Graureiher am Himmel gehören zu Lehrte

In der Hohnhorst haben Graureiher ihr Revier abgesteckt
Zierteichbesitzern fürchten die langbeinigen Vögel/Angler nehmen es gelassen

Von Lothar Rolf Luhm

Lehrte. Wer ahnt schon Böses, mit Ausnahme vielleicht einiger Zierteichbesitzer, wenn Graureiher auf der Suche nach Nahrung am Lehrter Himmel dahin ziehen. Auch in diesem Jahr haben sie wieder ihr Revier in der Lehrter Hohnhorst abgesteckt. Auf rund zehn Meter hohen Kiefern hat Jürgen Bruns etwa 15 Nester ausgespäht. Es ist ratsam, so der Naturschützer, diesen nicht zu nahe zu kommen, denn ein unverhoffter „Segen von oben“ aus ätzendem Gewölle kann unangenehme Folgen haben.

Der Graureiher ist ein schützendwerter Vogel, auch wenn alle Jahre wieder einige Teichliebhaber darüber klagen, dass die langbeinige Vögel ihnen Ärger bereiten, betont Christian Helmreich, Naturschutzbeauftragter für Landschaftspflege in der Region. An manchen Tagen fliegen sie bis zu 25 Kilometer weit, um Futter für ihre Jungen heranzuschaffen. Die Reiher finden rund um Lehrte jeden Teich, auch wenn er noch so klein ist und versteckt liegt. Da hilft kein Elektrozaun und keine Plastikfolie. Sie verschonen auch japanische Kois nicht, jene viele Euro kostenden Zierfische. Diese sind oft so schwer, so dass die Reiher sie nicht wegtragen können und verletzt liegenlassen.

Die meisten Jungreiher sind schon flügge, hat Helmreich auf den Wiesen am Rande der Aue beobachtet. Er meint, Angler sehen es gelassen, wenn ein Reiher sich in ihrer Nähe niederlässt und geduldig darauf wartet, einen Fischhappen abzubekommen. Einige sind so zutraulich geworden, dass sie Petrijüngern die Fische aus abgestellten Eimern stehlen.

Am liebsten würde man, so ist von ihren Gegnern zu hören, die Reiher-Kolonie in der Hohnhorst zerstören, wenn man genau wüsste, wie man an die Gelege herankommen kann. Allerdings, so Frank Dieter Busch, ist es jetzt sowieso zu spät und überdies eine strafbare Handlung. Im übrigen, so der Lehrter Ornithologe, ernähren sich viele Graureiher hauptsächlich von Mäusen und Insekten, denn Fische sind rar und nur ein gelegentliches Zubrot.
Um unliebsamen Gäste von Zierteichen fern zu halten, empfiehlt Christian Helmreich, einen Bewegungsmelder zu installieren, einen so genannten Reiher-Schreck, der wie eine Wasserkanone funktioniert. Eine solche nasse Schreckwirkung, so Helmreich schmunzelnd, habe er in seines Vaters Garten wirkungsvoll am eigenen Leibe erfahren.

Bürgerreporter:in:

Lothar Rolf Luhm aus Lehrte

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