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ALL INKLUSIVE – ODER GEIZ IST GEIL

Los Gigantes, Teneriffa. Krisen über Krisen in der ganzen Welt. Auch Südeuropa, so sagen uns die Nachrichten, geht es schlecht. Hohe Arbeitslosigkeit und Leben auf Kredit sind Grund für die wirtschaftliche Schieflage. Frau Merkel ermahnt Südeuropa, doch etwas mehr zu arbeiten. Und was ist mit dem Goldesel Tourismus?

Südeuropäische Länder erreichten ihren heutigen Wohlstand dank des Tourismus der letzten 50 Jahren, als Mittel- und Nordeuropäer immer mehr in den Süden strömten, um die wertvollsten Wochen des Jahres mit Sonnengarantie und „dolce far niente“ zu verbringen. Touristen bevölkerten nicht nur die Strände, sonder auch die Straßen der Urlaubsorte. Man traf sich zum Espresso, zur Eiscreme oder durchforstete die Souvenirläden nach Mitbringseln. Die Geschäfte in Dörfern und Städten erlebten einen Aufschwung dank des Geldstromes aus Skandinavien, den Benelux-Ländern, Großbritannien, Deutschland und den Alpenländern.

Heutzutage bucht der Tourist „All inklusive“, d.h. der Reiseveranstalter sahnt ab, von der ersten bis zur letzten Minute der Urlaubsreise. Die immensen Gewinne dieser Unternehmen gehen aber nicht in die Gastländern, sondern bleiben gleich im Lande des Veranstalters. Im Hotel gibt es Alles, und was es nicht gibt, erkundet man total organisiert mit Ausflugsbussen. Da laufen alle Touris an der kurzen Leine und betreten ausschließlich Restaurants und Geschäfte, die zuvor von den „Veranstaltern“ mit Provisionsforderungen und Dumping-Preisen derart erpresst wurden, dass sie an der Existenzgrenze wirtschaften.

In diesen Restaurants wird das „Essen“ (um ein treffenderes Wort zu vermeiden) gezwungenermaßen so billig wie möglich produziert. Der chemisch hergestellte Tütenwein, Leitungswasser und billigste Limonaden sind gut genug für die „Bushorde“ und gerade noch erschwinglich. Hauptsache, man kann noch die Provision an den „Veranstalter“, dem die „All-Inklusiv-Touris“ ausgeliefert sind, aufbringen. Der Service leidet, denn man muss Angestellte entlassen. Viele Gastwirte schaffen es trotzdem nicht und gehen pleite. Geschäfte in den Urlaubsorten schließen, weil die Touristen nicht mehr aus den „Ressorts“ herauskommen, oder die Ausflugsbusse mangels Schmiergeld nicht vor der Tür halten..

Die beigefügten Fotos zeigen konsequent, wie ein Urlaubsort heute aussieht, der noch vor 10 Jahren eine Perle des Tourismus war: Los Gigantes auf Teneriffa.

Fazit: der Wohlstand der südeuropäischen Länder wuchst mit dem Tourismus der letzten Jahrzehnte. Jetzt wird er wieder genommen – dank „All-Inklusive“, denn „Geiz ist geil“!

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12 Kommentare

Ja wenn der Tourismus nicht mehr boomt gehen viele schöne Dinge verloren. Schade eigentlich.

Dieses Phänomen gilt aber nicht nur für die Urlaubsorte.
In unseren Kleinstädten erleben wir doch auch die Verödung, weil alles zu den Billigmärkten an die Peripherie fährt.

Es kann keinen unendlichen Aufschwung geben. Die Bäume wachsen nicht in den Himmel und hören irgendwann auf, zu wachsen. Da, wo der Aufschwung, getrieben von der Geldgier, zu rasant war, ist Stillstand oder gar Rezession um so schmerzlicher und vernichtet Existenzen. - Über fragwürdigen Methoden, mit denen sich manche Gastronomen über Wasser halten, läßt sich noch lange diskutieren und Du hast das sehr treffend angeprangert.- Unabhängig davon macht der Anblick der geschlossenen Geschäfte und Hotels doch traurig.

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