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Von der alten Nähmaschine zur Ahnenforschung

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Infolge Ausfalls der neuen elektrischen Nähmaschine wurde ein museumswürdiges Exemplar vom Boden geholt (s. Bild 1 ). Sie stammt von der Urgroßmutter meiner Frau , ist sicherlich über 1oo Jahre alt und kommt von der englischen Firma Singer (Singernähmaschinen waren weitverbreitet und sind der jetzt aussterbenden Generation in der Regel noch ein Begriff). - Die rechteckige Platte vorne links liefert folgende Rückschlüsse auf das Alter: „Patendet (=patentiert) Dec.5.1802 / Sept.22.1885 / Jul 19. 1887 / 7 Aug. 22. 1888 / Jan. 13 1891“ D.h. dass das Modell erstmals
1802 patentiert worden ist und bis Jan. 1891 mehrere Patentverbesserungen eingetragen wurden.
Diese Maschine wurde demnach mit Sicherheit nach dem 13. Jan. 1891 hergestellt. Zu dieser Zeit war die 1849 geborene (Febr. 1929 gest.) Urgroßmutter meiner Frau also 42 Jahre alt. Sie war Handarbeitslehrerin und der Besitz einer Nähmaschine war also keine Hobbyspielerei, sondern eine berufliche Notwendigkeit für sie. Man kann also davon ausgehen, dass die Maschine etwa zwischen 1891 und 1900 gekauft wurde und somit vermutlich weit mehr als 100 Jahre alt ist. Sie wurde von der Großmutter meiner Frau (1870 bis 1930), die Hutmacherin war, übernommen. Zeitweilig dürfte die Maschine von beiden gemeinsam benutzt worden sein, denn zu dieser Zeit wäre der Besitz von 2 Nähmaschinen innerhalb der Familie Luxus gewesen. Da waren die Ansprüche und die finanziellen Möglichkeiten nicht so hoch geschraubt, wie heute.
Aber das Design, insbesondere die Verzierungen, hatten damals offenbar ein anderes Gewicht als heute. Während heute der Firmenname versteckt oder meist zumindest unauffällig am Produkt angebracht wird, steht bei dieser alten Maschine der Firmenname:
„The Singer Manufacturing Co.“ In vergoldeter Frakturschrift groß oben auf dem Gerät. Eingerahmt ist dieser Firmenname von goldenen Borten und Ornamenten, so dass man hier eher von einem Kunstwerk sprechen kann, als von dem, was uns heute als Kunst vorgesetzt wird. Sehr schön sind auch die in die Seitenplatte des Nähkopfes eingestanzten oder eingefrästen Weinreben (siehe Bild 3 ). Für solche Verschönerungen hat man heute keine Zeit mehr.
Aber sie näht noch immer, wenn auch nicht mit den technischen Raffinessen (Stickereien u. Ähnliches) und ohne elektrischen Antrieb, sodass man an einem Holzgriff ständig drehen muss (siehe Bild 4 ). Deshalb möchten wir doch nicht auf unsere elektrische Nähmaschine mit den umfangreichen technischen Möglichkeiten verzichten. – Aber Leder hat meine Frau noch damit genäht, weil sie befürchtet, dass das Getriebe und Nadeln der neuen Maschinen eine solche Belastung nicht aushalten Singernähmaschinen sind so stabil, dass man Leder ohne Bedenken damit nähen kann. Wo die Grenzen liegen (z. B. bei starkem Material) , wurde noch nicht getestet.

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4 Kommentare

Ein schönes Stück Familiengeschichte.

Genau so eine habe ich auch noch. LKW-Plane vierfach kein Problem und Leder mit der passenden Nadel auch nicht. Teilweise war es schwer Rundkolbennadeln zu bekommen, aber da habe ich mich jetzt eingedeckt. Leider habe ich nur 2 Spulen für das Schiffchen, da muss man öfters einmal umspulen. Aber für Schwerarbeit ist die Maschine bei mir öfters im Gebrauch.

Damals musste man seinen Firmennamen noch nicht verstecken, weil man wusste, dass man Qualität produziert hatte. Heute ist das umgekehrt.
Mein Vater benutzte diese Art von Maschinen sogar in der Sattlerei.

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