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„YOU NEVER CAN TELL“ – EIN PERSÖNLICHER NACHRUF ZUM TODE VON CHUCK BERRY

  • Der wahre König des Rock And Roll: Chuck Berry. Foto in Public Domain
  • Foto: Public Domain
  • hochgeladen von Hans-Rudolf König

Charles Edward Anderson "Chuck" Berry starb am 18.3.17 in Saint Charles, Missouri im Alter von 90 Jahren. Somit ging wieder ein Rock And Roller der ersten Stunde von uns. Da bleiben nur noch „Fats“ Antoine Domino in New Orleans, Jerry Lee Lewis (the Killer) und Little Richard Penniman aus Macon, Georgia.

Chuck Berry war die alles überstrahlende, eruptive Sonne des Rock And Roll: heiß und unangepasst, wie seine Musik. Er ging selbstbewusst und kompromisslos seinen eigenen Weg. Elvis dagegen war der reflektierende Mond, das hilflose Muttersöhnchen, das zu seinem Glück (oder Pech) in die Hände des cleveren Musikproduzenten Sam Phillips (Sun Records) und des gerissenen Jahrmarktverkäufers „Colonel“ Tom Parker geriet, die ihn mit viel Schweiß und Geduld als sog. „King“ aufbauten.

Chuck arbeitete Anfang der 50er Jahre als Pförtner des Radiosenders WEW, wo er einem Kollegen eine Gitarre abkaufte, um seinem Vorbild, dem Blues-Musiker Muddy Waters nachzueifern. Er übte, trat in kleinen Clubs auf und sammelte Erfahrungen. Bei einem Besuch in Chicago präsentierte er seinen ersten selbst komponierten Song „Maybellene“ der Plattenfirma „Chess“, die ihn tatsächlich presste und damit sofort einen Top-Ten Hit landete. Chuck erhielt einen Dreijahresvertrag und war somit „im Geschäft“.

„Maybellene“ war genau der Song, der das junge kaufkräftige Musikpublikum ansprach. Die Komposition hatte alle Elemente eines perfekten Rock And Roll Songs: Autos, Mädchen, Sex und Geschwindigkeit. Es war einer der ersten Songs, der in den verschiedenen Genres der Hitparaden auftauchte und bereits einige der unverkennbaren Chuck Berry-Gitarrenriffs, einen starken „Backbeat“ und unterschwellige Blues Elemente unter weißem „Country“-Musik Einfluss bot, sodass sowohl das schwarze als auch das weiße Publikum voll darauf abfuhren. Der Rock And Roll war nicht mehr zu stoppen. Und Chuck legte im gleichen Stil heftig nach.

Er entwickelte sich sehr schnell zum Vollprofi, komponierte, arrangierte und präsentierte aufregende, sexbetonte Bühnenauftritte. Bei seinen öffentlichen Auftritten entwickelte er während der Gitarren-Soli einen Watschelgang auf der Bühne, den so genannten „Duck Walk“, der zu seinem Markenzeichen wurde und bis heute gerne imitiert wird.

Chuck komponierte riesige Hits wie „Roll Over Beethoven“, „Rock and Roll Music“, „Johnny B. Goode“, „Sweet Little Rock And Roller“, „Nadine“, „You Never Can Tell“, „No Particular Place To Go“, usw. Sie alle drehten sich um jugendliche Themen und sprachen seinen Fans der Nachkriegsgeneration aus dem Herzen.

War Elvis ein Interpret mit passabler Stimme, ein sauber produziertes Jugendidol, ein oft religiöser Schnulzensänger, ein zum „King“ stilisierter Bauernlümmel, der niemals den Druck des Showbusiness und seine damit verbundene Popularität verkraften konnte, so steckte Chuck das alles locker weg. Er war schlitzäugig, clever, selbstbewusst und sexistisch wie der Rock And Roll selbst, den er kompromisslos lebte.

Chuck Berry war purer Rock And Roll, sowohl in seinem Leben, als auch in seinen Kompositionen, Interpretationen und Bühnenshows. Ein Idol für alle nachfolgenden Rock And Roll Generationen und ihre Bands. Chuck war der Größte Rock And Roller aller Zeiten und wird es für immer bleiben.

„Hail, hail, Rock And Roll, deliver me from the days of old!“

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7 Kommentare

Fats: dann auf nach New Orleans, Hans-Rudolf"

Bernd, schau mal nach New Orleans: https://www.myheimat.de/marburg/freizeit/onkel-fat...

Ist mir völlig wurscht, wer sich als nächster verabschiedet. Wichtig ist, dass ihre Musik weiter lebt. Gibt es ein schöneres Denkmal?

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