Gedanken zur Situation in so manchen Vereinen

Viele Vereine haben schon mal bessere Zeiten gesehen, zumindest was die Mitgliederentwicklung angeht und der damit einhergehenden finanziellen Ausstattung. Nach den Gründen, weshalb und wieso dies so ist, suchen allen Ortes die Vorstände und engagierte Mitglieder. Unstrittig ist das Überangebot an Möglichkeiten sich Vereinen zuzuwenden, die einem gemäß seiner Fähigkeiten das geeignete Betätigungsfeld bieten. Auch darf das Finanzielle nicht außer Acht gelassen werden, was auf jeden einzelnen zukommt. Die Anforderungen, je nach Vereinsart gehen da weit auseinander. Auf das notwendige Equipment kommt es an.
Ein jeder der sich mit dem Gedanken trägt, einem Verein beizutreten, sollte sich daher fragen, was er eigentlich sucht und wo er sich wohl fühlt. Ist es die sportliche Variante, mehr die musische oder gar nur das Bedürfnis sich in der Gemeinschaft Gleichgesinnter wieder zu finden. Aus Erfahrung darf ich sagen: „Nicht verzetteln und womöglich zwei oder gar mehreren Vereinen beitreten“. Bedacht werden sollte auch, dass früher oder später das eine oder andere vereinsinterne Amt an einen herangetragen wird. Spätestens jetzt ist man froh, wenn man seine Aufgaben ernst nimmt, nur einem Verein anzugehören.
All zu oft musste man in letzter Zeit lesen und hören, dass Vereine in Schwierigkeiten geraten sind. Meist finanzieller Art, wobei die Ursache oft in der Mitgliederentwicklung zu suchen ist. Aber auch und dies ist nicht zu unterschätzen, in einem nachlassenden Engagement der Mitglieder oder aber Vorstände sind überfordert, überaltert oder schlicht nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Aber bitte, das soll keine Schuldzuweisung sein. Es hängt auch mit der Bequemlichkeit der Mitglieder zusammen, die spätestens am Tag der Wahl eines neuen Vorstandes sich wegducken und froh sind kein Amt und die damit verbundenen Verantwortung und Arbeit übernehmen zu müssen, was ich in allen Vereinen feststellen konnte.
Dann gibt es da noch die Spezies der „Klammeraffen“ in den Vorstandsriegen, die nicht los lassen können oder wollen, wo die Eitelkeit des Amtes ihren Blick trübt gegenüber den sich veränderten Anforderungen in der Vereinswelt. Zumeist Vorstände, die glauben mit einer Abwahl persönlich demontiert zu werden, nicht aber die Chancen sehen, dass neue Ideen und Wege eine Lösung für so manches Problem darstellen. Fairer Weise muss aber auch gesagt werden, dass es Vorstände gibt, innerhalb derer das Ganze als „Team“ sehr gut funktioniert.
Doch zurück zum Kernproblem und was mir besonders am Herzen liegt, der Mitgliedersituation.
Von der Struktur her haben die Sportvereine u.Ä. wenn sie über eine funktionierende Jugendarbeit gestützt sind, hier weniger Sorgen. Andere wiederum, wie z.B. Gesangsvereine, deren Dialoggruppe zumeist die ältere Generation repräsentiert, müssen andere Wege der Ansprache finden. Doch allen ist eines gemein: „Tue ich nichts, passiert auch nichts“.
Zu allererst gilt es die Mitglieder dahingehend zu aktivieren und zu motivieren, dass sie im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis auch das zeigen, was sie in ihrer Freizeit machen und wie viel Spaß und Freude damit verbunden ist. Hat man die oder den „Neuen“ gefunden, gilt es ihn an der Hand zu nehmen, um mit ihm die ersten Schritte in dem neuen Umfeld –Verein – zu gehen. Nennen wir es „Betreutes Hineinwachsen“ in die neue Gemeinschaft. Das Mitglied soll spüren, dass man Sie/Ihn braucht.
Bezeichnen wir das Vorgenannte gewissermaßen einen wichtigen Teil der Direktwerbung. Gleichauf folgt die Pressearbeit. In diesem Bereich gilt es die Aktivitäten und Ereignisse des Vereins darzustellen bzw. öffentlich zu machen. Nennen wir diesen Teil – „PR“ - , wohl das wichtigste Standbein innerhalb eines funktionierenden Vereinsmarketings. Die Pressearbeit muss einen ständigen Informationsfluss sicherstellen. Hauptstütze dürften da die gedruckten Medien sein, im Verbund mit einem intensiven Kontakt zu den verantwortlichen Redakteuren. Vergessen wir nicht, diese zu wichtigen Veranstaltungen, interner oder öffentlicher Art, einzuladen.
Außendarstellung. Immer wenn eine Aktivität mit Öffentlichkeitskontakt zustande kommt, muss jedem Teilnehmer / Mitglied bewusst sein, dass er sich über die spezifische Leistung (Auftritt, Spiel, Vorstellung etc.) hinaus, im Fokus der Zuschauer und Gäste als Teil des Vereins gesehen wird und immer Rückschlüsse auf das Ganze gezogen werden. Gleichermaßen sind die Verantwortlichen im Verein gehalten, ja geradezu gefordert, schon im Vorfelde aktiv zu werden, damit ein reibungsloser Verlauf garantiert ist. – „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten....“.
Eine ausgezeichnete Möglichkeit, um mit potentiell neuen Mitgliedern ins Gespräch zu kommen, ist übrigens auch „Der Tag der offenen Tür“, eine Veranstaltung die mindestens einmal im Jahr stattfinden sollte. Ein Event was nicht hoch genug bewertet werden kann.
Internet und sonstige Eigenpräsentationen. Das Forum Internet ist für jeden Verein ein Muss, denn dort nicht vertreten zu sein, bedeutet einfach nicht zu existieren. Wer auf diese Informations- und Kommunikationsebene verzichtet, hat ein grundsätzliches Problem, was schleunigst und mit Priorität geändert werden muss. Die Chancen, die diese Plattform bietet, können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Aber aufgepasst, in Punkto Internetpräsenz ist oftmals Weniger mehr.
Darüber hinaus kann die Eigendarstellung mit einem informativen Flyer aufgepeppt werden. Hier sollte es zur Gewohnheit werden, dass z.B. jeglicher Schriftverkehr mit solch einem „Imagepapier“ ergänzt wird. Diese kleinen werblichen Mosaiksteinchen dürfen nicht unterschätzt werden und je nach Struktur des Vereins sollte man über so genannte Streumittel (Pins, Aufkleber etc.) nachdenken. Sind des Öfteren Auftritte und Veranstaltungen geplant, die im Vorfelde angekündigt sein müssen, ist eine informative Plakatierung erforderlich. Plakate sollten in einer größeren Menge und standardisiert produziert bzw. gedruckt werden, schon der Kosten wegen.
Sponsoren und fördernde Mitglieder. Es gibt Menschen, die gerne dazugehören wollen, können jedoch aus den verschiedensten Gründen nicht aktiv und regelmäßig dem Vereinsleben beiwohnen. Geben wir denen doch die Möglichkeit über eine passive / fördernde Mitgliedschaft ihren Beitrag zu leisten. Im Gegenzuge sind sie zu allen Veranstaltungen, Aktivitäten und Reisen eingebunden. Freunde und Ehepartner sind hier wohl in erster Linie anzusprechen.
Eine heiße Kiste ist das Thema: Sponsoren. Diese Zielgruppe will etwas sehen für ihr Geld. Machen wir uns nichts vor, die meisten Vereine haben nicht das Potential für einen potenten Sponsor. Zumeist muss das Vehikel – Goodwill oder Sympathie – mit herhalten. Ist dies bei dem vermeintlichen Sponsor nicht vorhanden, läuft die Ansprache ins Leere. Doch es gilt am Ball zu bleiben, um zumindest die eigenen guten Qualitäten ins Licht zu rücken, die vorhanden sind. Das können sein, die eigene Mitgliederstärke, Fremdkontakte durch Auftritte und sonstige Veranstaltungen, Ankündigungs-Plakate (mit Sponsorenhinweis), ggf. VIP-Eintrittskarten usw.
Aber noch mal: Das Ganze kann nur funktionieren wenn die eigenen Mitglieder hinter allen Maßnahmen stehen, eigene Befindlichkeiten runterschrauben und zugunsten der Gemeinschaft ihr Verhalten einstufen.
Wenn vorgenannte Leistungs- und Verhaltensmerkmale berücksichtigt und gelebt werden,
klappt es auch mit dem neuen Mitglied

Bürgerreporter:in:

Waldemar Kiefer aus Lehrte

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