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Wenn Sinne und Wahrnehmungen verschmelzen

  • Viridissima
  • Foto: © Bild: www.kaliomene.eu CC
  • hochgeladen von Erich Neumann

Viridissima, die visualisierte Konzerttournee mit Lichtprojektion im Rhein-Main-Gebiet hatte am 02. Juni 2017 in der Mainzer Stephanskirche umjubelte Premiere.
Kaliomene – Rheinische Frauenschola brachte dabei Gregorianische Gesänge, Lieder der Hildegard von Bingen und in Bezug darauf drei neu komponierte Stücke von Raphaël Languillat zu Gehör.

Das Ensemble bestehend aus insgesamt fünf Sängerinnen unter der Leitung von Ximena Gonzalez, wurde aus der Liebe zur geistlichen Musik geboren.
Fundament seiner Arbeit ist der gregorianische Gesang: die älteste geistliche Musiktradition des christlichen Europa. Von der Gregorianik werden musikalische Brücken zu anderen Stilen geistlicher Chormusik a capella geschlagen – eine qualitativ hochwertige Interpretation der Musik gesucht, die ihr einen profunden Ausdruck verleiht.

Dies gelang in der Mainzer Stephanskirche, die mit ihrem starken Nachhall idealen akustischen Raum für die weitschwingenden Melodien Hildegards bot auf eine, das Publikum restlos begeisternde Art.
Die Stimmen der 5 Sängerinnen verschmolzen zu einem homogenen Klang, jede Einzelne überzeugte aber auch als Solistin. Die Einstimmigkeit wurde immer wieder durch improvisierte mehrstimmige Passagen erweitert, die dieser fast tausend Jahre alten Musik ein erfrischend modernes Klanggewand gaben.

Neben dem Gehör wurden auch die Augen reichlich angesprochen, verschmolzen die Sinne und Wahrnehmungen zu absolutem Hochgenuss, denn die Gesänge der Gregorianik und neuen Musik wurden mit Overheadprojektionen von Katrin Bethge verbunden.

Weitere Aufführungen sind im September jeweils um 20.30 in fünf idyllischen Kirchen im Rhein-Main Gebiet. Die ausgewählten Kirchenräume sind einerseits als kulturelles Erbe, andererseits als Klangräume zu betrachten: eine musikalische Architektur, die mit der Visualisierung zum Leben erwacht.
Dies am 08. In der Dreifaltigkeitskirche, Wiesbaden, 09. St. Elisabeth Kirche, Darmstadt und 10. Basilika Schloss Johannisberg, Geisenheim. Informationen unter: www.kaliomene.eu.

Der Ausgangspunkt des Projekts Viridissima ist der Begriff des Viriditas der Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098 – 1179). Diese lebendige Grünkraft, eine Grundkraft, die die gesamte Natur, also Menschen, Tiere, Pflanzen und Mineralien in Balance hält, taucht in ihren Werken immer wieder auf. In den Beschreibungen der Visionen dieser zur Kirchenlehrerin erhobenen Mystikerin, als auch in den lateinischen Texten ihrer Gesänge ist oft die Rede von Farben, Formen, Texturen, Elementen und Klängen, Gerüchen und Geschmäcken.
Die Overheadprojektionen von Katrin Bethge sind deshalb ein wesentlicher Aspekt des Projekts Viridissima.
Abstrakte und symbolische Muster, Formen und Farben werden gegen die Innenarchitektur des Aufführungsraums projiziert und in Bewegung gesetzt. Die Projektionsbilder mit Overheadprojektoren sind analog und entstehen, mittels unterschiedlicher Materialien wie Naturmaterialen, Kristallen, Zucker oder Zellophanfolie, die sich direkt auf der Projektionsfläche des gesamten Innenraums bewegen und geben den Blick frei auf eine flüchtige, poetische Welt der Naturprozesse.

Kaliomene – Reinische Frauenschola selbst geht zurück auf eine Gründung von 2013 in Paris. Das Ensemble hat im Mai 2015 auf dem Festival International de Chant Grégorien in Belgien debütiert. Seit dem Jahr 2015 besteht Kaliomene aus professionellen Sängerinnen aus dem Rhein-Main Gebiet.

Die Protagonisten:

Ximena Gonzalez, hat Musik an der Universidad de los Andes in Bogota (Kolumbien) studiert. Ihre musikalischen Kenntnisse hat sie im gregorianischen Chor Choeur Gregorien de Paris vertieft und Semiologie unter Griedrius Gapsis (Professor an der Choeur grégorien de Paris) studiert. Derzeit arbeitet Sie für die Akademie des gregorianischen Gesänge in Brüssel.
Solistinnen sind: Radoslava Vorgic, Sonja Doniat, Ekaterina Alexandrova, Hiromi Bando und Anne Germann

Katrin Bethge ist freischaffende Zeichnerin und Projektionskünstlerin. Nach einer Ausbildung zur Theatermalerin in der Hamburgischen Staatsoper und dem Studium der Illustration an der HAW Hamburg begann sie 1999 mit dem Inszenieren virtueller Räume aus Licht und Projektion. Musik spielt daher in ihrer Arbeit eine wesentliche Rolle als eine ebenfalls in der Zeit
ablaufende Kunst, die den Raum atmosphärisch auflädt. Sie beteiligt sich und ist in internationalen Ausstellungen von hohen Qualität zur Teilnahme eingeladen wie das Porträt Werkstatt Auto in Turku Finnland Neben Mikro Makro Festivals in Polen, Frankreich, Basel und England.

Raphaël Languillat studiert nach Kompositions- und Musikwissenschaftsstudium im Conservatoire von Reims seit Oktober 2014 im Masterstudiengang Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt bei Gerhard Müller-Hornbach und Orm Finnendahl.

Antje Parra-Mora entwirft als Textildesignerin und Siebdruckkünstlerin ihre Kleider, damit diese mit Siebdrucken dekoriert zu tragbaren Kunstwerken werden. Sie lebt in Frankfurt und ihre Arbeiten gibt es unter dem Label Trendgeschick.

Die katholische Pfarrkirche Sankt Stephan in Mainz wurde 990 von Erzbischof Willigis auf der höchsten Erhebung der Stadt gegründet.
Der heutige Bau datiert jedoch aus späterer Zeit. Erzbischof Bardo ließ die zunächst aus Holz errichtete Kirche ab 13. April 1043 in Stein ausführen. Um 1267 wurde ein Nachfolgebau begonnen, der um 1340 fertiggestellt wurde. Dieser behielt die Vorgaben des Grundrisses des Willigis-Baus und damit die Ausgestaltung als Doppelchoranlage bei. St. Stephan ist damit die älteste gotische Hallenkirche am Mittelrhein und die nach dem Mainzer Dom bedeutendste Kirche der Stadt Mainz.
Einzigartig in Deutschland sind die Fenster der Stephanskirche, die ab 1978 von Marc Chagall gestaltet wurden, der sie als Beitrag zur jüdisch-deutschen Aussöhnung verstanden wissen wollte. Der damalige Pfarrer von St. Stephan, Monsignore Klaus Mayer, gewann Chagall als Künstler. Bis zu seinem Tod 1985 schuf Chagall insgesamt neun Fenster für den vorderen Teil der Kirche, die biblische Gestalten und Ereignisse vor einem in verschiedenen leuchtenden Blautönen gehaltenen Hintergrund darstellen. Eine der bekanntesten Szenen ist die Versuchung von Adam und Eva im Paradies. Chagall entwarf die Fenster und führte die Schwarzlotmalerei eigenhändig aus. Diese Fenster von St. Stephan sind die letzten Kirchenfenster, die Chagall in seinem Leben schuf. Nach seinem Tod wurde die Arbeit an den restlichen Fenstern in St. Stephan von Charles Marq fortgesetzt, der als Seniorchef des Glasateliers Jacques Simon in Reims 28 Jahre lang mit Marc Chagall zusammengearbeitet hatte.

Erich Neumann, freier Journalist
über DFJ Deutsche-Foto-Journalisten e. V. www.dfj-ev.de
Postfach 11 11, 67501 Worms
GSM +49 160 962 86 676
e-Mail e.neumann@cmp-medien.de
www.cmp-medien.de

© Bild: www.kaliomene.eu CC – Viridissima
© Bild: www.kaliomene.eu CC – Lichtprojektion
© Bild: www.wikipedia.org CC – St. Stephan Mainz, Außenansicht
© Bild: www.wikipedia.org CC – Monsignore Klaus Mayer erklärt 2015 die Entwurfszeichnung von Marc Chagall für die Langhausfenster in St. Stephan

  • Viridissima
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  • Lichtprojektion
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  • St. Stephan Mainz, Außenansicht
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  • Monsignore Klaus Mayer erklärt 2015 die Entwurfszeichnung von Marc Chagall für die Langhausfenster in St. Stephan
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