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Digitale Demenz – die neue Volkskrankheit?

Junge Frauen gehen durch die Stadt – in den Ohren die Stöpsel vom i-pod, in der Linken Kinderwagen, Zigarette oder eine Getränkeflasche. Die rechte Hand umklammert das Smartphone, auf dem sie unentwegt auf der suche nach Botschaften das Display wischen. Kaum ein Blick für die Menschen und vor allem für den Straßenverkehr.

Mittags in der Kantine – ein paar junge Leute nehmen an einem freien Tisch Platz, stochern in den Nudeln herum, fördern wie auf Kommando Tablets und Co aus den Taschen und beginnen diese zu bearbeiten. Sie trafen sich über ihre sozialen Netzwerke; nun sitzen zusammen am Tisch und über den Nudeltellern herrscht das Schweigen im Walde.

Nach Feierabend finden viele nur noch dank Navi-System nach Hause. In einer Kurve blockiert ein Auto die Fahrbahn. Ein Unfall? Nein, eine junge Dame wischt nur mal eben das Display. Situationen, wie man sie täglich und überall antrifft, im Sportstudio, an der Arbeit, beim Arzt, beim Einkaufen, beim Fernsehen.

Der Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer warnt in seinem Buch “Digitale Demenz: Wie wir unsere Kinder um den Verstand bringen“ vor den Gefahren des übermäßigen bis zwanghaften Umgangs mit den modernen digitalen Medien. Arbeiten, die wir Menschen früher mit dem Kopf verrichtet haben werden vermehrt von Computern, Smartphone und Navigationssystemen übernommen. Das schade langfristig dem Gehirn.

In dem Maße, wie wir Geistesarbeit elektronischen Systemen überlassen, lässt unsere Gedächtnisleistung nach, Nervenzellen sterben ab, nachwachsende werden nicht mehr gebraucht. Gerade bei jungen Menschen führe dies zu Lernschwächen, mangelnder Ausdrucksfähigkeit, zu Abstumpfung und zunehmender Aggressivität.

Andererseits gehören digitale Medien längst zum Alltag und nahezu jeder Bürger profitiert von deren Vor- und Annehmlichkeiten. Eine These, wie “surfen macht dumm und gewalttätig,“ wird all jene auf die Barrikaden treiben, die sich im Netz und den Netzwerken heimisch fühlen. Dennoch hat Spitzer seine These von der digitalen Demenz mit zahlreichen wissenschaftlichen Hinweisen gestützt. Auch wenn der endgültige wissenschaftliche Nachweis nicht erbracht ist, “die Dosis macht bekanntlich das das Gift,“ um mit den Worten Paracelsus‘ zu reden, so stimmen Spitzers Thesen zumindest nachdenklich.

“Verpiss Dich, Alter, du hast doch null Ahnung von dem Scheiß, den Du über mein neues Tablet laberst!“ Wer mit dieser oder ähnlichen Verbalattacken auf sein Gegenüber eindrischt, leidet möglicherweise an ersten Anzeichen digitaler Demenz. Er sollte vorsorglich einen Neurologen aufsuchen, um sich zu vergewissern, dass noch alle Tassen in seinem Schrank sind.

  • Moderner Computerarbeitsplatz eines jungen Erwachsenen
  • hochgeladen von Karl-Heinz Töpfer
  • Bild 3 / 3

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17 Kommentare

Da wird in allen Lebenssitution gearbeitet. Freizeit ist nicht mehr gegeben. Dann kommtdas Ausgebranntsein

Ich stimme da Mike zu.

Schätze, die angeblich digital Verdummten würden auch analog verdummen - oder waren es längst... ;)

Ich möchte so manche digitale Errungenschaft nicht mehr missen. Nur versklaven lasse mich davon nicht. Jedes Gerät hat einen Ausknopf.
Jeder soll nach seiner Facon Seelig werden.
Jede Generation der "Jugendlichen" tickte anders als der Rest der Menschheit. Wir werden es nicht ändern.

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