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Impressionen aus der Rethener Feldmark

  • Rethener Feldmark: Meskenwiese im Juli 2012 mit den beiden alten Silberweiden "Philemon und Baucis". Wer genau hinschaut, kann über dem Doppelbaum einen zweiten Regenbogen (mit umgekehrter Farbfolge) entdecken.
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Die Rethener Feldmark ist eine über Jahrhunderte entstandene Kulturlandschaft, die von der Landwirtschaft geprägt ist und die nur geringe Höhenunterschiede aufweist. Sie liegt östlich der 9.000 Einwohner zählenden Ortschaft Rethen (Leine) und kann durch die Bundesstraße 6 (Messeschnellweg), die Bundesstraße 443, die Bundesautobahn A 7 und die Gleidinger Feldmark grob abgegrenzt werden.

Der Bau der Nord-Süd-Autobahn A 7, die 1962 eröffnet wurde, hat großräumige Flurbereinigungen zur Folge gehabt, die der Rethener Feldmark ihren Stempel aufgedrückt haben. Zwischen den Jahren 1959 und 1972 wurde die Landschaft weitgehend „ausgeräumt“, um sie für landwirtschaftliche Maschinen fit zu machen. Aus kommerzieller Sicht war das sicher ein Erfolg, für die Tiere- und Pflanzen wohl weniger.

Es ist nicht nur der damaligen Flurbereinigung anzulasten, wenn sich nach meinem Eindruck einige Tierarten in der Rethener Feldmark reduziert haben. Wo sind die Fasane, Wachteln, Kiebitze und Hamster, die vor Jahrzehnten zahlreich zu beobachten waren? Wo trifft man in der Feldmark heute noch einen Igel? Da dieser schleichenden negativen Entwicklung Einhalt geboten werden muss, darf es in der Landwirtschaft kein „weiter so“ geben! Es muss Schluss sein mit der systematischen Vergiftung „unserer Felder“ durch Pestizide und durch Überdüngung. Auch der Strukturwandel in der Landwirtschaft, der immer mehr Biomasse-Monokulturen zur Folge hat, macht der Natur zu schaffen. Der Wandel hin zu einer ökologischen Landwirtschaft ist nicht zum Nulltarif zu haben und so müssen wir Verbraucher bereit sein, höhere Preise für unsere Lebensmittel zu bezahlen.

Die Entwicklung auf der „Meskenwiese“ beweist, dass der Natur auch wieder auf die Beine geholfen werden kann: Dort ist entlang der Bruchriede im Jahre 2010 ein Bereich entstanden, der primär dem Hochwasserschutz dient. Kernstück ist ein 17.000 m³ qm fassendes Hochwasserschutzbecken, das bereits etliche neue Vogelarten angezogen hat, wenn auch nicht unbedingt dauerhaft. Weitere Tierarten, wie zum Beispiel Libellen und Fledermäuse, die es hier früher nicht gab, habe ich beobachtet. Die Vegetation auf der Meskenwiese braucht noch einige Zeit bis sie ihr biologisches Gleichgewicht gefunden hat und bis sie sich längerfristig zu dem angestrebten Auenwaldcharakter entwickelt hat. Davon wird die Tierwelt profitieren, besonders dann, wenn es gelingt, die Erwartungen der erholungssuchenden Menschen mit dem Schutz der Natur in Einklang zu bringen. Hier besteht noch ein Nachholbedarf. Wegen der "einen guten Tat Meskenwiese“ sollte sich aber niemand zur Ruhe betten und deshalb appelliere ich an unserer Politiker: Auch durch kleine Maßnahmen, die nicht teuer sein müssen, können Sie der geschundenen Natur helfen. Wo ist Ihre Fantasie und wo ist Ihr Wille?

Die Rethener Feldmark mag für einen oberflächlichen Betrachter langweilig und uninteressant erscheinen, weil spektakuläre Attraktionen fehlen. Auf den zweiten Blick hat sie durchaus ihre liebenswerten Seiten, die es zu entdecken gilt. Und wer diesen Weg geht, kann sogar eine tiefere Zuneigung zu dieser Landschaft entwickeln. Mit meinen Fotos aus dem Jahre 2012 möchte ich Ihr Interesse an der Rethener Feldmark wecken. Schauen Sie mal rein; es lohnt sich.

  • Rethener Feldmark: Meskenwiese im Juli 2012 mit den beiden alten Silberweiden "Philemon und Baucis". Wer genau hinschaut, kann über dem Doppelbaum einen zweiten Regenbogen (mit umgekehrter Farbfolge) entdecken.
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  • Hochwasserschutzbecken Meskenwiese im Januar 2012: Schwanenpaar
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  • Hochwasserschutzbecken Meskenwiese im März 2012
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  • Hochwasserschutzbecken Meskenwiese: Graugänse im April 2012
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  • Hochwasserschutzbecken Meskenwiese im April 2012: Gruenschenkel (Tringa nebularia)
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  • April 2012: Landwirtschaftliches Gerät im Einsatz
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  • April 2012: Rethen von der Feldmark aus gesehen mit dem Deister im Hintergrund
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  • April 2012: Traktor in der Rethener Feldmark. Im Hintergrund der Kirchturm von St. Petri und der Deister
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  • Meskenwiese im Mai 2012: Die beiden alten Silberweiden "Philemon und Baucis". Dahinter die geschändeten Pappeln entlang der Bruchriede
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  • Meskenwiese im Juni 2012: Die beiden alten Silberweiden "Philemon und Baucis". Links die geschändeten Pappeln entlang der Bruchriede
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  • Hochwasserschutzbecken Meskenwiese im Juni 2012
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  • Hochwasserschutzbecken Meskenwiese im Juli 2012: Stockente
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  • Juli 2012: Weites Feld mit "Gewöhnlichem Natternkopf (Echium vulgare)"
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  • Juli 2012: Flaches Land und tiefer Himmel
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  • Hochwasserschutzbecken Meskenwiese im Juli 2012
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  • Meskenwiese im Juli 2012: Stieglitz (Carduelis carduelis)
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  • Hochwasserschutzbecken Meskenwiese im Juli 2012
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9 Kommentare

Hallo Andreas,

>„Alles nicht unwahr. Aber Millionen Arme, Arbeitslose, Rentner, Hungerlöhner müssen auf den Preis achten.

Der Interessenkonflikt zwischen herkömmlicher Landwirtschaft> („Pestizide + Überdüngung“) und der Natur („Artenvielfalt“) kann nach meiner Meinung nur politisch gelöst werden. Um diesen Konflikt auf den Punkt zu bringen, stelle ich mir zwei Worst-Case-Szenarien vor:

A) Mit der Landwirtschaft geht alles so weiter wie bisher. Es wird also weiter vergiftet und überdüngt, unvermeidbar mit steigender Intensität. Die volkswirtschaftlichen Folgekosten (z. B. Vergiftung des Grundwassers und der Gewässer) werden der Allgemeinheit aufgebürdet. Die Folge: Aldi, Lidl und Co. können wie bisher günstig anbieten, so dass die sozial Schwachen ihren Lebensmittelbedarf bezahlen können. Soziale Verwerfungen sind kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten. Auf der anderen Seite stirbt die Natur in einem schleichenden und zumeist unumkehrbaren Prozess, so wie in den letzten Jahrzehnten.

B) Die herkömmliche Landwirtschaft wird insgesamt in eine ökologische umgewandelt, so dass die Vergiftung der Natur ein Ende hat. Nach meiner Meinung, werden dann die Preise für landwirtschaftliche Produkte zwangsläufig steigen. Die Folge: Aldi, Lidl und Co. können nicht mehr so günstig anbieten wie bisher, so dass es langfristig zu sozialen Verwerfungen kommen wird, weil sich immer mehr sozial Schwache immer weniger Lebensmittel leisten können.

An beiden Szenarien würde unsere Gesellschaft langfristig zerbrechen. Deshalb muss die Politik einen Mittelweg finden, der sowohl die Menschen als auch die Natur berücksichtigt. Da wir eines der reichsten Länder der Welt sind, kann und muss dieser Spagat auch finanziert werden. Das Problem ist nur, dass Politiker maximal bis zur nächsten Wahl denken können, während die beschriebenen Prozesse sich schleichend über Jahrzehnte und länger hinziehen. Da wir aber keine Zeit mehr zu vergeuden haben, muss die Bevölkerung nicht nur den Politikern Beine machen sondern auch noch die Lobby der Agrarindustrie, der Chemische Industrie und der Handelskonzerne in ihre Schranken weisen. Keine leichte Aufgabe!

Hallo Gabriele,

> „Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“.

Dieses afrikanische Sprichwort bringt auf den Punkt und es vermittelt sehr viel Optimismus! Also packen wir es an, jeder auf seine Art und dann werden wir gemeinsam die Welt verändern!

Klaus, nicht unwahr, was du schreibst. Allerdings ist "ökologisch" nicht automatisch total gut. Auch da wird die Umwelt belastet - und sei es nur durch die Quantität. Stellenweise ist es sogar von Nachteil (Freilandtiere holen sich Krankheiten und müssen dann auch behandelt werden, Gifte aus Luft oder Boden werden beim Fressen draussen aufgenommen, usw.)

Wenn Stoffe schädlich sind, sollte man sie einfach verbieten bzw. die Belastung der Umwelt damit und dann würde sich manches schon von allein ändern, ohne einen ideologischen Kampf um Landwirtschaftsarten führen zu müssen.

Wenn Menschen zu wenig Geld haben, sich das Existenzminimum zu sichern, bringt Umweltschutz eh nix ;)

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