Portrait: Sophie Eder - Basketballerin mit Perspektive

Sophie Eder beim Wurf

Lediglich eine Gastfamilie muss noch gefunden werden. Denn zusammen mit dem Wunsch des Schulwechsels kam ihr die Idee, ihre Basketballschuhe wo anders zu binden. Imre Szittya, Verbands- und Damennationaltrainer, bei dem Sophie Eder einmal die Woche zusammen mit Auswahlspielerinnen aller Altersklassen in München Individualtraining genießt, empfahl Sophie in einem entsprechenden Gespräch die Stadt im Ries. Hier hat sie die Möglichkeit auf höherem Niveau zu trainieren, besteht doch fast die gesamte Nördlinger U16-Mädchenmannschaft aus Mitgliedern der Bayernauswahl.

Außerdem hat sie hier mit dem Damenteam in der 2. Bundesliga eine echte Perspektive. Das schwäbische Städtchen ist, obwohl nicht groß, eine echte Basketballhochburg. Die Herren sind drauf und dran in die Bundesliga aufzusteigen und die Jugendarbeit gehört mit zu den besten Bayerns. Vor allem im weiblichen Bereich sind hier schon einige Nationalspieler gereift. Zumindest in die Jugendnationalmannschaft will Sophie Eder auch. Nach den Sommerferien wird diese bei einem Turnier der Bundesländer in Heidelberg rekrutiert. Auch in der 2. Bundesliga will Sophie einmal spielen. Doch „das hat Zeit“, sagt sie selber. Ein Blick auf ihre bisherige Basketballkarriere zeigt indes ganz klar: hier hat die DJK ein echtes Talent hervorgebracht.

Gerade einmal drei Jahre ist es her, dass die 15-Jährige erstmals zum Basketball ging. Ihr jüngerer Bruder Johannes – immerhin seit kurzem Mitglied der Oberbayernauswahl – spielte damals bereits. Sophie war sofort fasziniert von der Sportart. „Im Fußball laufen alle nur dem Ball hinterher, beim Basketball passiert viel und es ist nicht so hart wie Handball“, beschreibt sie ihre Begeisterung für die Sportart mit dem orangenen Ball.

Nur ein Jahr später nahm sie erstmals an einer Sichtungsmaßnahme des bayerischen Basketballverbands teil. Da sie damals zu den jüngsten gehörte, schaffte sie jedoch nicht den Sprung in die nächste Sichtungsrunde. Dass es im nächsten Jahr klappte, lag vielleicht auch daran, dass sie bereits damals zusätzlich zur U14 in der U16 Erfahrung sammeln konnte. Fünf Sichtungsmaßnahmen durchlief Sophie letztes Jahr und schaffte schlussendlich den Sprung in die Bayernauswahlmannschaft. Seitdem hat sie an fünf weiteren großen Lehrgängen teilgenommen und fährt außerdem zur Schulzeit jeden Freitagnachmittag in die Sportschule nach Oberhaching zum so genannten Stützpunkttraining. So kommt es schon mal vor, dass Sophie jeden Tag in der Halle steht. Montags Individualtraining mit Herrentrainer Alexander Kharchenkov, Dienstags und Donnerstags Training mit der U18, Mittwochs mit der U20 und am Wochenende dann bis zu zwei Spiele.
Da hat sie sich die eine basketballfreie Woche in der ersten Osterferienwoche redlich verdient. Einfach einmal „chillen“ hieß es da für Sophie, die nicht mehr viel Zeit für Hobbys hat, seitdem sie so viel Basketball spielt. Denn für die Schule sei ja schließlich auch noch gelernt – eine Tatsache die Sophie trotz ihrer Jugend verinnerlicht hat: die Schule steht über dem Sport. Auch ihrer großen Schwäche im Basketball, der Verteidigung, ist sie sich bewusst. Und auch an ihren schnellen Korblegern und ihrem guten Wurf will sie noch arbeiten, dass es vielleicht einmal so leicht ausschaut wie bei ihrem Vorbild, Annika Dankert, ihres Zeichens Nationalspielerin in Diensten des TSV Nördlingen. Bei eben diesem Verein wird Sophie die besten Chancen haben, ihr gesamtes Potential auszuschöpfen, wenn sie weiterhin so ehrgeizig am Ball bleibt.

Für die DJK Landsberg ist das natürlich ein Verlust, jedoch auch ein Beleg für die erfolgreiche Jugendarbeit im weiblichen Bereich. Auch Sophie wird die DJK vermissen. „Der Verein ist eine tolle Gemeinschaft“, weiß sie die familiäre Atmosphäre sehr zu schätzen. Und natürlich ihre Familie und das gerade im Bau befindliche neue Haus wird sie vermissen. Der Verein wünscht Sophie schon jetzt alles Gute für ihre Zukunft!

Bürgerreporter:in:

Lorenz Meyer aus Bamberg

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