wer den schaden hat ...

eine geschichte zum schmunzeln!

ich denke, jeder hatte schon erlebnisse beim fotografieren, die er nicht vergisst.
ich will eine geschichte erzählen, die sich anfang der achtziger zu meiner zeit als fliegender lokalreporter ereignet hat.
irgenwo zwischen ehringshausen und aßlar im kreis wetzlar wurde ein großes hallenbad eingeweiht. mit pomp und gloria. minister, landrat, kreistag, bürgermeister, stadträte, alles vorhanden, inklusive ehefrauen im kleinen schwarzen, vollem putz und frisch vom friseur. das ereignis des jahres, -jahrzehntes.
hallenbäder sehen von außen ziemlich groß aus, wenn man aber hunderte von menschen ohne nutzung des beckens dort reinläßt wird es eng. sehr eng. ich war leicht verspätet, kam zum eingang und sah nur noch eine massive menschenmauer vor mir. und das rednerpult unerreichbar auf der anderen seite des beckens. die einzige möglichkeit war, sich, die minolta xg-m vor dem bauch, hinter den leibern mit dem rücken an der wand entlang vorbei zu quetschen. das ging ein paar meter weit gut, bis ich plötzlich einen schmerz im rücken verspürte. nein, es war kein 45er colt, der sich zwischen meine rippen bohrte, sondern ein knopf, der darfür geplant war, eine dusche auszulösen. was er auch tat. etwa einen meter vor mir öffneten sich alle schleusen des himmels... es traf eine endvierzigerin der heimischen politprominenz. sie stand im zentrum des geschehens, fluchtmöglichkeiten ausgeschlossen. und das wasser lief und lief. ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis so eine dusche wieder abschaltet, vielleicht eine minute? gefühlt waren es stunden. die dame verwandelte sich zusehends mehr zu ihrem nachteil. die haare lagen schön glatt am kopf an, 100 dm dauerwelle fürn ... das make up löste sich in wohlgefallen auf, bizarre spuren hinterlassend, und das kleine schwarze - tippe mal, für dieses ereignis erstanden - hätte nach der apokalypse nicht anders ausgesehen.
als der guss vorbei war, giftete sie mich an: grinsen sie nicht so blöd, fahren sie mich lieber nach hause! nun, ich war nicht der einzige der grinste, und mein auto kein boot, so blieb meine antwort: sorry, bin im dienst! und nix wie weg, an der wand lang, nur etwas vorsichtiger ...
nachtrag: ich hatte keine hemmungen als einziger journalist mutter theresa, im limburger dom betend vor dem alter kniend, aus 20 m entfernung mit massivem blitz abzulichten, in diesem fall habe ich aber auf ein foto verzichtet... mein leben war mir lieber!

Bürgerreporter:in:

Lothar Hofmann aus Marburg

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