Liminganlahti - die Bucht von Liminka - ein Vogelparadies in Finnland

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Liminka (Finnland) |
Ich muss etwas auf die Reserve zurückgreifen, da am Wochenende der Kompost und sonstige nicht so fotogene Aktivitäten meine Aufmerksamkeit erforderten.

Südlich Oulu liegt die Bucht von Liminka, die grösste des Bottnischen Meerbusens, bekannt als das wichtigste Feuchtgebiet Finnlands. Auch international wird die Bucht als bedeutend klassifiziert. Sie fungiert als Zwischenstopp vieler Zugvögel auf ihrem Weg in noch nördlichere Gefilde, aber auch als Brut- und Aufzuchtsgebiet vieler Wasservögel, die hier den Sommer verbringen.

Am 1. Mai waren wir wohl noch etwas zu früh dran, obwohl die Vogelbeobachter im Internet schon eine Reihe von Neuankömmlingen aus den Überwinterungsgebieten vermeldeten. Der blaue Himmel, wen auch bei 'nastropfendem' Wind, entschädigte uns. Die Vorfreude auf einen heißen Kaffee mit Kuchen im vor kurzem aus dem Winterschlaf erwachten Naturzentrum half auch ein wenig.

Auf dem Plankenweg zum Beobachtungsturm wird man mit einer Folge der Eiszeit konfrontiert. Im nördlichen Teil des Meerbusens ist die Postglaziale Landhebung noch immer sehr stark. Der Eispanzer der letzten Eiszeit, bis zu 3 Kilometer dick, ließ Teile der Erdkruste in den Erdmantel sinken. Nach dem Abschmelzen hob sich die Kruste wieder, doch der Prozess ist immer noch nicht abgeschlossen. In der Umgebung von Oulu sind es im Jahr immerhin noch ca 9 mm, um die sich das Land im Verhältnis zum Meeresspiegel hebt. An den flachen Ufern der Bucht macht das in 165 Jahren schon um die 500 Meter aus, um die die Uferlinie zurückgewichen ist. Dies dokumentieren Hinweisschilder entlang des Weges.

Im Bereich der Bucht nisten über 100 Vogelarten. Jedes Jahr werden um 280 verschiedene Arten beobachtet, rastende und durchziehende Vögel eingeschlossen. Zur Vogelzugzeit machen hunderttausende in der Bucht einen Zwischenstopp. Für Vogelfreunde ist gut gesorgt, im Bereich der Bucht gibt es 8 Beobachtungstürme.

Auf dem von uns besuchten Beobachtungsturm (Virkkula) und auch in der Hütte nahebei war noch kein Gedränge. Mit meinem 12-fachen Zoom war ich aber etwas unterbelichtet. Nur einige der frühen gefiederten Gäste wagten sich nahe genug heran.

Neben den stillen Hobby-Ornithologen waren auch viele 1. Mai-Ausflügler unterwegs, die dazu beitrugen, dass die Vögel Abstand hielten. Die Pflanzen des Schilfgürtels waren noch nicht aus dem Winterschlaf erwachten und die offenen Uferflächen boten wenig Schutz. Also blieb vogel nahe des offenen Wassers, fern der lärmenden Zwei- und Vierbeiner, aber auch außerhalb der Reichweite meiner Kamera. Auch die mit der starken Optik waren betroffen.
Ab und an drang leises Ornithologenseufzen an mein Ohr.

Mit heißem Kaffee und Kuchen wurde es dann doch nichts. Das Naturzentrum bot zwar Informationen und eine Ausstellung der preisgekrönten Fotos der Kuusamo Nature Photo 2008, doch eine Bewirtschaftung, so früh im Jahr, hatte man doch nicht für notwendig erachtet.

Mit roten Nasen machten wir uns auf den Rückweg.

Vogelfreunde, die mal vorbeischauen möchten, evtl. etwas Hilfe z.B. zur Kontaktaufnahme mit örtlichen Vogelfreunden brauchen, können sich bei mir melden. Einige der robusten Balkenwege sind übrigens auch für Rollstuhlfahrer benutzbar.

Bürgerreporter:in:

Erwin Fischer aus Leun

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