Mit dem FLIRT nach Marburg - zum ersten Mal

Erste Fahrt nach Marburg
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Am 13.12.2010 konnte man zum ersten Mal in den neuen Triebwagen der HLB nach Marburg oder von Marburg nach Frankfurt fahren.
Schon seit einiger Zeit waren gelegenlich die schwarz-rot-gelben FLIRT-Triebwagen in Marburg zu entdecken. Mitfahren konnte man noch nicht - es handelte sich nur um Schulungsfahrten für die Lokführer, mit denen der zum Fahrplanwechsel startende Betrieb geprobt werden sollte. Die erste Mitfahrmöglichkeit für jedermann auf der Strecke zwischen Marburg und Gießen sollte in Gießen um 6:09 Uhr starten.

Erste Fahrt nach Marburg
Als ungefähr gegen 5:45 der FLIRT nach Marburg in Gießen auf Gleis 4 einfuhr, erwartete niemand den Triebwagen am Bahnsteig. Abfahrt war erst um 6:09 Uhr, und wer zum Marburger Hautpbahnhof wollte, konnte fünf Minuten vorher in den RegionalExpress nach Kassel steigen. Bis zur Abfahrt hatten sich aber noch einzelne Fahrgäste eingefunden.
Weil der Zug nach Kassel nicht pünktlich war, begann die erste Fahrt einige Minuten später. Fast leer fuhr das noch makelose und nach Neuwagen riechende Fahrzeug nach Marburg. Ein HLB-Mitarbeiter kontrollierte die Fahrkarten, und der Lokführer hatte noch Service-Techniker der Firma Stadler zur Unterstützung dabei. Bis auf die leicht verspätete Abfahrt verlief die Fahrt reibungslos.

Fehler im Fahrplan?
Laut Fahrplan kommt der FLIRT um 6:31 Uhr in Marburg an. Von dort fährt um 6:41 ein FLIRT nach Frankfurt. Für einen effizienten Umlauf sollte es derselbe Zug sein, da die nächste Fahrt erst sehr viel später ist und man die teueren Fahrzeuge möglichst nicht zu lange ungenutzt im Bahnhof stehen lassen sollte. In der Fahrplanauskunft stand, dass der FLIRT aus Gießen auf Gleis 8 einfahren und der FLIRT nach Frankfurt auf Gleis 1a ausfahren solle. Für einen solchen Gleiswechsel hätte der Zug zweimal die Fahrtrichtung ändern müssen, und das ist in zehn Minuten nicht zu schaffen. Bei seiner "ersten" Fahrt in Marburg ist FLIRT 429 542 auf Gleis 2 ein- und wieder ausgefahren.

Von Marburg nach Gießen
Am Bahnsteig in Marburg warteten bereits etliche Fahrgäste auf den FLIRT. Die ersten Fahrgäste konnten gleich einsteigen, während einige später gekommene vor dem Zug warten mussten, weil die Türverriegelung einmal unerwartet eingeschaltet war - einer der Wartenden klopfte dann beim Lokführer an die Scheibe, wonach prompt aufgemacht wurde.
Mit der Abfahrt gab es zwar keine Probleme, aber das Umstellen der Zielanzeige klappte nicht. Auch als der Zug schon abgefahren war, wurde noch das Fahrtziel Marburg angezeigt. Unterwegs zeigte er auch einmal Gießen an, und auch die Anzeige der nächsten Haltestelle funktionierte nicht wie vorgesehen. So wurde immer noch "Fronhausen(Lahn)" angezeigt, als der Zug schon diese Haltestelle hinter sich hatte. Dafür stimmte nun das Endziel des Zuges.
Mit der bis auf solche Details normal verlaufenden Fahrt war es in Lollar vorbei. Dort stand auf der anderen Seite vom Bahnhof der Doppelstockzug aus Treysa, welcher eine Panne hatte. Die Reisenden aus dem RegionalExpress warteten schon am Bahnsteig auf die nächste Fahrtmöglichkeit. In dem vorher gut besetzten FLIRT wurde es dadurch richtig eng, und die Leute standen dicht gedrängt in den Gängen. Ein Teil der Fahrgäste wurde wegen Überfüllung nicht hereingelassen.
Ordentliche Verspätungen gab es dann ab dem Oswaldsgarten kurz vo Gießen. Der Zug blieb dort einige Minuten stehen, bis dann eine Durchsage kam, dass sich die Weiterfahrt wegen technischer Probleme um einige Minuten verzögere. Etwas später wurde angesagt, dass der Zug in Gießen noch einen zweiten Zugteil angekuppelt bekommen und es dadurch etwas mehr Platz geben solle. Was einige Reisende daraufhin für einen besonderen Service hielten, hatte aber nichts mit der ungeplanten Überfüllung zu tun, sondern ist so im Fahrplan vorgesehen, woher der andere Zugteil aus Siegen kommt.
Das Heranfahren an den anderen Zug, welcher schon auf Gleis 4 stand, verlief relativ langsam. Einige Fahrgäste maulten schon, dass die Türen nicht aufgingen, weil sie dachten, dass der Zug schon in der Halteposition sei. Es ist aber anzumerken, dass für die Anfahrt vom etwa einen Kilometer entfernten Oswaldsgarten bis zum Aussteigen eine Zeit von fünf Minuten im Fahrplan vorgesehen ist, was sich natürlich wie ungeplantes Warten vor dem Bahnhof anfühlt.

Von Gießen nach Friedberg
Das Andocken in Gießen funktionierte, aber danach ging einmal für kurze Zeit das Licht komplett aus, was sicher nicht im Normalbetrieb nötig sein sollte. Bis zur Weiterfahrt war jetzt noch etwas Zeit, denn auf Gleis 2 stand schon plangemäß der ÖBB-EuroCity von Siegen, welcher wegen der Verspätung des FLIRTs als erster auf die Strecke nach Frankfurt durfte. Leider wurde den Fahrgästen keine Weiterfahrt im EuroCity angeboten, was vielen Reisenden doch einige Reisezeit erspart hätte - und die Fahrgäste aus dem liegengebliebenen RegionalExpress waren ja schon eine halbe Stunde zu spät.
Nach der Abfahrt gegen 7:25 Uhr hätte eigentlich eine zügige Weiterfahrt zumindest bis nach Friedberg möglich sein müssen. Das war jedoch nicht der Fall. Schon vor Butzbach musste der FLIRT ein Weilchen vor einem roten Signal warten, und vor Bad Nauheim stand er dann noch länger. Als er dann endlich einfahren durfte, rollte er auf Gleis 2 statt Gleis 1 ein. Gleis 1 war - man glaubt es kaum - durch einen Doppelstockzug nach Frankfurt belegt. In diesem saßen nach einzelne Fahrgäste, aber die meisten standen am Bahnsteig und wollten in den FLIRT, der nun wieder richtig voll wurde. Etwa um 8:08 Uhr wurde Friedberg erreicht, wobei am Bahnsteig durchgesagt wurde, dass man nicht mehr einsteigen solle, weil der Zug voll sei. Wer nicht hereinkam, musste aber nicht lange warten, da kurz darauf der nächste Mittelhessen-Express kam - und noch einen Moment später ein Doppelstockzug. Letzterer könnte der zweite RegionalExpress von Kassel (planmäßige Ankunft 8:11 Uhr) oder der liegengebliebene Zug gewesen sein.

Weiter nach Frankfurt?
Da ich in Friedberg ausgestiegen bin, kann ich nicht über den Rest der Fahrt berichten. Die Wahrscheinlichkeit, dass der schon etwa 30 Minuten verspätete Zug noch einmal Zeit durch das Schleichen hinter einer S-Bahn verloren hat, ist jedoch recht hoch.

Links
HLB-FLIRTs in Friedberg
Fahrplanwechsel auf der Main-Weser-Bahn am 12.12.2010
VIAS-FLIRTs in Frankfurt und Bad Vilbel
Winterliche FLIRTs

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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