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Einst gab es hier eine "Sommerfrische für Rinder"

  • Die Hütte ein Überbleibsel aus einer Zeit, da die Weide noch genutzt wurde. Heute lagern hier nur noch alte Pfosten und nicht mehr nutzbare landwirtschaftliche Geräte.
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Über gut ausgebaute Holzabfuhrwege führte mich eine sommerliche Radtour zur ehemaligen Jungviehweide Rauschenberg. Umrahmt von alten knorrigen Eichen, hochstrebenden Kiefern und Buchen liegt dieses etwa dreißig Hektar große Weiden-Areal mitten im Wald zwischen Sindersfeld und Rauschenberg. Eine herrliche Waldidylle!

Nur einige Relikte, wie eine baufällige Hütte, die schattenspendenden Baumgruppen, ein fast ausgetrockneter Bachlauf mit zahlreichen Binsen und einige verrottete Pfosten des Zaunes, erinnern an die Weide. Auch nach vielen Jahren der Nichtnutzung als Weidefläche ist eine Verbuschung mit Dorn- und Baumbewuchs nicht zu erkennen. Bei einem Gang über die seit vielen Jahren nicht beweideten Grasflächen gibt es viele Kleintiere wie Grashüpfer, Schnecken, Blindschleichen etc. zu entdecken. Sogar ein Salamander hat seinen Lebensraum in einem Steinhaufen am Waldrand gefunden. Die zahlreichen Hochsitze rund um die Wiese zeigen an, dass die große offene Fläche ein beliebtes Jagdrevier ist. Heute auch ein fast ungestörtes Paradies für Kleintiere und ein Reich für Schmetterlinge, früher ein lebhafter Tummel-Platz für die Jungtiere!

Bis in die 50er-Jahre wurden die Rinder der Landwirte aus den umliegenden Dörfern auf die städtische Jungviehweide aufgetrieben. Die Weidesaison, eine Art "Sommerfrische für Rinder", dauerte von April bis in den späten Herbst. Wirtschaftlich gesehen war die Weidegang-Aufzucht bei einem kleinen Entgelt billiger und entlastete die Landwirte bei der Viehhaltung zur Erntezeit im Stall. Ein weiterer Vorteil war, dass die Jungtiere mit dem ständigen Einfluss von Licht, Luft, viel Bewegung und freier Wasseraufnahme am fließenden Gewässer robuster und widerstandsfähiger aufwuchsen. In den Sommermonaten weideten dort über dreihundert Jungrinder. Deshalb war es schon schwierig, die eigenen Tiere aus der großen Herde heraus zu erkennen und ihre Entwicklung zu begutachten. Mit Ohrenmarken gekennzeichnet, konnten die Tiere am Ende der Weidezeit wieder abgeholt werden. Eine Form des "Almabtriebes", jedoch, anders wie in Bayern, wurde das Vieh ungeschmückt in den heimischen Stall zurück geführt!

  • Die Hütte ein Überbleibsel aus einer Zeit, da die Weide noch genutzt wurde. Heute lagern hier nur noch alte Pfosten und nicht mehr nutzbare landwirtschaftliche Geräte.
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  • Baumgruppen spendeten Schatten und Schutz für das Vieh
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  • Fläche besteht heute aus Magerrasen
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  • Uralte knorrige Eiche
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2 Kommentare

Meine Großeltern in Halsdorf trieben ihr Jungvieh viele Jahre lang auf diese Weidefläche. Das war allerdings vor meiner Zeit, ich weiß das nur aus Erzählungen. Schön, dass ich die Weide endlich auch mal zu Gesicht bekomme.

... als Zehnjähriger habe ich mit "inserm Pedder" die Rinder, die an einem kleinen Ackerwagen angebunden waren, zur städtischen Jungviehweide gebracht. Das war immer eine langer und für die Rinder ein anstrengender Weg! Das könnte schon wieder eine neue Geschichte werden ...

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