Neue Sonderausstellung: Der Winter wird wohlig warm im Rieser Bauernmuseum Maihingen

Wintervergnügen in Maihingen, 1930/40 | Foto: Fotoarchiv Rieser Bauernmuseum Maihingen
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"Wohlig warmer Winter“ heißt die neue Sonderausstellung des Rieser Bauernmuseums Maihingen (Landkreis Donau-Ries), einer Einrichtung des Bezirks Schwaben, von Samstag, 14. November, bis Sonntag, 21. Februar 2010. Schnee, Kälte und Dunkelheit – diese Schlagworte beschreiben oft den Winter vergangener Zeiten. Die Ausstellung zeigt, wie die Menschen den Herausforderungen des Winters dennoch zu trotzen wussten: ein Feuer im Ofen, Licht von Kerzen oder Petroleumlampen, wärmende Kleidung, heiße Speisen und Getränke, aber auch Vergnügungen an tristen Winterabenden. Die harte Arbeit und Gefahr, die lange mit dem Winter verbunden waren, geraten in der heutigen Zeit gestreuter, beleuchteter Straßen, günstiger Daunenjacken und ferngesteuerten Raumklimas leicht in Vergessenheit.
Über viele Jahrhunderte sorgte allein das Holz für ein wärmendes Feuer in Küche und Stube. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts brannte in der Küche meist ein offenes Feuer, später hielten gusseiserne Wohn- und Kochöfen Einzug. Gerade in den Bauernhäusern blieben noch lange Zeit große Kachelöfen erhalten oder kamen wieder in Mode. In der Stadt folgte man eher dem Trend der sparsamen, mit Kohle beheizten Dauerbrandöfen. Beide wurden ab den 1950er Jahren von Elektro- oder Ölöfen, später einer Zentralheizung abgelöst, die endlich Wärme in allen Räumen des Hauses ermöglichte. Die schwache Flamme einer Kerze oder einer oft improvisierten Rüböllampe war lange Zeit die einzige Lichtquelle an dunklen Winterabenden. Nach 1860 traten die Petroleumlampen und -laternen ihren Siegeszug an, ab den 1920er Jahren die Glühbirne.

Von innen wärmten heiße Getränke und deftige Speisen, die aus oft kargen Vorräten bereitet wurden. Zum Schutz gegen die Kälte draußen blieben jedoch allein die Kleidung, selbst gestrickte Socken, Pullover oder Jacken. Drinnen war die warme Stube der Ort, an dem sich alle Hausbewohner am Abend zu Arbeit und Vergnügen versammelten. „Die Bemühungen, den Winter wohlig und warm zu gestalten, waren zwar anstrengend und aufwendig, aber manchmal auch genauso gesellig und unterhaltsam“, sagt Museumsleiterin Dr. Ruth Kilian.

Der Streifzug durch die winterliche Welt früherer Zeiten im Rieser Bauernmuseum Maihingen führt vorbei an Laternen, Öfen, Petroleumlampen und Wärmflaschen, zeigt handgearbeitete wärmende Kleidung und Anleitungen zur Herstellung winterlicher Speisen und süßer Köstlichkeiten. Nostalgische Skier, Schlittschuhe und Schlitten veranschaulichen dagegen die vergnüglichen Seiten der kalten Jahreszeit. Die Ausstellung lädt mit altersgerechten Texten und interaktiven Stationen Groß und Klein zum Neu- und Wieder-Entdecken des winterlichen Lebens ein. Im Begleitprogramm zur Ausstellung können sich Kinder und Erwachsene mit den Themen der Ausstellung auch praktisch auseinandersetzen.

Öffnungszeiten:
Samstag / Sonntag, Dienstag bis Donnerstag, 13 bis 17 Uhr
25. Dezember bis 10. Januar täglich 13 bis 17 Uhr
Heiligabend und Silvester geschlossen
Gruppen und Schulklassen auch nach Vereinbarung
Führungen nach Voranmeldung

Wintervergnügen in Maihingen, 1930/40 | Foto: Fotoarchiv Rieser Bauernmuseum Maihingen
Winterfreuden auf einem Werbeprospekt für Pudding, 1950er Jahre | Foto: Sabine Gareiß
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