UNHEILIGE DREI KÖNIGE AUF TENERIFFA

Dorfplatz vor der Kirche
18Bilder

Teneriffa. Am Vorabend des 6. Januar kommen die heiligen Drei Könige zu den Kindern in fast allen Orten der Insel. Gestern Abend war es also wieder einmal soweit, auch hier in Los Gigantes. Diese Veranstaltung rutscht jedes Jahr mehr auf das Niveau eines Kinderkarnevals ab und ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt darüber berichten soll. Doch da es uns Mitteleuropäern derart exotisch/amerikanisch vorkommt, zeige ich Euch hier ein paar Bilder, die ich gestern Abend gemacht habe.

Die Kinder kommen mit ihren Muttertieren (der männliche Part steht vor der Kneipe) so gegen 20 Uhr auf den Dorfplatz vor der Kirche, wo eine Bühne aufgebaut ist (die bis Karneval stehen bleibt). Aus riesigen Lautsprecherboxen erdröhnen mit Bass und Disco-Sound aufgemotzte Weihnachtslieder. Ein kleiner „Möchte-Gern-Michael-Jackson“ von ca. fünf Jahren hüpft ungelenk auf der Bühne herum und fasst sich ständig an die Genitalien, wie das große Idol seiner Mutter. Rückkoppelungen der lauten Musik und dillethantische Mikrofondurchsagen verlangen den wartenden Kindern und Eltern viel Geduld ab.

Schließlich ist es so weit. Mit nur einer Stunde normaler Verspätung kommen die Heiligen Drei Könige mit ihrem Tross an. Diese Begleitgruppe besteht aus Micky und Minnie (Mouse),
und einigen Figuren aus irgendwelchen TV-Kinderserien. Die Drei Könige kommen nicht mehr auf Kamelen, wie in früheren Jahren, sondern auf Ponys und keiner der drei völlig unmotivierten Darsteller ist schwarzer Hautfarbe. Es dauert eine weitere halbe Stunde bis die drei auf der Bühne ankommen, denn jede Mutti möchte natürlich ihren Spross in den Armen eines Königs filmen oder fotografieren. Dann endlich werden die dort abgelagerten und mit Kindernamen versehenen Geschenke verteilt, indem die einzelnen Kinder aufgerufen werden und sich ihr Päckchen auf der Bühne abholen. Wie lange diese Prozedur dauert, entzieht sich meiner Kenntnis, denn ich war noch nie bis zum Ende der Veranstaltung dort.

Wegen des starken Gegenlichts, das ins Publikum statt auf die Bühne strahlte, sind einige Fotos leider nicht so gut geworden.

Bürgerreporter:in:

Hans-Rudolf König aus Marburg

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