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Entdeckung und Erstbesiedlung der Canarischen Inseln

Hans-Rudolf König hat mich vor einiger Zeit aufgefordert, etwas über dieses Thema zu schreiben. Ich lese derzeit die "Historische Bibliothek" des Diodorus Siculus, der um 50 v.Chr. lebte. Er stammte aus Sizilien und war, um die Schauplätze der Geschichte zu erkunden, 30 Jahre lang um die Welt gereist. Insbesondere hatte er alle 3 Teile Ägyptens bereist und sich mit den dortigen Priestern - ähnlich wie Herodotos - unterhalten. Die hatten Aufzeichnung, die bis in sozusagen geologische Frühzeiten zurückreichten. Das alles schrieb er in einem monumentalen, 25 Bücher umfassenden Werk zusammen,das - Gottlob - größtenteils erhalten ist.

Im 5. Buch bespricht er die Inseln. Und im 19. Capitel desselben erwähnt er, daß es westlich von Libyen - damit war ganz Nordafrika gemeint - , jenseits der Säulen des Hehraklehs, "eine große Insel" gebe, etliche Tagesreisen von dort entfernt. Viele Berge, fruchtbar, auch ebenes Land, von schiffbaren Flüssen durchzogen. Viele Baum-Gärten. Die Einwohner leben im Sommer in Fels-Höhlen. Auf den Höhen sind dichte Wälder, viele Quellen, viel Wild. Ein Wohnsitz für Götter! Hier beginnt Buch 5, Capitel 20. Lange blieb diese Insel unentdeckt. Da begannen die Phöniker, über Gibraltar hinauszufahren in Hoffnung auf Gewinn. Sie gründeten Gadeira (Cadiz), schufen dort einen Hehraklehs-Tempel. Von Gadeira aus begannen sie, die Westküste von Afrika zu erkunden. Starke widrige Winde hinderten sie daran, sie waren gezwungen, auf dieser Insel zu überwintern. Sie machten die Insel überall bekannt, blieben aber offenbar nicht dort. Die Tyrrhener, die Bewohner der Westküste Italiens, hatten damals die Seeherrschaft im Mittelmeer und begannen, Außenposten auf dieser Insel zu errichten. Doch das mißfiel den Karthagern: die wollten nicht, daß zu viele Menschen - auch aus Karthago - dorthin kommen, denn sie wollten diesen Platz für sich in Reserve behalten - für den Fall, daß mit Karthago irgendetwas geschähe!

Nach Diodorus sind die Ureinwohner der Canaren, die Guanchen (siehe D-Wikipedia), somit die letzten Karthager!

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10 Kommentare

War zum Glück auch garnicht nötig. Ich habe mich nämlich mal dafür interessiert, woher der Name "Canarische Inseln" eigentlich kommt. Georges Lexikon 1855 gab da Auskunft: "Canaria insula, eine von den insulae fortunatae im atlantischen Meere, von der Menge großer Hunde so genannt. Plinius 6, 32 und 37 ...". Und was steht dort bei Caius Plinius Secundus (geb. 23 oder 24 v. Chr.)?
Er zitiert dort aus einem Bericht des Numidierkönigs Juba (Zeitgenosse Julius Caesars - wie auch Diodorus): " ... Canaria, so genannt von den vielen großen Hunden, von denen dem Juba 2 überbracht wurden; hier finden sich noch Spuren von Gebäuden. ... Auch gäbe es dort viel Honig; in den Flüssen kämen Papyrus und Siluri (eine Fischart) vor." (Der Plinius ist vor kurzem in Übersetzung im Marix-Verlag erschienen - für wenig Geld zu haben). Tja, da gab es offenbar doch Flüsse damals! Sogar so richtige afrikanische Flußlandschaften mit meterhohen Papyrus-Stauden. Selbstverständlich gibt es auf rein vulkanischen Inseln auch Flüsse (Hawaii, Island), wo sollte sonst das an den Bergen abregnende Wasser hin?

Richtig, es gibt solche "Trockenflüsse", genannt Barranco. Dort strömt das Wasser nach strakem Regen in den Bergen für ein paar Tage steil bergab bis ins Meer. Dort gibt es auch Mulden, in denen dann Schilf oder Papyrus wächst. Doch nur solange das Wasser nicht verdunstet - und das tut es schnell. Diese Barrancos prägen auch die Topografie aller Inseln, weil sie tiefe Schluchten ausgraben können.

Sehr interessantes Thema... Anscheinend ist nicht ganz geklärt, wann die kanarischen Inseln `entdeckt` wurden?

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