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Compact Cassetten Recorder vs. DC International... GRUNDIG vs. PHILIPS... KAMPF DER TITANEN... THE WINNER IS... - Uwe H. Sültz - Lünen

"Wer zuerst kommt, kriegt die Braut" - so war es auch Anfang der 1960'er Jahre, PHILIPS stellte 1963 den weltersten Compact Cassetten Recorder EL 3300 vor. GRUNDIG war der größte Tonbandhersteller der Welt und wollte ebenso auf dem neu entstandenen Tonbandkassetten-Markt vertreten sein. Also stellte Grundig das System "DC International" auf der Funkausstellung 1965 vor!

Das System DC-International ist eine von Grundig entwickelte Tonbandkassette, die 1965 eingeführt wurde. DC ist die Abkürzung von Doppel-Cassette, da es sich um eine Zweispulenkassette handelt. International soll andeuten, dass von Beginn an mehrere Unternehmen auf internationaler Basis mit passenden Kassettentonbandgeräten, bespielten Musikkassetten und unbespielten Leerkassetten auf dem Markt vertreten waren. Da sich DC-International nicht gegen die ähnliche Compact Cassette behaupten konnte, wurde es 1967 wieder eingestellt.

Die DC-International Kassette ist eine Zweispulentonbandkassette, die gewendet werden kann. Die Abmessungen einer Tonbandkassette nach dem System DC-International betragen 120 mm × 77 mm × 12 mm, das Gewicht liegt bei 65 Gramm. Das Gehäuse ist aus Polystyrol gefertigt, zur Beobachtung des Bandstandes befindet sich auf beiden Kassettenseiten ein Sichtfenster mit Skala. Die Kassette hat Öffnungen für den Tonkopf, den Löschkopf, sowie für die Capstanwelle und die Andruckrolle. Ein eingebauter Filzandruck sorgt für den Band-Tonkopfkontakt. Eine Aufnahmesperre gegen unbeabsichtigtes Überspielen (Löschen) einer Kassette ist in Form zweier Aussparungen in der Kassette vorhanden. Ist eine Öffnung verschlossen, wird die Aufnahme für die entsprechende Seite gesperrt. Zum Schutz kann die Kassette bei Nichtgebrauch in eine Schutzhülle gesteckt werden.

Das Tonband ist so eingelegt, dass die Magnetschicht nach außen zeigt. Auf dem Tonband befinden sich zwei gegenläufige Tonspuren, der Ton wird analog in Mono aufgezeichnet und wiedergegeben. Das Band ist 3,81 mm breit, die Spurbreite beträgt je Tonspur 1,75 mm. Der Zwischenraum (Rasen) zwischen den Spuren ist 0,26 mm breit. Die Bandgeschwindigkeit liegt bei 5,08 cm/s (= 2 Zoll/s). Aufnahme und Wiedergabe in Stereo wäre mit Stereogeräten möglich, entsprechende Geräte gibt es jedoch nicht.

Bei einer DC 90-Kassette mit 90 Minuten Laufzeit (45 Minuten pro Seite) beträgt die Tonbandlänge 137 m mit Dreifachspielband (PES 18, Dicke 0,018 mm). Bei einer DC 120-Kassette mit 120 Minuten Laufzeit (60 Minuten pro Seite) beträgt die Bandlänge 185 m mit Vierfachspielband (PES 12, Dicke 0,012 mm). Das Bandmaterial besteht aus Polyester.

Bei DC-International stand von Anfang an die Musikwiedergabe im Vordergrund. Daher waren von Beginn an 25 bespielte Musikkassetten der Marken Telefunken, Decca und RCA Victor erhältlich. Das Repertoire dieser Kassetten reicht von Western bis zu den Rolling Stones, die Spieldauer beträgt etwa 30 Minuten pro Seite, also ca. 60 Minuten Gesamtspielzeit (≈Langspielschallplatte). Der Verkaufspreis einer bespielten Kassette lag bei 24 DM.

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Für eigene Aufnahmen waren unbespielte Leerkassetten der Marken Grundig, Telefunken, BASF und Agfa erhältlich. Diese Leerkassetten gibt es als DC 90 mit 90 Minuten Laufzeit und als DC 120 mit 120 Minuten Laufzeit. Eine DC 90 Leerkassette kostete 12 DM, eine DC 120 Leerkassette 15 DM.

Kassetten nach dem System DC-International waren noch einige Jahre nach der Einstellung der Geräteproduktion im Handel erhältlich. Bespielte Musikkassetten wurden später durch die Firma Autoplay-Musikkassetten GmbH aus Fürth/Bayern vertrieben. Unbespielte Leerkassetten wurden ebenfalls noch mehrere Jahre produziert, eine DC 90 Leerkassette kostete später 11 DM, eine DC 120 Leerkassette 14 DM.

Es gibt portable Kassettentonbandgeräte und Geräte für den Einbau in Kraftfahrzeuge, alle voll transistorisiert. Als portable Geräte gibt es das Grundig C 100 als erstes Kassettentonbandgerät von Grundig und ein ähnliches Modell von Telefunken, das Magnetophon 401. Beide Geräte sind batteriebetrieben, gegen Aufpreis war ein Netzteil erhältlich. Dieses Netzteil wird in das Batteriefach geschoben und verschwindet so vollständig im Gerät. Der Verkaufspreis beider Geräte lag bei 298 DM.

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Das Grundig C 100 wurde später durch die beiden leicht überarbeiteten Modelle Grundig C 100 L und das Parallelmodell Grundig C 110 ersetzt. Das Grundig C 110 kann ausschließlich im Netzbetrieb verwendet werden.

Einbaugeräte für Kraftfahrzeuge gibt es als Grundig AC 50 zum Anschluss an ein vorhandenes Autoradio und als Grundig AC 60 mit eingebautem 5 Watt Verstärker sowie Lautstärkeregelung und Klangregelung zum Betrieb ohne Autoradio. Ein Radioempfänger ist in diesem Gerät nicht eingebaut. Von Blaupunkt gibt es die Modelle Auto-Tonbandgerät I und Auto-Tonbandgerät II. Diese Geräte sind mit den Grundigmodellen baugleich und wurden bei Grundig gefertigt. Alle Autoeinbaugeräte sind reine Wiedergabegeräte, Aufnahmen sind damit nicht möglich.

Bereits nach zwei Jahren wurde das System DC-International zu Gunsten der Compact Cassette eingestellt. Telefunken gab zur Hannover Messe 1967 die Einstellung bekannt, Grundig etwas später zur 25. Funkausstellung Berlin 1967. Das dort vorgestellte Grundig C 200 ist ein Kassettentonbandgerät für Compact Cassetten.

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http://de.wikipedia.org/wiki/DC-International

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