Eine grausige Nacht oder Die Mäusejagd

Aktuelle (nicht ganz ernst zu nehmende) Nachricht: Im Herbst suchen die Mäuse nach den ersten kalten Nächten ein wärmeres Quartier und ziehen ohne Mietvertrag auch in die Häuser der Menschen ein, was zu folgendem in Reimform berichteten Abenteuer führte:

--------------------Eine grausige Nacht oder die Mäusejagd:------------------

Haben im Garten wir uns am Tag abgeplagt,
gehen wir in der Nacht auf Mäusejagd.
Es war beinahe schon fünf Uhr,
da begegnete eine Maus mir auf dem Flur.
In diesem Jahrhundert haben wir in unser Haus
nie gesehen eine Maus.
Deshalb war ich zunächst richtig perplex,
doch dann erwachten in mir die Instinkte des Polizeihundes Rex.
Die Maus floh an mir vorbei unter den Garderobeschrank
und dachte sicher schon: Gott sei Dank.
Aber als ich an der Schranktür fest geklopft,
ist sie wieder zurück an mir vorbei gehopst.
Mit einem Pantoffel in der Hand hinkte ich halb barfuß hinterher
und hatte es mit dem Treffen äußerst schwer.
In meinem aufgeregten Bestreben
schlug ich immer haarscharf daneben.
Als sie wieder in die Wohnung durch den Türspalt wollte jagen,
hab` ich die Türe einfach ganz schnell zugeschlagen.
Nach diesem fürchterlichen Gerangel
starb die Maus fast schmerzlos zwischen Tür und Angel.
So wurde ich auf dem Kampfesfeld
im wörtlichen Sinne ein Pantoffelheld.

Das Klopfen hat meine Frau im Halbschlaf falsch gedeutet,
bei ihr haben schon die Alarmglocken geläutet.
Sie sprang aus dem Bett, zutiefst erschrocken,
weil sie glaubte mein krankes Herz sei wieder mal am Bocken.
Als sie sah, dass ich nur wegen der Maus in Hockstellung war gekommen,
hat sie mich ganz erleichtert in den Arm genommen.
So hab` ich sie mitten in der Nacht
auf besondere Weise glücklich gemacht.
Für sie ist Mäusetöten ein schrecklicher Graus,
aber sie dachte: Ehe mein Mann, dann schon lieber eine tote Maus.
Damit sie wegen des schrecklichen Anblicks nicht länger schmolle,
hab` ich die Maus eingesargt in eine leere Klopapierrolle
und habe als Scherz für den Verdruss
ihr eine Rechnung geschickt vom Beerdigungsinstitut "Waltharius".
Eigentlich müsste ich mich schämen,
so einem Geschöpf Gottes das Leben zu nehmen.
Doch bevor die Mäuse ins Haus kommen in Massen,
kann ich dem lieben Gott das Mäusefangen nicht auch noch überlassen.
Und die Tierschützer, die sich über meine böse Tat erregen,
sollen mir sagen, wie ich kündigen kann, um die Mäuse zum verlassen des
Hauses zu bewegen.
Sie können ja meine Aufforderung weder schriftlich noch mündlich versteh`n
sie wollen nicht mit mir verhandeln und auch nicht freiwillig geh`n.

Bürgerreporter:in:

Walter Wormsbächer aus Marburg

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