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Alte Marburger Geschichten - Teil 3 - Aus einer Grabrede von Pfarrer Franz Bücking

  • Heutiger Blick vom Vorplatz des Hauptbahnhofs auf die Stadt mit Schloss und Spitzen der Elisabethkirche. Leider hatte Marburg mal einen Oberbürgermeister, der mit aller Macht die große Brücke über die Bahnhofstraße bauen ließ zur Verschandelung der Stadt.
  • hochgeladen von Karl-Heinz Gimbel

Franz Bücking war vor und nach dem 2. Weltkrieg über viele Jahrzehnte Pfarrer an der Elisabethkirche in Marburg. Sein Bereich war die westliche Nordstadt - rund um die Bahnhofstraße und die Ketzerbach. Viele alte Marburger können Geschichten über ihn erzählen. Ihm war ein hohes Alter vergönnt, er starb über neunzigjährig.

Einmal wurde wie so oft Franz Bücking zu einem Todesfall gerufen. Gestorben war der angesehene Inhaber eines erfolgreichen Porzellangeschäftes. Die Firma besteht heute nicht mehr. Damit der Pfarrer die notwendigen Informationen zur Grabesrede erhalten konnte, unterhielt er sich mit der Witwe des Verstorbenen.

Dieser war als reisender Geschäftsmann durch Zufall auf Zwischenstation in Marburg gelandet. Nicht nur die Handwerker gingen vor über hundert Jahren nach der Lehre als Geselle auf Tour, sondern dies war auch bei angehenden Geschäftsleuten der Brauch.

Mit seiner Seemannskiste, der Verstorbene stammte aus Hamburg, kam er in Marburg aus dem Hauptbahnhof heraus und war mit dem damals noch vorhandenen Blick auf die Elisabethkirche und auf das Schloss begeistert. Obwohl er eigentlich seine Tour mit seinen wenigen Habseligkeiten, die er in seiner Seemannskiste mit sich trug, weiter fortsetzen wollte, blieb er in der Universitätsstadt und gründete hier ein eigenes Geschäft für Haushaltswaren und Porzellan. Mit seinem Engagement wurde er sehr erfolgreich.

Pfarrer Bücking hat dann diesen Lebenslauf in seiner Grabrede verwandt. Und er beendete seine Trauerrede mit den Worten: „Und er kam nach Marburg mit einer Kiste und nun liegt er in einer Kiste!“

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4 Kommentare

Franz Bücking hat mich in der Elisabethkirche getauft. Und ich habe - so glaube ich - alle Konfirmationsstunden von ihm besucht, fast alle im Michelchen.

Und bei der Abfrage, ob die zur Konfirmation Anstehenden auch die verlangten Texte der Lieder und Bibelsprüche kannten, hatte er von der Kanzel herab die einzelnen Aspiranten aufgerufen. Vorne vor ihm saßen die Mädchen und die Jungen saßen auf der rechten Seite. Und am nächten Sonntag war dann Konfirmation.

Und ich weiß noch genau, dass er mich beim Befragen - zum Glück - entweder bewusst ausgelassen oder vergessen hatte.

  • Gelöschter Nutzer am 01.11.2015 um 20:00
Gelöschter Kommentar

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