karl-herbert morkel - künstler aus amöneburg im interview

karl-herbert morkel wurde 1946 in der eifel nahe maria laach geboren. Nach kunsterziehungsstudium und lehrtätigkeit im fach kunst ist morkel als freischaffender künstler tätig und studiert z. zt. kunstgeschichte in marburg.
das schaffen auf diversen gebieten der bildenden kunst ist für ihn berufung. er beherrscht ein breites spektrum an künstlerischen techniken, die auch über die zweidimensionalität hinausgehen. im besonderen setzt er sich fotografisch mit sich und seiner umwelt auseinander.

heute traf ich herrn morkel im cafe am markt zu einem interview.

myh: herr morkel, sind sie ein fotoholic?

nein, das fotografieren macht mir freude. besessen bin ich aber nicht davon!

myh: wie sind sie zur fotografie gekommen?

fotografiert habe ich eigentlich immer. begonnen hat es im alter von fünf jahren mit einer boy-box mit rollfilm als erster kamera. und dann bin ich immer dabei geblieben. während des studiums habe ich auch einige kurse rund um die fotografie belegt.

myh: was ändert sich, wenn sie die welt durch einen sucher betrachten?

ich suche die spannung in der situation, ungewöhnliches, außerordentliches. das fertige bild entsteht schon im sucher.

myh: haben sie ein lieblingsmotiv?

nein, ich fotografiere eigentlich alles, was interessant ist.

myh: ist die fotografie heute, wo jeder eine kleine kamera oder ein fotohandy hat, zur "kunst zweiter klasse" geworden - im vergleich zu den herkömmlichen künsten wie malen. bildhauen oder komponieren?

nein, auf keinen fall. obwohl jeder meint, er könne fotografieren, zeigt das große interesse an meinen fotos, dass die leute spüren, dass es sich hier um etwas besonderes handelt. eben um kunst.

myh: die hier ausgestellten fotos gehören zum zyklus "die vier elemente". warum haben sie dieses thema gewählt?

die vier elemente kommen aus der philosophie des klassischen altertums. auch wenn diese lehre heute keinen bestand mehr hat, ist es faszinierend, alles im foto auf elementares zurück zu führen.

myh: wird es einen zyklus "die sieben todsünden" geben?

nein, auf keinen fall! ich versuche die welt positiv zu sehen. die todsünden sind negativ, und jede darstellung von negativem wie gewalt und elend halte ich nicht für erstrebenswert.

myh: was würden sie gerne einmal fotografieren?

einen abtauchenden wal - den moment, wo man nur noch die schwanzflosse aus dem wasser ragen sieht. und der bereich "streetfotografie" interessiert mich sehr - dokumentarische, ungekünstelte aufnahmen aus dem täglichen leben.

myh: eine letzte frage: wenn sie einer der drei weisen affen sein müssten, welchen würden sie wählen? worauf könnten sie am leichtesten verzichten - sehen, hören oder sprechen?

ich glaube, auf das sprechen könnte ich am ehesten verzichten. ich habe die möglichkeit, mich über meine bilder auszudrücken und der umwelt mitzuteilen.

myh: danke für das gespräch!

Bürgerreporter:in:

Lothar Hofmann aus Marburg

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