchten wir ausdrücklich dazu ermuntern, auch uns nichts zu glauben, alles zu überprüfen und sich nicht blind unseren Schlussfolgerungen anzuschließen.

Der Zweifel ist nicht Merkmal von Extremismus. Die Wertschätzung kritischen Denkens ist eine Errungenschaft der Aufklärung. Wer Zweifler kriminalisiert und bedingungslose Gefolgschaft verlangt, stellt sich gegen die Werte einer aufgeklärten demokratischen Gesellschaft.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehört der Allgemeinheit. Er soll politisch unabhängig sein. „Diese Unabhängigkeit gilt es gegen Einflussnahmeversuche zu bewahren“, schreibt der NDR zu „Aufgabe und Funktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“.

Dies ist unser Anliegen.

Maren Müller
Vorsitzende Ständige Publikumskonferenz

Redaktion/Autor: Otto Stern

Das Vorwort hier komplett lesen
Die Dokumentation vollständig hier anschauen

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17 Kommentare

Journalisten-Geständnis: USA nehmen mit 27.000 PR-Beratern Einfluss auf die Medien

Natürlich sind die USA nicht gleich Deutschland. Aber weg glaubt das dies keine Auswirkungen auf unsere Medienberichterstattung hat, dem ist auch nicht zu helfen.

»(hier auch speziell dem Lanz)«

Drücke ich mich derart missverständlich aus? Ich habe Markus Lanz lediglich erwähnt, weil durch diese Sendung damals - unfreiwillig - die "Ständige Publikumskonferenz der öffentlich rechtlichen Medien" letztendlich aus der Taufe gehoben wurde.

Und ob es ein Glück für dieses Land ist, dass die Ideen eines humanistischen Sozialismus nicht wirkmächtig werden, kannst Du nicht beurteilen. Dieses Urteil wird die Geschichte fällen. Lange - oder vielleicht auch nicht so lange - nachdem wir beide schon tot sind. Aber: Noch ist nicht aller Tage Abend. Und die Zukunft ist offen.

> "sondern lediglich bemängelt, dass sie häufiger mitten im Satz unterbrochen wurde. Sollte man als Moderator nicht machen, selbst dann nicht, wenn man weiß, man hat nur eine begrenzte Gesprächszeit zur Verfügung. Am Ball bleiben und auf den Punkt fragen - dagegen ist natürlich nichts einzuwenden. Das ist sehr erwünscht."

Was denn nun? Am Ball bleiben und auf Beantwortung pochen oder sich nicht trauen und das übliche Rauswinden wie üblich zulassen?

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