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"Schlittschouloofe of em Schoofdajch" - Winterfreuden damals in Stausebach

  • Anschraubbare Schlittschuhe aus den 50er - Jahren,
  • hochgeladen von Peter Gnau

Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest war für uns Kinder Anfang der 50er-Jahre ebenso groß wie heute. Wenn auch früher nicht allzu große Geschenke zu erwarten waren, so erfüllten sich manchmal Wünsche auf eine ganz besondere Art.

Wenn Väterchenfrost die glitzernden Eissterne auf die Fensterscheiben malte und eine Scheedecke das Land zudeckte, kam für mich wie in jedem Jahr der Wunsch auf, einmal wie einige andere Kinder Schlittschuhe zu laufen. Einige Tage vor Weihnachten geschah dann das unerwartete "Wunder". Von einem älteren Herrn bekam ich, für ihn anscheinend unbrauchbar geworden, verrostete, uralte Schlittschuhe geschenkt. Ich säuberte sie vom Rost, ölte die noch drehbaren Gewinde ein und schraubte sie an meine stark eingefetteten "Pinnschuhe" - damals waren die Schuhsohlen mit kräftigen Eisennägeln beschlagen. Mit kleinen Lederriemen befestigte ich die Schlittschuhe zusätzlich über den Schuhrücken. Sie hielten!

Bei meinen Eltern sorgte mein Vorhaben für Unmut. Auch unser "Pätter" bezeichnete die 'neuen Schlittschuhe' als "Absatz- und Sohlenreißer". Wie recht sollte er doch bald haben.

Die Schlittschuhe unter dem Arm, ging es zum Schafteich - dem damaligen "Eiszentrum" -, wo bereits einige Profis aktiv waren. Sehr wackelig, mehr hinfallend, versuchte ich meine Kreise auf dem Eis zu drehen. Schon bald kam das erwartete "Unheil". Die Schlittschuhe, aber auch der Absatz, lösten sich, und etwas unsanft landete ich auf dem Eis.

Was tun? Ich kannte ja den gutmütigen Schuster "Sepp" Lang, in dessen Schusterstube im Gemeindehaus wir uns oft aufwärmen durften. Zu Tränen gerührt, trat ich ein. Er erkannte sofort meine Not, als er den abgerissenen Absatz sah. Er trocknete das Leder, befestigte den Absatz mit Nägeln und verwendete dabei einen stark riechenden Lederklebstoff. Bezahlen konnte ich seine Leistungen jedoch nicht. Dankend ging ich nach Hause. Ganz verborgen blieb dieses Missgeschick nicht bei unserem "Pätter". Er erfuhr später vom Schuster von meinem "Absatzreißer". Ich hoffe doch, dass er meine "Schulden" bezahlt hat. Wenn nicht, noch heute, nach fast 60 Jahren, meinen Dank gilt dem guten "Sepp".

Trotz des Missgeschicks waren die Schlittschuhe mein schönstes Weihnachtsgeschenk.

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9 Kommentare

... so kann man es auch sagen

Der Beitrag weckt auch in mir Jugenderinnerungen. Wir sind in Rauschenberg zum Schlittschuhlaufen in Richtung Schwabendorf losgezogen. Am Forsthaus ging es links ab, zum "Errbächer", ein aufgestauter Teich des Irrbaches am Waldesrand. Unbeaufsichtigt, ein Teich mit Tiefgang und weit ab von der Stadt - heute eine Unmöglichkeit für alle Eltern. Da wurde hinter plattgedrückten Libby's-Dosen hergejagt, mit Schlägern, die man sich aus einem geeigneten Ast selbst geschnitzt hatte.
Das beschrieben Schuhproblem konnte ich folgendermaßen lösen: Aus Angst vor der Beschädigung meiner normalen Schuhe opferten meine Eltern die Sonntagsschuhe meines Urgroßvaters, die doch nur herumlagen. Klein in der Größe, aber feines Leder und hoch geschnürt. Daran hielten die Schlittschuhbacken erstaunlicherweise bombenfest und ich hatte mein Schlittschuhcomplet. Wobei ich aber damals nicht wusste, dass so eine Kombination aus Schuh und Schlittschuh so heißt.
Schwierigkeiten machte das Schneewasser, das durch das Leder eindrang, obwohl ich die Schuhe ständig mit Schuhfett einpinselte - aber da kam ich auf die Idee, meiner Mutter zwei Gefrierbeutel zu entwenden, die zog ich über die Socken und meine Füße blieben trocken.

... ich finde es war einfach eine herrliche Zeit für die ich auch heute noch dankbar bin!
Danke für die Jugenderinnerungen aus Rauschenberg!!

Frohe
Weihnachten
wünscht Peter Gnau

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