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Ein Besuch des Hessischen Braunkohle-Bergbaumuseums in Borken

  • Vor dem Bagger ein größeres Förderband und unten links ein Teil einer Gleisverschiebungsanlage, die es ermöglichte, größere Einheiten der Gleisanlagen zu verschieben, so dass die Schienen und Schwellen nicht einzeln ab- und wieder aufgebaut werden mussten
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Für technisch und historisch Interessierte lohnt sich ein Besuch im Themenpark des Museums. Wir waren mit einer Rentnergruppe dort und haben von der zu jeder vollen Stunde angebotenen Führungsmöglichkeit durch fachkundige Museumswärter Gebrauch gemacht. Das ist empfehlenswert, weil der Normalbürger zwar den Begriff Tageabbau kennt, aber doch nur eine mehr oder weniger verschwommene Vorstellung davon hat. Ohne fachkundige Führung wäre doch Manches unverständlich geblieben. Die Erläuterungen, die Fotos und vor allem die gigantischen Abbaugeräte im 3 ha großen Themenpark vermitteln einen aufschlussreichen Einblick in den Braunkohleabbau. Wenn man bedenkt, dass in der Grube umfangreiche Gleisanlagen zum Abtransport der Braunkohle verlegt werden mussten und riesige Entwässerungsanlagen notwendig waren, lässt sich beim Anblick der gigantischen Bagger und sonstigen Anlagen erst die Größe der heute nicht mehr vorhandenen Tageabbaugruben ermessen. Besonders beeindruckend sind die riesigen, fast haushohen Schaufelbagger, Eimerkettenbagger, Verladeeinrichtungen usw. Aber auch in der
Kraftwerkshalle sind früher benutzte Maschinen und Geräte zu sehen, deren Funktionsweise – soweit möglich – beeindruckend praktisch vorgeführt wird .Dabei war die Demonstration der Brennkammer besonders interessant, in die früher Kohlenstaub und Sauerstoff zur Verbrennung eingeblasen wurde, um Dampf für die Turbinen zu erzeugen. Bei der Demonstration wurde als Ersatz für den Braunkohlestaub Dampf eingeblasen, der beleuchtet wurde, um das hier nicht vorhandene Feuer darzustellen. Dadurch ist die leicht rötliche Dampfwolke entstanden. Der von der Seite eingeblasene Kohlenstaub verursachte einen kreisförmigen Verbrennungswirbel, so dass die Brennkammer auch "Zyklon" genannt wurde. Bei der Demonstration ist das letzte Bild entstanden, das als Bilderrätsel u. a. als riesiger Zuckerwattebausch gedeutet wurde.
Nach der Schließung wurden die Gruben rekultiviert. Verschiedene Seen sind als Spuren der Vergangenheit übrig geblieben. - Es existiert auch ein Besucherstollen. -
Mit dem Museum, insbesondere mit dem Themenpark, hat man dem Bergbau und vor allem den schwer arbeitenden Bergmännern ein Denkmal gesetzt.
Der Abbau begann in Nordhessen (z.B. am Meisner) schon im Mittelalter vor 400 Jahren und wurde im Tageabbau Jahrhunderte lang mit menschlicher Muskelkraft und Pferden bzw. Ochsen durchgeführt. In Borken begann der Abbau 1900 und wurde ab 1923 weitgehend technisiert. – Mit der Braunkohleverbrennung wird Wärme erzeugt, die der Dampfgewinnung dient, mit der dann die Strom erzeugenden Maschinen betrieben werden. So entstand in Borken ein Großkraftwerk, das u.a. die Bundesbahn belieferte, aber auch über Hochspannungsleitungen den Strom in das sich über Deutschland erstreckende Stromnetz einspeiste.
Erst Ende des 20. Jahrhunderts (1.. 6. 1988 / 15. 3. 1991) musste der Braunkohleabbau und damit auch der Betrieb des Großkraftwerkes eingestellt werden.
Weitere Informationen erhält man im Internet unter:
www.braunkohle-bergbaumuseum.de / E-Mail:
bergbaumuseum@borken-hessen.de
Die nachfolgenden Bilder sollen einen Einblick in den Themenpark bieten:

  • Vor dem Bagger ein größeres Förderband und unten links ein Teil einer Gleisverschiebungsanlage, die es ermöglichte, größere Einheiten der Gleisanlagen zu verschieben, so dass die Schienen und Schwellen nicht einzeln ab- und wieder aufgebaut werden mussten
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  • Bild 1 / 5
  • Ein Eimerkettenbagger (nur Zentrum). Alleine das Führerhaus hat die größe eines Zimmers.
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  • Der Eimerkettenbagger in ganzer Größe, aber aus weiter Entfernung
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  • Bild 3 / 5
  • Ein Modell des Großkraftwerks Borken, das nicht mehr existiert.
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  • Bild 4 / 5
  • Eine ehemalige Brennkammer des Kraftwerks. Der Dampf ersetzt zur Demonstration den Braunkohlestaub, der f´rüher zusammen mit Sauerstoff in das Feuer geblasen wurde und mit 1400 Grad C das Wasser in den außen umlaufenden Rohren in Dampf verwandelte.
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  • Bild 5 / 5

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4 Kommentare

Ich war 1977/78 in der Nähe von Kassel bei der Bundeswehr stationiert. Damals führte der Weg von Marburg nach Kassel noch über Fritzlar. Wenn ich abends oder morgens die Strecke entlang fuhr, dann konnte ich zwischen Fritzlar und Kleinenglis immer das hell erleuchtete Kraftwerk sehen.

Danke für den Ausflugs-Tipp. Scheint ein sehr interessantes Gelände für Photobegeisterte zu sein.

Jetzt hat sich das schwere Grubenunglück zum 20. Male gejährt. Findige Journalisten haben heraus gefunden, daß die hohe Explosionsgefahr des Kohlenstaubes bereits vorher hinreichend bekannt war. Doch nicht genug des Übels: nach dem Unglück mit 51 Toten ermittelte die Staatsanwaltschaft 18 Monate lang ohne Ergebnis. Siehe auch Hessenschau von heute:
http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendunge...

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