Wo ist der Himmel auf Erden?

18Bilder

Meine zweite Hochzeit war zwar geplatzt, aber unsere Hochzeitsreise ließen wir uns nicht nehmen, bevor wir uns trennten. Und wo fährt man hin auf der Hochzeitsreise?

Natürlich ins Paradies. In den Parco Scherrer in Morcote am Luganer See.

Dort wachsen Palmen, Kamelien, Glyzinien, Oleander, Zedern, Zypressen, Kampfer, Eukalyptus, Magnolien, Azaleen, Orangen, Zitronen, Bambus und viele andere blühende und wohlriechende Pflanzen.

Vor ca. 60 Jahren gab es an diesem herrlichen Fleckchen Erde nur ein altes Häuschen mit einem Stall und am Hang darüber einen Weinberg. Arthur Scherrer kaufte zuerst das Haus und später nach und nach das gesamte Grundstück. Aus dem Häuschen wurde eine wunderschöne Villa am See. Scherrer war ein Romantiker durch und durch. Sein Zaubergarten, den er sich geschaffen hat, hat seine Faszination bis heute nicht verloren.

Arthur Scherrer starb 1956. Im Jahr 1965 schenkte seine Frau den Park der Gemeinde Morcote mit der Auflage, diesen dem Publikum zugänglich zu machen.

Gleich neben der Uferstraße von Morcote ist der Eingang zum Parco Scherrer. Zwei Löwen aus weißem Marmor stehen auf beiden Seiten der ersten Treppenstufen. Wir waren morgens um 10:00 Uhr schon da und genossen den Schatten der haushohen Zypressen bei unserem Weg steil nach oben. Wir kamen in einen verwunschenen Märchenwald. Große Blumenamphoren und bemooste Steinskulpturen säumten unseren Weg. Palmen, Zedern, Rosen und Bambuspflanzen wachsen in Harmonie. Es gibt einen dichten schattigen Bambuswald.

Scherrer lies im Laufe der Jahre in seinem Park mehrere kleine Gebäude errichten. Ein siamesisches Teehaus, ein arabischer Palast, ein kleiner Sonnentempel und ein ägyptisches Mausoleum. Das größte fernöstliches Objekt ist ein indischer Palast mit prächtigen Wandmalereien im indischen Mogulstil und passenden Möbeln. Auf der dazugehörigen Terrasse gibt es einen Brunnen mit wasserspeienden Kobras und Elefanten.

Zu dieser frühen Stunde gehörte uns das Paradies noch ganz alleine.

Morcote hat noch vieles mehr zu bieten. Die Kirche Santa Maria del Sasso und der wohl schönste Friedhof des Tessin. Der Ort selbst zieht sich vom Ufer den Berg hinauf mit alten verwinkelten Gassen und schmalen Treppenwegen. Am Ufer des Luganer Sees entlang gibt es einen Arkadengang.

Wir stiegen noch die 404 Stufen hinauf zu der Kirche Santa Maria del Sasso um den fantastischen Blick auf den Luganer See zu genießen. Mein Beinahe-Ehemann bemerkte, das wäre wohl ein Bußgang für ihn. Ich hatte ihm nicht widersprochen.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

24 folgen diesem Profil

8 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.