myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Hexenverbrennung als Volksbelustigung?

„Scherz“ der Momberger „Inquisitoren“ schwer daneben

„Ist Deine Alte Dir zu teuer, kommt sie bei uns aufs Scheiterfeuer“. Unter diesem Motto stand die „scherzhaft“ gemeinte inquisitorische Verbrennung von Ehefrauen auf dem Scheiterhaufen im Rahmen des Momberger Kirmeszuges (Bericht der OP). Der „Scherz“ der Momberger „Inquisitoren“ ist allerdings schwer daneben.

Denn handelt es sich nicht um einen Spaß, auch nicht um einen groben Jux, sondern um eine frauenverachtende Verherrlichung des kirchlichen und weltlichen Terrors im Mittelalter. Die Beteiligung eines katholischen Priesters an der Veranstaltung macht die Sache nicht besser.

Die gedankenlose Aktion kann nicht unkommentiert stehen bleiben. Zumindest im nachhinein sollten die Verantwortlichen zugeben, dass ein Nachspielen von Hexenverbrennungen sich nicht als öffentliche Volksbelustigung eignet.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist in unserer Gesellschaft traurige Realität. Eine unmissverständliche, öffentliche Entschuldigung der Veranstalter für diese Geschmacklosigkeit ist fällig. Eine kräftige Spende aus dem Veranstaltungserlös an den Verein Frauen helfen Frauen oder das von diesem betriebene Frauenhaus oder eine ähnliche Einrichtung würde die Entschuldigung ein Stück weit glaubhafter machen.

Weitere Beiträge zu den Themen

FrauenDiskriminierungChauvinismusMittelalterMänner

18 Kommentare

Als Neustädter „Sumpfbiber“ erfüllt es mich ja irgendwo mit einer gewissen Schadenfreude, zu sehen, dass so etwas unseren frommen „Ranzemännern“ passieren muss. Bisher dachte ich immer, dass diese keine Fehler machen…

Aber Spaß beiseite. Es ist mal wieder erstaunlich, welche Wellen so etwas schlagen kann. Zum Glück haben die meisten Leute noch eine gehörige Portion – zugegebenermaßen schwarzen – Humor und so regt sich zum Glück nur eine Minderheit auf, wenngleich auch äußerst lautstark. Die Momberger Kirmeswagen sind immer humoristische Highlights und mit teils derben Spitzen versehen. Aus Erzählungen weiß ich, dass dies auch für die dortigen Fastnachtsveranstaltungen gelten soll. Spätestens bei der Weiberfastnacht bekommen die männlichen Momberger in jedem Jahr dermaßen ihr Fett weg, dass dies jenen „frauenfeindlichen“ Kirmeswagen mit Scheiterhaufen längst wieder wett machen dürfte.

Aber Feministinnen und Frauenrechtlerinnen haben ja ohnehin eine spezielle Art von Humor, die zum Glück nicht allzu viel Anklang beim Publikum findet. Wie traurig wäre eine von ihnen regierte und reglementierte Welt…

Was ich jedoch absolut nicht nachvollziehen kann ist zum Einen die politische Instrumentalisierung dieses Wagens durch Herrn Zeller von der Linken. Es ist mal wieder das alte Spiel: Es wird gerade von der Linken jede nur erdenkliche Gelegenheit genutzt, alles was nur im Entferntesten mit der Amtskirche und deren „Verbrechen“ der Vergangenheit zu tun hat zu kriminalisieren. Und so ist der Momberger Kirmeswagen wieder ein gefundenes Fressen für unser linkes politisches Spektrum, sich einmal mehr überflüssigerweise zu Wort zu melden. Die deutsche Linke hat nun mal ihre Feindbilder in der Gesellschaft: Vom Bankier bis hin zum Schützenverein – wo sich eine Gelegenheit ergibt, all diesen Gruppen ans Bein zu pinkeln sollte man diese auch tunlichst nutzen.

Andererseits wird aber toleriert, dass in Marburg anlässlich des APS-Kongresses Jesus als Schwein gezeigt wird. Hat sich Herr Zeller hierzu mal zu Wort gemeldet? Oder meldet er sich zu Wort, wenn bei Wahlkampfveranstaltungen seiner Partei unbehelligt Biografien und widerwärtige verherrlichende Bücher über berühmte Massenmörder à la Stalin und Mao Tse-Tung verkauft werden? Leider nicht. Hier wird ein Auge zu gedrückt und auch wenn sich die Linke offiziell immer wieder von solchen Dingen distanziert, in Wahrheit sympathisieren viele Vertreter der Linken auch heute noch mit den Verbrechen, die jene Bestien an der Menschlichkeit begangen haben.

Von den Momberger Katholiken weiß ich mit Sicherheit, dass sich keiner die Hexenverbrennung zurückwünscht. In der Partei der Linken wird das DDR-Unrechtsregime, die Mauer und die Stasigefängnisse jedoch von der Mehrheit auch heute noch als positiv bewertet. Arme, kranke Welt kann ich da nur sagen.

Zum Anderen kann ich es nicht nachvollziehen, dass unser Pfarrer Hummel in diese Geschichte mit rein gezogen wird. Herr Hummel ist ein sehr humorvoller, jung gebliebener Mann, dessen Positionen oftmals gar nicht mit der Amtskirche konform gehen. Dies beweist ein damaliges OP-Interview als er öffentlich die Abschaffung des Zölibats anregte. Zudem ist unser Pfarrer ein Mensch, der auch was den Humor betrifft sehr kritisch sein kann – ich als Büttenredner der Neustädter Kolpingfamilie spreche aus Erfahrung. So mancher von uns musste nach unserer Fastnachtssitzung schon zum Rapport bei unserem Präses antreten – und die Witze in diesem Fall waren wesentlich harmloser wie jener Momberger Kirmeswagen. Auch unsere Kolping-Theaterspieler wissen ein Lied davon zu singen, dass er stets darauf bedacht ist, dass die Rolle der Frau in den ausgewählten Stücken umfassend gewürdigt und nicht auf „das Eine“ herabgesetzt wird. Herrn Zeller empfehle ich zudem mal ein Gespräch mit unserem Pfarrer. Aus dessen Predigten weiß ich, dass Sie beide, zumindest was die verteidigungs- und wirtschaftspolitischen Themen betrifft, durchaus so einige Gemeinsamkeiten haben dürften. Egal ob Afghanistan, Mindestlohn oder Managergehälter – in diesen Dingen geht unser Pfarrer alles andere als mit den Positionen jener Partei konform, die das C in ihrem Namen trägt.

Damit ist so denke ich alles gesagt und wir sollten uns schnellstmöglich den Problemen widmen die dringend einer Lösung bedürfen. Ewiggestrigen, scheingerechten und intoleranten Linken traue ich eine solche jedoch nicht zu. Dies hat diese überflüssige Diskussion einmal mehr eindrucksvoll bewiesen.

Wann habt ihr euch eigentlich das letzte Mal das Kinderprogramm am Nachmittag angesehen und euch gegen derartige Gewaltverherrlichung, die schon unseren Kindern beigebracht wird, zur Wehr gesetzt?

Peinlich, peinlich......
Wir schicken Soldaten nach Afghanistan und wollen dort die Frauenrechte verteidigen und überhaupt die "Menschenrechte" und dann das.
Die "Alte" abwracken, was für eine Sprache - da sind sogar die Mullas fortschrittlicher.
Kein Wunder, bis vor noch gar nicht langer Zeit nannte man die "FRAU" in Momberg noch das "MENSCH", also Neutrum - sächlich.
Das läßt tief Blicken.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

DünsberggrundDünsberg