myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Mein Märchen des Monats Juli: Hase und Igel

Was für ein Spass! Der arrogante Hase wird hereingelegt vom pfiffigen Igel und seiner Frau. Hätte das Langohr doch nicht so angegeben und den Igel von der Seite dumm angequatscht, dann wäre er noch am Leben, denkt man sich! Jeder gönnt es ihm und hat viel Sympathie für den Igel. Schliesslich ist der Hase ja selber Schuld mit seinem verqueren Ehrgeiz, nicht wahr?
Wenn mir eine Moral so deutlich serviert wird wie in dieser Fabel, dann werde ich immer erst einmal misstrauisch. Warum soll ich Partei für den Igel ergreifen und was will man mir denn damit beibringen? Vielleicht:
Wenn ich einen Spezialisten in seinem Fachgebiet überrunden will, wo ich eindeutig keine Chance habe, dann muss ich nur listig sein und ihn betrügen. Wenn ich provoziert und verspottet werde, dann taktiere ich so geschickt, dass der Gegner an seiner eigenen Schwachstelle scheitert und ich lasse ihn in aller Ruhe buchstäblich in sein Verderben laufen und geniesse es, der moralische Sieger zu sein. Aber das reicht mir nicht!
Die Geschichte wurde vor 200 Jahren aufgeschrieben und ich frage mich, wie alt und jung sie wirklich ist. Die Intoleranz des Hasen gegenüber der Andersartigkeit des Igels straft ihn selbst sehr hart. Der Igel hätte auch in das "Spiel" eingreifen und es beizeiten beenden können. War er gnadenlos unbarmherzig und rachsüchtig bis zum bitteren Ende? Die Kränkung muss für ihn gross gewesen sein.
Wieso kann ich als Igel nicht zu meinen persönlichen Qualitäten stehen und damit leben, dass ich für manche Dinge einfach nicht so gut geeignet bin? Ein Igel ist nun mal ein Igel und kann mit den krummen Beinchen nicht schnell rennen, wo ist denn das Problem? Ist diese Haltung zu "erleuchtet" in einer Welt, in der man angeblich nur mit Hasenqualitäten weiter kommt? Als Igel sind meine Beine genau richtig, so, wie sie gewachsen sind, da ist jeder Vergleich falsch. Hatte der Igel vielleicht ein Selbstwertproblem und zeigt hier die "Rache des kleinen Mannes"? Natürlich ist der Hase gemein - aber ein Igel mit Selbstbewusstsein hätte vielleicht anders gehandelt.
So viele Fragen stehen in diesem Text - die Antworten der Leser dazu sind bestimmt interessant!

Weitere Beiträge zu den Themen

HaseIgelMärchen

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

DünsberggrundDünsberg

Meistgelesene Beiträge