Portrait: Josef Eichler - Basketballer mit Perspektive

Josef Eichler | Foto: Thorsten Jordan
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HSB-Trainer Alexander Kharchenkov beobachtet mit großer Freude, wie sein jüngster Stammspieler immer besser in Schwung kommt. Die Leistung gegen Gotha sei seine beste Saisonleistung gewesen, so der Weltmeister von 1974. Und auch Eichler selber sieht wie es mit seiner Leistung aufwärts geht, nachdem es in der ersten Saisonhälfte noch nicht so gut für ihn lief. Erst kurz vor Saisonbeginn kam er zurück an den Lech. Zuvor war er schon fest in der Mannschaft seines Bruders, des ehemaligen HSB-Coaches Georg Eichler, der TG Renesas Landshut eingeplant. Doch auch die Liebe zu seiner damaligen Freundin zog ihn zurück nach Landsberg, wo man jeden einzelnen Spieler gebrauchen konnte. So wurde er natürlich mit offenen Armen empfangen. Auch deshalb fiel Josef Eichler dieser Schritt nicht schwer. Er wollte zurück nach Landsberg, in die Stadt, die bekannt ist für ihre vielen Basketballfans, das schöne Stadtbild und die netten Leute, zurück zu dem Verein, der wie eine große Familie ist. Und er hat seinen Wechsel nie bereut. Es ist das erste Jahr, in dem er nicht für seinen Bruder spielt. Fünf Jahre lang – seitdem Josef mit 15 mit Basketball anfing - waren die beiden basketballerisch unzertrennlich und feierten dabei beim FC Bayern München auch große Erfolge: dreimal wurden sie bayerischer Meister, 2005 holten sie sich den Deutschen Vize-Meistertitel mit der U18. Josef Eichler war Topscorer des Turniers. Im selben Jahr stand er auch im erweiterten Kader der Jugendnationalmannschaft. 2006 folgte der Meistertitel in der Regionalliga Südost und der Wechsel nach Landsberg. Es sollte das letzte gemeinsame Jahr der Eichler-Brüder werden. Dass der kurzfristige Wechsel von Landshut an den Lech viele Komplikationen mit sich brachte, belastete den „kleinen“ Bruder zwar, ist aber nun Vergangenheit. „Es hat mich sportlich und menschlich weitergebracht“, sagt er. Er stand erstmals auf eigenen Füßen, lernte von einem komplett anderen Trainer und hat trotzdem, oder gerade deswegen Erfolg. An seiner Schwäche, der Verteidigung insbesondere gegen schnellere Spieler, hat er bereits erfolgreich gearbeitet und seine Stärken, Vielseitigkeit und Rebounding, weiß er geschickt einzusetzen. Josef Eichler ist aus dem HSB-Kader nicht mehr weg zu denken. Seine spektakulären Dunkings und seine Einsatzfreude reißen die vielen Zuschauer im Landsberger Sportzentrum immer wieder von den Sitzen. Dass es in fast jedem Spiel einen „Airball“ von der 3er-Linie gibt macht nichts; die Statistik gibt ihm Recht wenn er sagt, der Wurf sei eine seiner weiteren Stärken. 20 Dreier hat er in 18 Spielen verwandelt – für einen Zwei-Meter-Mann keine schlechte Ausbeute. Dass er also sowohl unter dem Korb, als auch auf den Außenpositionen spielen kann, außerdem jung und deutsch ist, macht ihn für Vereine höherer Ligen durchaus interessant. Denn hier werden die Deutschquotenregelungen von Jahr zu Jahr etwas strenger und so sind die Vereine auf deutsche Leistungsträger angewiesen. Und auch Josef Eichler selbst hat das Ziel höherklassig zu spielen. Angebote liegen bereits vor, doch entschieden hat er sich noch nicht. Die Saison muss nun erst einmal zu Ende gespielt werden, dann kann er sich über solche Dinge Gedanken machen, so der Slam-Dunk-Champion vom Tag der offenen Tür. Folgt dann ein weiterer großer Schritt eines jungen, modernen Basketballers, der sich mit viel Einsatz in die Herzen der Landsberger Fans gespielt hat? HSB-Führung und -Fans würden es ihm gönnen, würden aber zugleich einen absoluten Leistungsträger und Publikumsliebling verlieren.

Bürgerreporter:in:

Lorenz Meyer aus Bamberg

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