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Einsam in einem eigenen Land mit dem Wunsch nach Nähe - Demenzkranke brauchen Verständnis

  • Heidi Glatz eröffnete Einsichten in die Perspektiven von Menschen mit demenzieller Erkrankung.
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Die Lesung der Kauferinger Autorin Heidi Glatz aus ihrem Buch "Ich bin noch da" interessierte knapp 30 Angehörige von Demenzerkrankten im Landkreis Landsberg. Zusammen mit ihr entdeckten die zumeist weiblichen Zuhörer im Wiener Café des AWO-Zentrums ein sehr berührendes Neuland. Die Kauferinger Autorin hat einen vielbeachteten "Wegweiser für Mit-Menschen von Demenz-Kranken" geschrieben, der den Angehörigen wirklich hilft, Verständnis aufzubringen.

Den Anfang einer Demenzerkrankung verglich Heidi Glatz mit "Büchern, die aus einem Regal fallen". Der Betroffene bangt noch innerlich, was wird wohl von mir bleiben. Seinen Mitmenschen gilt er längst als vergesslicher Geselle. Ganz allmählich schwindet dann mehr und mehr der Bezug zur ganz normalen Lebenswelt. Der Betroffene zieht sich zurück. Er gleitet in seine eigene Welt. Für die Angehörigen wird es schwer den Kontakt zu halten.

In einer weiteren Phase stehen sich die Personen beinahe fassungslos gegenüber. "Es gibt zwar eine schmale Brücke, aber die kann nur noch der Gesunde überqueren", erklärte Heidi Glatz. Er müsse sich einstellen, er sei nun gefordert, den Kontakt kreativ zu gestalten. Ist er bereit die Welt seines demenziell erkrankten Angehörigen zu erkunden? Bringt er die Liebe auf, die all die Unruhe, Angst, Ungeduld ertragen kann? Sind sie doch die dringende Bitte: "Akzeptiere mich und schenke mir Zeit!"

Heidi Glatz erzählte aus sehr persönlichen Beispielen, wie es gelingen kann, kleine Momente der Freude in einem tristen und belastenden Alltag zu schaffen. Da ist die gemeinsame Tasse Kaffee, die Vorlesestunde, ein altvertrautes Lied, das Lieblingsgedicht, das Fotoalbum aus guten Tagen... "Achten Sie auf die Bedürfnisse des Kranken, achten Sie aber auch auf Ihre eigenen!" konstatierte sie, "sonst könnte Ihnen die Luft ausgehen!"

Heidi Glatz stellte ihren Zuhörern ganz bewusst auch Entlastungsangebote vor. Sie selbst betreut das "Café Memory", ein neues ehrenamtliches Angebot unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses im AWO-Zentrum. An zwei Terminen eines Montas können Angehörige ihren Demenzkranken für zwei Stunden in Obhut geben, um selbst einmal eine Pause zu bekommen. Es wird dann gespielt, gelesen, gesungen, gescherzt. "Wir können die gute Infrastruktur des Seniorenzentrums nutzen", unterstrich Heidi Glatz und bedankte sich vor allem bei der Pflegedienstleiterin Andrea Kirsch-Orth für die gute Zusammenarbeit.

Anmeldung für das "Café Memory" ist erforderlich und erfolgt über das Mehrgenerationenhaus unter der Rufnummer 08191-4018374.

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  • Pflegedienstleiterin im AWO-Seniorenzentrum, Andrea Kirsch-Orth (Mitte), berichtete von ihren Erfahrungen mit dem Thema Demenz.
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