Die traurige Geschichte der kleinen Yorkshire Hündin Mona

Nach Schilderung der Dame hatte sie sich vor ca. 4 Wochen, zu ihrer eigenen Yorkiehündin dazu, einen Zweithund zugelegt, der wohl von einer älteren Dame stammt, nämlich Mona!
Diese würde sich aber seit 2 Wochen unmöglich benehmen, die Kinder anknurren, beim Tierarzt hätte sie während der Behandlung (Ihr wurden 2 Eiterzähne gezogen) geschnappt, woraufhin dieser ihr eine Bescheinigung ausgestellt hat, dass Mona Verhaltensgestört sei! (Na da gibt es dann ja wohl nicht mehr sehr viele nicht verhaltensgestörte Hunde!)

Innerhalb weniger Tage sei die Situation dann eskaliert und Mona hätte die Kinder immer wieder angeknurrt, nun hätten sie Mona vor 2 Tagen isoliert und in ein Zimmer gesperrt und es würde täglich schlimmer, nun knurre sie auch Frauchen und Herrchen an. (Aber dies sei ja laut Bestätigung vom Tierarzt für einen verhaltensgestörten Hund „normal!“)

Das für ihren Wohnort zuständige Tierheim habe ihr eine Absage erteilt, sie nehmen keine verhaltensgestörten, bissigen Hunde auf!
Ein anderes Tierheim würde Mona evtl. aufnehmen, verlange aber eine Aufnahmegebühr in dreistelliger Höhe, dies könne sie sich nicht leisten, bliebe also noch die Euthanasie!?

Nachdem ich mir nicht vorstellten konnte, dass der Hund absolut unvermittelbar und nicht händelbar ist, bemühte ich mich zusammen mit meiner Kollegin um eine Pflegefamilie die ihn vorübergehend aufnehmen sollte. Dies gestaltete sich wiederum recht schwierig, denn kaum eine Pflegestelle war bereit sich auf dieses „Abenteuer“ einzulassen, wussten wir doch selbst nicht genau, was auf uns zukommen würde. Nach vielen Telefonaten erklärte sich dann endlich doch noch eine Dame aus Krumbach, ohne Hundeerfahrung aber mit großem Herz für Tiere bereit, es mit dem kleinen Hund zu versuchen.

Wir vereinbarten dann, dass die Besitzerin die klein Mona im Laufe des Nachmittags vorbeibringen sollte, doch auch dies lief wieder einmal total schief! Gegen 18.00 Uhr abends erhielten wir von dort die Nachricht, dass es der Familie den ganzen Nachmittag über nicht gelungen sei, Mona ein Halsband anzuziehen und aus dem Zimmer zu holen, sie gebärde sich wie wild, fletsche mit den Zähnen und würde jeden anfallen, der das Zimmer betritt. Sie selbst würde überhaupt nicht mehr hinein gehen, ihr Mann hätte ebenfalls versucht Mona einzufangen und er hätte auch versucht sie mit einer scheppernden Dose, die er nach ihr warf, ruhig zu stellen, aber da sei sie noch mehr „ausgerastet“! (Wohl zu viel Superfrauchen oder Tiernanny geschaut!) Ein Nachbar aus dem Schäferhundeverein hätte es ebenfalls versucht, aber Fehlanzeige, es bekäme sie einfach keiner zu fassen, sie würde jeden sofort anfallen und versuchen zu beißen!

So blieb uns also nichts anderes übrig, als uns, bewaffnet mit Maulkorb und „Fangleine“, auf den Weg ins Unterallgäu zu machen und uns diesen kleinen „Kampfhund“ einmal selbst anzusehen! Also wieder einmal mehr war eine unverhoffte „Nachtschicht“ angesagt!

Was uns dort dann erwartete, übertraf all unsere Vorstellungen:

Gleich bei unserer Ankunft wuselte uns ein kleiner 2 kg Yorkie über eine offene Treppe entgegen, die er in heller Aufregung zig Male nach oben und unten schlitterte! Uns „rutschte fast das Herz in die Hose“, bei der Vorstellung, dass der kleine Hund mit der Pfote auch nur einen Zentimeter daneben treten könnte und dann durch den Schlitz, durch den er problemlos hindurch passte, bis in den Keller fallen könnte. Der Kommentar der Besitzerin war denn aber sehr gelassen, er mache dies jeden Tag x-mal und bis jetzt sei nichts passiert! Der ca. 6-jährige Sohn packte dann auch mit beherztem Griff nach deren Hinterbeine und schleuderte diese recht unsanft ins Wohnzimmer und schmiss anschließend die Türe zu!

In der „Chaos-Wohnung“ war dann die Türe zum Kinderzimmer in dem Mona nun seit über 2 Tagen saß mit Handtüchern zugestopft und die Besitzerin teilte uns sofort mit, dass sie nicht bereit sei die Türe zu öffnen! Drinnen hörte man auch bereits Mona toben!

Kurzer Hand öffneten wir die Türe einen Spalt breit und schlüpften schnell hinein! Totale Finsternis und unerträglicher Gestank! Wir tasteten erst einmal mit der Hand nach einem Lichtschalter, den wir Gott sei Dank recht schnell fanden. Überall Kot und Urin und Abfall und im hintersten Eck des Zimmers, in Panik zwischen Bett, Stuhl und Tisch hin und her rennend, bellend, keifend und Zähnefletschend Mona. Selten haben wir einen so in vor Angst in Panik verfallenen Hund gesehen!

Insgesamt hielten wir uns etwa eine Stunde in diesem Zimmer auf, dann war es geschafft und Mona lies sich zwar noch zaghaft und völlig eingeschüchtert, aber dennoch froh über die Zuwendung endlich ihr Halsband und die Leine anlegen und wir konnten mit ihr die Wohnung verlassen.
Nach ihrem alten Zuhause hat sie bis heute keine einzige Minute getrauert!

Auf der Pflegestelle hat sie sich nun zu einem lebhaften, verspielten und eher fordernden kleinen Hund entwickelt, der mit liebevoller Konsequenz sehr gut zu händeln ist. Sie akzeptiert die Katzen, die dort leben und auch mit den beiden Kindern dort gibt es keinerlei Probleme.

Vermutlich wurde versucht Mona das Anknurren der Kinder, wenn diese zu grob wurden, mit zu harten Maßnahmen „auszutreiben“ und so wurde aus ihr ein „Angstbeißer“! Mit klaren, für den Hund verständlichen Regeln, wäre dies absolut vermeidbar gewesen und hätte ihr viel Leid erspart!

Nun aber sucht Mona eine liebevoll, konsequente Familie für immer!

Gerne können Sie sich an uns wenden, wenn Sie an Mona interessiert sind:

Fr. Fischer: Tel.: 08283/1852
Fr. Ohnesorge: Tel.: 08282/8948796
www.tierschutz-thannhausen.de

Bürgerreporter:in:

Beate Ohnesorge aus Krumbach

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