Mein Märchen des Monats (März): Der Fischer und seine Frau

Es ist kein Märchen, sondern eine Weisheitsgeschichte:
Der Fischer bekommt zum Dank, weil er den Fisch zurück ins Meer geworfen hat, einen Wunsch erfüllt. Seine Frau sagt ihm, was er sich wünschen soll. Er ist zu schwach, ihr Widerworte zu geben und sie will immer mehr und mehr, ist unbelehrbar, masslos, unersättlich. Sie giert nach Reichtum und Macht und ist doch, trotz allem Erfolg, nie "bei sich angekommen". Bis es dem Fisch zu viel wird und der ganze Zauber dahin ist.
Fast ein wenig schadenfroh sieht man, wie die beiden am Ende wieder in ihrer kleinen Behausung leben wie zuvor und denkt sich vielleicht: Schade drum!

Das ist aber keine Ehegeschichte, vielmehr eine "Beziehungskiste" der besonderen Art: Jeder Mensch hat einen gefühlsstarken, impulsiven und einen verstandesbetonten, nüchternen Anteil in sich.
Wenn ich beide Figuren der Geschichte in mir habe, dann heißt das:
Der eine Teil will immer mehr und mehr und ist doch nie zufrieden, der andereTeil mag sich nicht anstrengen, sondern will, dass einfach alles so bleiben soll, wie es gerade ist. Beide Teile leben nicht im Einklang miteinander, denn sie haben völlig verschiedene Interessen. (Ja, so kann auch eine schlechte Ehe aussehen! Aber das ist eine andere Geschichte ...)
Am Schluss gibt es keine Lösung, kein Rezept. Es wird einfach erzählt, was passiert, wenn man nicht achtsam und genussfähig umgeht mit dem, was man sich wünscht und erlangt und wohin einen die eigene Wilenschwäche bringt.
Mit "Glück" ist man einfach wieder am Anfang. ( Es hätte auch schlimmer kommen können! )
Übrigens:
Morgen gibt es bei uns zum Abendessen Fisch. Mein Mann angelt hin und wieder. Und ich hätte schon so lange gerne ein ...

Bürgerreporter:in:

Karin Kirchhain aus Marburg

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