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Villa Thomsen :Ein Gartenhaus im Jugendstil aus Fachwerk und Barock

/ Fabrikant Manske verpflichtete Berliner Stararchitekten

Von Lothar Rolf Luhm

Lehrte. Das einstige Gartenhaus am Rande des Sülterberges an der heutigen Wintershall-Allee Nr. 10 gehört zu jenen schmucken Patrizierhäusern, denen man es nicht ansieht, dass sie bereits vor gut hundert Jahren erbaut wurden. Laut Bauantrag vom 30.April 1901 war es Fabrikbesitzer Hermann Manske, der auf seinem Grundstück in der Gemarkung Aligse für seinen Gutsverwalter, Direktor H. Thomsen, ein Gartenhaus erbauen ließ. Heute gehört das im Jugendstil erbaute Haus dem Ehepaar Heiko und Kristina Stoffregen, die sich in das zum Kauf angebotene Grundstück auf den erst Blick verliebt hatten und es zu ihrem Altersruhesitz ausgebaut haben.
Allerdings dürfte die Bezeichnung Gartenhaus wohl deutlich untertrieben sein, denn immerhin soll der Bau unter Federführung des berühmten Architekten Gustav Jänicke aus Berlin-Schöneberg rund 90.000 Goldmark gekostet haben. Wie lange Direktor Thomsen dort am Rande der Pferderennbahn an der späteren Iltener Straße Nr. 21 residierte, lässt sich nicht genau sagen. Vermutlich ist er nach dem Feuer Anno 1913 nicht mehr in das von Architekt Hermann Hopmann aus Hannover wieder aufgebaute Haus zurückgekehrt, das heute teilweise unter Denkmalschutz steht.
Nach Kriegschluss hatten dort englische Offiziere Quartier bezogen. Später wurde es Eigentum der Wintershall AG, die dort Dienstwohnungen für ihre Direktoren einrichtete. Im Jahr 1990 zog der bisher in Lehrte unbekannte Unternehmer Thomas Strohe dort ein.

Nächster Interessent für die sogenannte Villa Thomsen war die hannoversche Firma SV Heimbetriebe von Renate Veltrup, die dort ein privates Kinderzentrum einzurichten versprach. Doch die Pläne ihres Ehemannes Christoph Veltrup, der in Lehrte bereits ein Asylbewerberheim verwaltete, erwiesen sich als Luftblase. Statt Kinder zogen zeitweise Zeitarbeiter in das schmucke Haus, das drei Jahre später nicht mehr wieder zu erkennen war.
Ungeachtet dessen war es Liebe auf den ersten Blick, als Anno 1998 dem hannoverschen Geschäftsmann Heiko Stoffregen (62) und seiner Ehefrau Kristina (60) „Haus und Hof„ zum Kauf angeboten wurden. In Eigeninitiative und mit kreativem Fingerspitzengefühl haben die Eheleute das aus Fachwerk mit barocken Elementen zusammen gefügte Gartenhaus wieder auf Hochglanz gebracht. Doch noch liegt viel Kleinarbeit vor uns, so Kristina Stoffregen, bis alles wieder so hergerichtet ist, wie es einmal war: ein Gartenhaus im Patrizierstil.

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