Das Problem der Generationen oder.....

Aus den 60er Jahren.........
  • Aus den 60er Jahren.........
  • hochgeladen von Luis Walter

Die Zeit, in der wir Kind waren und die Jugendzeit erlebt haben, war eine andere mit anderen Problemen mit der älteren Generation. Doch was bei uns immer wieder an erster Stelle stand, das war der Respekt zu Lehrer, Pfarrer, Eltern und den Älteren und Alten. Und es gab nicht diese Medien, die regelrecht danach suchen aus kleinen Mäusen große Elefanten zu machen.

Wir haben Äpfel geklaut, ungewaschen gegessen, und sie waren gut. Hat man uns erwischt, ging es zu den Eltern und wir durften auf eine Standpauke hoffen. Doch wir hatten Freiräume in der Natur, dort wo wir alles ausleben konnten. Wir haben uns die Hucke voll gehauen und man hat Mutproben durchgezogen. Doch es blieb immer im Rahmen und keiner hatte darunter groß zu leiden. Und man hatte Banden, und doch waren Cowboys und Indianer unsere Vorbilder.

Die Schule war ein ewiges MUSS, und wenn man dort mal nicht so wollte wie der Herr Lehrer oder die Frau Lehrerin, (im einen Raum wurde Klasse 1 bis 4 am Nachmittag und Klasse 5 bis 8 am Vormittag zusammen unterrichtet), so war der Stecken oder die Watschen ziemlich locker. Und wehe man hatte zuhause etwas davon erzählt, dann gab es ein Nachschlag. Und es konnte durchaus passieren, zu allem Übel, dass man seine Freizeit mit Nachsitzen verbringen musste. Hundert mal schreiben "Ich darf im Unterricht nicht sprechen" oder ähnliches. Und wehe am Sonntag wurde die Kirche nicht besucht, worauf die Eltern sehr darauf achteten, noch mehr der Herr Pfarrer. Und jener geistliche Herr war auch sehr oft mit der Hand ganz locker und schnell hatte man seine fünf Finger an der Backe abgebildet.

Die Lehrstellen waren Anfang der 70er Jahre auch in unserer Region dünn gesät. Als 15 - Jähriger vom Lande war man nicht so erwachsen wie heute. Das Wichtigste war, etwas zu lernen damit man etwas ist. Und man war jeden Morgen mit dem Fahrrad unterwegs, bei Wind und Wetter, und man musste Pünktlich sein. Denn der Respekt vor dem Lehrmeister war groß und schnell war man auch wieder weg. Vor dem pünktlichen Feierabend hatte man zu fragen ob man gehen durfte und die Werkstatt säuberlich aufgeräumt war. Und auf Klagen darüber hieß es nur "Lehrjahre sind keine Herrenjahre!" Ein Spruch meines Chefs damals "Wenn Du pünktlich gehen willst brauchst Du in der Früh erst gar nicht zu kommen" liegt mir heute noch im Ohr.

Nach dem Fahrrad kam das Mofa und dann das Moped. Man machte die Gegenden unsicher, war dann mit 16 die halbe Nacht auf Tour. Da gab es dann den anderen Spruch, "Wer sich die nacht um die Ohren schlagen kann, der kann auch in der Früh aufstehen!" Wenn es auch noch so schwer viel, denn die Maß Gaißen zeigten auch ihre Wirkung noch am Morgen. Aber man traute sich nicht groß Widersprechen. Und mit 18 dann das Auto, um 1000 Mark, 40 oder maximal 50 PS stark. Man fuhr um die Wette, baute Crashs, und versuchte es selber wieder hin zu biegen. Die Werkstatt war eine echte Seltenheit. Und man hatte Vorbilder wie James Dean. Die Promillegrenze lag bei 1,5, dann bei 1,3. Doch so lange nichts passierte........

Es gehörte zum guten Ruf das geraucht wurde und das getrunken wurde. Und es gab jene aus der älteren Generation die hier Ratschläge gaben. Einer davon lautete "Du kannst trinken was Du willst, darfst nur nie zeigen dass Du besoffen bist"! Das Miteinander war dann auf einer Ebene wenn man mal 18 und damit auch "Volljährig" war. Dennoch hieß es auch "Solange Du Deine Füße unter meinem Tisch hast, hast Du das so zu tun wie es wir wollen!" Denn der Respekt ging auch hier noch nicht verloren, auch wenn man volljährig war.

Die vielen guten Ratschläge der Eltern wurden auch damals sehr oft mißachtet, denn das war alter Käse und längst nicht mehr wahr. Doch auch das Gegenteil erwies sich sehr bald, denn wenn wir auch eine bessere Ausbildung hatten, die Erfahrungen hatten wir nicht und mussten es irgendwann auch eingestehen.

Polizei, Gesetze, Psychologen und Psychiater hatte man nie gebraucht. Rechtsanwälte konnte man sich eh nicht leisten, man machte es unter einander aus. Die Gemeinschaft spielte sich viel in den Vereinen ab, wo auch die Kinder und Jugendlichen eingebunden waren, eine Freizeitbeschäftigung hatten. Trotz mancher Ohrfeige sprach keiner von körperlicher Gewalt gegenüber Kindern. Und wer nicht spurte, der bekam kurzerhand mal Fernsehverbot oder durfte nicht "zum Spielen" nach draußen.

Was sich in Großstädten mit der 68er Bewegung und den Hippys abspielte, bekam man auf dem Ländlichen nur am Rande mit und war weit weg. Hasch und Rauschgift waren Wörter die man mal hörte.

Nach dem wir alle anders aufgewachsen sind, im Dreck spielten, mit 14 zur Zigarette griffen und probierten, eine nicht ganz gewaltfreie (Ohrfeigen, Hintern versohlen, Tatzen) genießen durften, nicht zur Polizei, zur Fachberatung, nach Gesetzen rufen konnten, Respekt haben zu müssen, mehr Pflichten als Rechte gehabt zu haben..............
sind wir dadurch denn schlechter aufgewachsen und zu schlechteren Erwachsenen, Eltern, Vorgesetzte, Menschen geworden????????

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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